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30.09.2025 10:13

Betroffene für Long-Covid Studie gesucht

Anja Bieber Pressestelle
Hochschule Furtwangen

    Hochschule Furtwangen forscht an neuen Therapiemöglichkeiten

    Die Hochschule Furtwangen (HFU) untersucht in einer neuen Studie einen vielversprechenden Therapieansatz für Patientinnen und Patienten mit Long- und Post-Covid-Syndrom. Ziel der „FLOAT-Interventions-Studie“ (Fatigue in Long Covid and Aquatic Breathing Therapy) ist es, die Wirksamkeit der Methode „Relaqua-Med“ zu überprüfen. Diese kombiniert Atemtechniken aus dem Apnoetauchen mit Elementen des Yoga und könnte eine neue, nicht-medikamentöse Behandlungsoption für Betroffene darstellen.

    Die Hochschule Furtwangen arbeitet bei der Studie mit dem Institut für Bewegungs- und Arbeitsmedizin des Universitätsklinikums Freiburg, dem Zentralinstitut für Seelische Gesundheit (ZI) Mannheim der Universität Heidelberg und dem Freiburger Sportmediziner Dr. Andreas Aust zusammen.

    Erster Termin 4. Oktober in Freiburg

    Für die erste Umsetzung in der Keidel Therme in Freiburg am Samstag, 4. Oktober, werden nun Probandinnen und Probanden gesucht. „Wir suchen Menschen im Alter von 18 bis 65 Jahren mit diagnostiziertem Long- oder Post-Covid und vorliegender Fatigue- oder Dyspnoe-Symptomatik“, erläutert Prof. Dr. Marie Ottilie Frenkel, die das Forschungsprojekt an der HFU leitet. Innerhalb von vier Wochen werden die Testpersonen an acht Relaqua-Med-Einheiten teilnehmen, die von staatlich geprüften Physiotherapeutinnen und -therapeuten durchgeführt werden. Mit dabei ist auch Nik Linder, der als Apnoetaucher unter anderem mehrere Weltrekorde aufgestellt hat und an der HFU im Studiengang Physiotherapie lehrt. Vor, während und nach der Anwendungsreihe werden die Fatigue-Symptomatik, die Schlafqualität, die körperliche Leistungsfähigkeit, die autonomen Regulationsprozesse und die Aufmerksamkeit der Teilnehmenden untersucht.

    Zwischen sechs und 36 Prozent der an Covid-19 Erkrankten entwickeln Long- oder Post-Covid-Symptome, darunter Fatigue, Schlafstörungen und Atemnot. Diese gehen oft mit erheblichen Einschränkungen der Lebensqualität einher. Bislang existieren keine kausalen Behandlungsmöglichkeiten – Leitlinien empfehlen vor allem symptomorientierte Ansätze wie Atem- und Entspannungstherapien.

    „Mit Relaqua-Med nutzen wir den natürlichen Tauchreflex des Körpers. Dieser bewirkt unter anderem eine Absenkung der Herzfrequenz und eine verbesserte Durchblutung lebenswichtiger Organe“, erklärt Prof. Frenkel. Erste Pilotstudien deuten auf positive Effekte hinsichtlich Schlafqualität, Schmerzsymptomatik und psychosozialen Einschränkungen hin.

    „Die Ergebnisse könnten ein wichtiger Schritt sein, um neue, niedrigschwellige Therapieoptionen für Long-Covid-Betroffene zu entwickeln“, so Frenkel weiter. „Damit leisten wir nicht nur einen Beitrag zur Gesundheitsforschung, sondern auch zur gesellschaftlichen Teilhabe von Betroffenen.“ Typisch für die Hochschule Furtwangen wird das Forschungsthema auch direkt in die Lehre aufgenommen – „dazu liegen bereits erste, sehr erfolgreiche Bachelorarbeiten vor“, berichtete Prof. Frenkel.

    Die FLOAT-Interventions-Studie könnte als Grundlage für weiterführende Forschungsprojekte dienen und perspektivisch auch für andere chronische Erkrankungen mit ähnlicher Symptomatik Anwendung finden.

    Interessierte können sich für die Studie per Mail anmelden: float@hs-furtwangen.de


    Wissenschaftliche Ansprechpartner:

    Prof. Dr. Marie Ottilie Frenkel


    Bilder

    Prof. Dr. Marie Ottilie Frenkel leitet an der Hochschule Furtwangen das Forschungsprojekt, in dem zunächst mit einer Studie neue Therapieansätze für Long-Covid-Erkrankte entwickelt werden sollen
    Prof. Dr. Marie Ottilie Frenkel leitet an der Hochschule Furtwangen das Forschungsprojekt, in dem zu ...

    Copyright: Bild: HFU


    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten, jedermann
    Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin, Sportwissenschaft
    überregional
    Forschungsprojekte
    Deutsch


     

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