idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Grafik: idw-Logo

idw - Informationsdienst
Wissenschaft

Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instanz:
Teilen: 
01.10.2025 11:20

2025/2026: Das Forum begrüßt 57 Fellows aus 20 Ländern

Georges Khalil Öffentlichkeitsarbeit
Forum Transregionale Studien

    Mit Beginn des akademischen Jahres 2025/26 startet am Forum Transregionale Studien ein neuer Fellowjahrgang: 57 Wissenschaftler:innen aus 20 Ländern forschen in Berlin und anderen europäischen Städten zu Fragen von Demokratie, Rechtsstaatlichkeit, Migration, Geschichts- und Heritagepolitik, zu Emanzipation sowie kulturellem und gesellschaftlichem Wandel in Zeiten multipler Krisen. Die Fellows des Forums erhalten die Möglichkeit während ihres Stipendiums an ihren eigenen Projekten zu arbeiten und sich im Rahmen der Forschungsprogramme des Forums mit Kolleg:innen in Deutschland und andernorts auszutauschen und zu vernetzen.

    Die Leitidee des Forschungsprogramms »Europe in the Middle East – the Middle East in Europe« (EUME) ist die Erforschung der Verflechtungen und Grenzziehungen in und zwischen Europa und dem Nahen Osten. EUME bietet einen Freiraum zur Auseinandersetzung mit grundlegenden Fragen von Politik, Gesellschaft und Kultur in Zeiten des Umbruchs mit Fokus auf die Länder des Nahen Ostens. Die Romanistin Susan Abraham untersucht in ihrem Vorhaben »Narrating Faith Accross the Straits« literarische und religiöse Texte von Moriscos im Tunesien des 15. und 16. Jahrhunderts, in denen diese ihre Erfahrungen von Zwangskonversion, Vertreibung und Diaspora verarbeiten und dabei europäische und islamische literarische Traditionen verbinden. Der Historiker Eli Osheroff unternimmt in seinem Projekt »Recognition as Decolonization« den Versuch einer Ideengeschichte der Zwei-Staaten-Lösung und will dabei zeigen, dass die Anerkennung „des Anderen“ zwischen 1948 und 1988 ein integrales Element der Entwicklung palästinensischer Visionen von Dekolonialität und Befreiung wurden. Der Literatur- und Kunstkritiker Ammar Kandeel erforscht anhand von Fanzines, Graphic Novels und Comics palästinensische Strategien testimonialer Gerechtigkeit und Selbstbestimmung.
    Im Rahmen des ERC-Forschungsprojektes »Beyond Restitution: Heritage, (Dis)Possession and the Politics of Knowledge (BEYONDREST)«, fragt eine Forschungsgruppe um Banu Karaca ob die Restitution von gewaltsam enteigneten Kunst- und Kulturgütern nicht erst der Ausgangspunkt für eine neue Art der Wissensproduktion über kulturelles Erbe sein kann, der auch das soziale Leben und Umfeld der Dinge, die Gesellschaften und Menschen aus den Ländern, aus denen die Objekte stammen, in den Blick nimmt.
    »re:constitution – Exchange and Analysis on Democracy and the Rule of Law in Europe« ist ein dezentrales, europaweites Programm, das den Fellows ermöglicht, sich an Einrichtungen rechts-wissenschaftlicher Forschung oder Praxis in verschiedenen Ländern der Europäischen Union mit Fragen von Demokratie und Rechtstaatlichkeit auseinanderzusetzen: Zum Beispiel untersucht der Rechtsanwalt und –wissenschaftler Patrick Leisure Schulen als zentrale Institutionen für Demokratien und fragt nach den Auswirkungen positiver Verpflichtungen gemäß der Europäischen Menschenrechtskonvention. Die Journalistin Marija Ristić, die das Digital Verification Corps im Krisenreaktionsprogramm von Amnesty International leitet, analysiert die Verwendung digitaler Beweise und die Interessenvertretung bei der Gestaltung menschenrechtsbasierter Vorschriften für Waffen und Technologie. Victor Ellenboek, Politikwissenschaftler, geht der Frage nach wie radikale Rechtspopulisten die Parlamente Europas umgestalten.
    Im Rahmen des Forschungsprogramms »Prisma Ukraïna – Research Network Eastern Europe«, untersuchen neun ukrainische Wissenschaftler:innen der Forscher:innengruppe »War, Migration and Memory« die transformativen Auswirkungen von Krieg, Vertreibung und Flucht auf die Erinnerungen, Bindungen, Zugehörigkeiten und Fragen des Zusammenhalts pluraler Gesellschaften, in und außerhalb der Ukraine. Am 11. November 2025 findet die Konferenz »Prisma Ukraїna: War, Migration and the Future of Ukrainian Studies” am Forum Transregionale Studien statt, bei der die Ergebnisse der bisherigen Arbeit vorgestellt und Fragen der zukünftigen Ausrichtung der Ukraine-Studien in Deutschland und der Geistes- und Sozialwissenschaften in der Ukraine diskutiert werden sollen. Den Auftakt bietet am Vorabend die Präsentation des kürzlich in der Reihe der »Forum Transregionale Studien – Dossiers« als Open-Access Publikation im transcript Verlag erschienene Sammelband Images and Objects of Russia's War Against Ukraine, der von Natasha Klimenko, Miglė Bareikytė, Viktoriya Sereda herausgegeben wird.
    Die Fellows des Forums sind – je nach fachlicher Spezialisierung – an Universitäten und Forschungseinrichtungen in Berlin und anderen europäischen Städten assoziiert. Sie präsentieren und diskutieren ihre Arbeiten regelmäßig in Seminaren, Konferenzen und Workshops. Über die Wissenschaftskommunikation des Forums stehen ihnen Formate, Ressourcen und Infrastrukturen der Vernetzung, Zusammenarbeit und Publikation zur Verfügung. Auf dem »TRAFO – Blog for Transregional Research« werden die Debatten, Ideen und Forschungsergebnisse einer größeren Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Termine und weitere Informationen entnehmen Sie bitte unserer Homepage.


    Wissenschaftliche Ansprechpartner:

    Georges Khalil
    Geschäftsführer

    communication@trafo‐berlin.de

    030‐89 001‐423


    Weitere Informationen:

    https://www.forum-transregionale-studien.de/
    https://www.eume-berlin.de/startseite
    https://www.eume-berlin.de/projekte/beyond-restitution-heritage-dispossession-an...
    https://www.reconstitution.eu/en/home
    https://www.prisma-ukraina.de/home


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten, Wissenschaftler
    Geschichte / Archäologie, Gesellschaft, Politik, Recht, Sprache / Literatur
    überregional
    Forschungs- / Wissenstransfer, Forschungsprojekte
    Deutsch


     

    Hilfe

    Die Suche / Erweiterte Suche im idw-Archiv
    Verknüpfungen

    Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.

    Klammern

    Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).

    Wortgruppen

    Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.

    Auswahlkriterien

    Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).

    Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).