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Wissenschaft
Das Käte Hamburger Kolleg für kulturelle Praktiken der Reparation (CURE) begrüßt am Mittwoch, 15. Oktober, um 18 Uhr seinen neuen Fellow-Jahrgang mit einer feierlichen Veranstaltung im Innovation Center (Geb. A2 1) der Universität des Saarlandes. Die Fellows – zwölf Gastwissenschaftlerinnen und -wissenschaftler aus Afrika, Südamerika, Europa und Asien – werden in Saarbrücken ein Jahr lang zu kulturellen Praktiken der Reparation im Umgang mit Krieg, Kolonialismus und Klimawandel forschen. Zur öffentlichen Veranstaltung sind alle Interessierten eingeladen.
Unwiderrufliche Verletzungen gehören zu den großen gesellschaftlichen Herausforderungen der geteilten globalisierten Welt. Dazu zählen die Zerstörung von Kulturgütern in kolonisierten Gebieten ebenso wie Kriegstraumata oder die Folgen des Klimawandels. Das Käte Hamburger Kolleg CURE an der Universität des Saarlandes nimmt diese Unwiderruflichkeit zum Ausgangspunkt seiner Forschung und fragt, wie trotz existenzbedrohender Krisen und irreparabler Schäden an Formen des gemeinsamen Zusammenlebens gearbeitet werden kann. Im Zentrum steht die Frage, welche Rolle kulturelle Praktiken – etwa Erzählungen, bildende Kunst, Theater oder Musik – spielen, um Erfahrungen von Gewalt, Unrecht und Zerstörung zu verarbeiten und neue Perspektiven zu eröffnen.
Zur Jahreseröffnung am 15. Oktober:
Nach einer Begrüßung durch die Landesregierung, die Universitätsleitung und das Direktorium des Kollegs hält die weltweit renommierte Soziologin Gisèle Sapiro (EHESS/CNRS, Paris) den Jahresvortrag. Unter dem Titel „Repairing the Irreparable? Culture and Spoliation“ fragt sie, ob und wie Kultur zu einer „Reparation“ der Gewaltakte von Plünderung und Enteignung beitragen kann und welche Rolle Anerkennung, historische Dokumentation und internationale Zusammenarbeit dabei spielen.
Im Anschluss präsentieren die neuen CURE-Fellows ihre Forschungsarbeiten in deutscher, englischer und französischer Sprache. Die Gastwissenschaftlerinnen und - wissenschaftler, die unter mehr als 350 Bewerbungen aus der ganzen Welt ausgewählt wurden, kommen aus Argentinien und Taiwan, Kamerun und Nigeria, Slowenien und Belgien, Frankreich und Deutschland. In ihren Projekten befassen sie sich unter anderem mit Reparaturkonzepten in der Musik, mit der Bedeutung von Mensch-Pflanzen-Beziehungen in Migrationskontexten, mit Übersetzung als Reparationspraxis oder mit westafrikanischen Ritualen als nachhaltige Zukunftsentwürfe. Die Fellows erforschen zudem die doppelte Rolle des Tanzes während der Shoah – als Völkermordstrategie des NS-Regimes und als Überlebensstrategie der Opfer – sowie transgenerationale Erfahrungen und Erinnerungen im Alpen-Adria-Raum.
Nach den Vorträgen sind alle Gäste zu einem Empfang eingeladen. Dort besteht Gelegenheit, mit den Fellows ins Gespräch zu kommen.
Der Eintritt ist frei. Eine Anmeldung ist nicht zwingend erforderlich, erleichtert jedoch die Planungen. Anmeldungen an: kontakt@khk.uni-saarland.de
Link zur Veranstaltung: https://cure.uni-saarland.de/veranstaltungen/kaete-hamburger-empfang-2025-festvo...
Hintergrund:
Das Käte Hamburger Kolleg für kulturelle Praktiken der Reparation (CURE) ist ein transdisziplinäres Institute for Advanced Study, das an der Universität des Saarlandes angesiedelt ist und im Käte Hamburger Exzellenzprogramm vom Bundesministerium für Forschung, Technologie und Raumfahrt (BMFTR) gefördert wird. Pro Jahr forschen bis zu zwölf internationale Fellows aus Wissenschaft und Kultur am Kolleg.
Kontakt für Presseanfragen:
Anna Warum
Wissenschaftskommunikation & Öffentlichkeitsarbeit
anna.warum@khk.uni-saarland.de
(+49) 681 302-3372
http://www.cure.uni-saarland.de
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten, Wissenschaftler
Geschichte / Archäologie, Gesellschaft, Kulturwissenschaften, Musik / Theater, Sprache / Literatur
regional
Forschungsprojekte, Kooperationen
Deutsch
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