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08.10.2025 12:33

MHL präsentiert spektakuläre Konzerte bei der 25. Jahrestagung der Gesellschaft für Musiktheorie

Susanne Pröpsting Pressestelle
Musikhochschule Lübeck

    In Lübeck findet vom 17. bis zum 19. Oktober die 25. Jahrestagung der Gesellschaft für Musiktheorie (GMTH) statt. Rund 200 internationale Spezialistinnen und Spezialisten der Musiktheorie werden in Lübeck erwartet, um sich dem Thema „Unschärfen, Leerstellen, blinde Flecken“ zu widmen. Die Öffentlichkeit ist zu zwei spektakulären Konzerten eingeladen: zu einer „Buxtehude-Abendmusik“ mit der Uraufführung rekonstruierter Werke des berühmten Lübecker Komponisten am 17. Oktober in St. Jakobi sowie zu einer Aufführung von Romitellis psychedelischem Meisterwerk „An Index of Metals“ am Samstag, 18. Oktober im Großen Saal der MHL.

    Die 25. Jahrestagung der GMTH steht unter dem Motto „Unschärfen, Leerstellen, blinde Flecken“. In Vorträgen, Diskussionen und Workshops fragen internationale Expertinnen und Experten nach den Unschärfen der Disziplin, nach unterrepräsentierter Musik und den zu ihrer Erschließung notwendigen neuen Zugängen und Methoden. Die Öffentlichkeit ist im Rahmen der Tagung zu zwei spektakulären Konzerten mit MHL-Mitgliedern und Gästen eingeladen:


    „Buxtehude Abendmusik“ – Uraufführung rekonstruierter Werke

    Ein besonderer Programmpunkt im Rahmen der Tagung ist eine Abendmusik mit Kantaten, Triosonaten und Orgelwerken von Dieterich Buxtehude am Freitag, 17. Oktober um 19.30 Uhr in St. Jakobi. Das Konzert ist eine Hommage an die berühmten Abendmusiken des Lübecker Meisters. Es erklingen Uraufführungen von Werken Buxtehudes, die nur fragmentarisch überliefert sind und im Rahmen eines künstlerischen Wettbewerbs, den die Gesellschaft für Musiktheorie jährlich auslobt, rekonstruiert wurden. Die drei Preisträger wurden von einer Fachjury unter Leitung des Buxtehude-Spezialisten Ton Koopman aus 22 internationalen Einsendungen ausgewählt. Nach mehr als dreihundert Jahren sind diese Werke nun endlich wieder zu hören: Sie werden von einem Kammermusikensemble der MHL mit Pauline Kringel (Sopran), Juliane Sandberger (Alt), Elisabeth Weber und Anna Melkonyan (Violinen), Maja Rohde (Violetta), Charlotte Schwenke (Gambe), Sophie Lücke (Violone), Ilia Kulikov (Cembalo) und Arvid Gast (Orgel) präsentiert. Projektleiter Oliver Korte, Professor für Musiktheorie an der MHL, erläutert: „Die Tatsache, dass fragmentarische Werke zum Schweigen verurteilt sind, ist schmerzlich. Umso schöner, wenn solche Werke nach mehr als dreihundert Jahren wieder zum Leben erweckt werden. Von den Rekonstruierenden braucht es dazu tiefes stilistisches Verständnis, herausragende satztechnische Expertise und eine Menge Inspiration.“ Korte erklärt, was fragmentarische Überlieferung alles bedeuten kann: „Von einer Sonate ist beispielsweise nur die Bass-Stimme erhalten, die aber sehr starke Aufschlüsse darüber gibt, wie die Oberstimmen gestaltet waren. Von einem anderen Stück sind nur Fragmente in einer wissenschaftlichen Publikation überliefert, während das Original im zweiten Weltkrieg verschollen ist. Von wieder einem anderen Werk existieren nur zweieinhalb Takte sowie der Text. Hier muss nahezu alles ergänzt werden – freilich immer im Stil Buxtehudes.“
    Karten für die „Buxtehude Abendmusik“ am Freitag, 17. Oktober um 19.30 Uhr in St. Jakobi sind für 15 Euro (ermäßigt 10 Euro) erhältlich.

    „An Index of Metals“ – Fausto Romitellis psychedelisches Meisterwerk

    Dem italienischen Ausnahmekomponisten Fausto Romitelli ist das zweite Konzert im Rahmen der 25. Jahrestagung der GMTH am Samstag, 18. Oktober im Großen Saal der MHL gewidmet. Im Fokus steht „An Index of Metals“, sein letztes Meisterwerk, in dem er Stimme, Instrumente, Elektronik und Mehrfachprojektion zu einem einzigartigen halluzinatorischen Erlebnis verschmelzen lässt. Die Video-Oper präsentieren Monica Rirhandzu Mhangwana (Sopran), das Studio Musikfabrik (Köln) und Studierende der MHL unter Leitung von Peter Veale. Gut 50 Minuten lang interagieren die Sängerin und elf Instrumente mit reichhaltigen elektronischen Texturen und drei simultanen Videoprojektionen. Fast wie in einem Popkonzert ist das gesamte Ensemble elektronisch verstärkt. Das 2003 gemeinsam mit dem Videokünstler Paolo Pachini und der Dichterin Kenka Lekovich entstandene Werk verwandelt den Konzertsaal in das, was Romitelli als „Erfahrung der totalen Wahrnehmung“ bezeichnet hat: ein Magma aus Klängen, Formen und Farben. Das Ergebnis ist nicht nur ein Konzert, sondern ein überwältigendes Ritual, welches die Wahrnehmung selbst verändert. Projektleiter Oliver Korte sagt dazu: „Unter der schillernden Oberfläche verbirgt sich ein Paradoxon: äußerste Klangsinnlichkeit und zugleich dystopische Untergangsphantasie.“ Das ist am Samstag, 18. Oktober im Großen Saal der MHL nachzuhören.
    Karten sind für 14 Euro und 19 Euro (ermäßigt 8 und 12 Euro) unter www.mh-luebeck.de und Restkarten an der Abendkasse erhältlich.

    Wer an der gesamten Tagung teilnehmen möchte, kann sich bis zum 15. Oktober anmelden. Informationen zum Tagungsprogramm und Anmeldung unter https://www.mh-luebeck.de/gmth2025/


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten
    Musik / Theater
    überregional
    Wissenschaftliche Tagungen
    Deutsch


     

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