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Wissenschaft
Mikrowellen-Spezialist des Forschungszentrums Karlsruhe von TechnologieRegion Karlsruhe ausgezeichnet
Dr. Lambert Feher, Leiter der Arbeitsgruppe "Industrielle Materialprozesstechnik mit Mikrowellen" am Institut für Hochleistungsimpuls- und Mikrowellentechnik des Forschungszentrums Karlsruhe, erhält für seine Arbeiten den Innovationspreis 2004 der TechnologieRegion Karlsruhe. Die TechnologieRegion Karlsruhe - ein Städteverbund im Dreieck zwischen Frankfurt, Stuttgart und Straßburg - würdigt damit Fehers stetes Engagement bei der Überführung von Forschungsergebnissen in industrielle Prozesse sowie seine wissenschaftlichen Leistungen auf dem Gebiet der Mikrowellentechnik. Die Preisübergabe erfolgt am 19. September im Rahmen der Regio Award-Verleihung durch den Fernsehsender r.tv im Haus der Wirtschaft in Karlsruhe.
Mit seinen Arbeiten hat Lambert Feher maßgeblich zur Umsetzung von Hochleistungs-Mikrowellen-Heizsystemen in die Materialprozesstechnik beigetragen. Sein Ausgangspunkt war die Grundlagenforschung zur Plasmaheizung in der Fusionstechnologie. Davon ausgehend entwickelte er neuartige Konzepte zur Planung und Auslegung von Mikrowellenöfen und veränderte das Verständnis des Heizprozesses. So konnte Feher zeigen, dass mit sechseckigen Ofengeometrien ein Kernproblem der Mikrowellentechnik gelöst werden kann: die effiziente Erzeugung gleichmäßiger Mikrowellenfelder.
Sein jüngstes Projekt, das neuartige Mikrowellensystem HEPHAISTOS, entsteht in enger Zusammenarbeit mit dem Industriepartner Vötsch Industrietechnik GmbH sowie dem Institut für Flugzeugbau der Universität Stuttgart. Es verspricht einen Technologiesprung in der Fertigung von Faserverbundwerkstoffen. Anwendung finden diese Werkstoffe aufgrund ihres hohen Leichtbaupotenzials in der Luft- und Raumfahrttechnik sowie zunehmend beim Fahrzeugbau. Die von Feher und seiner Arbeitsgruppe entwickelte innovative Prozesstechnik zeichnet sich durch schnelle Aufheizung und Abkühlung, kostengünstige Anlagentechnik, Nachhaltigkeit durch geringen Energieverbrauch und einfache Anpassungsmöglichkeiten an industrielle Fertigungssysteme aus.
"Unser Ziel ist es, Grundlagen, Ideen und Technologien zu verknüpfen und zeitnah in industrielle Produkte umzusetzen", bemerkt Dr. Lambert Feher, Leiter der Arbeitsgruppe Industrielle Materialprozesstechnik mit Mikrowellen am Institut für Hochleistungsimpuls- und Mikrowellentechnik. Die notwendige Unterstützung findet er durch das Technologietransfer-Programm des Forschungszentrums Karlsruhe. Die Technologietransferprojekte stellen ein seit Jahren von der Stabsabteilung Marketing, Patente und Lizenzen des Forschungszentrums erfolgreich praktiziertes Verfahren dar, um neue Technologien in die industrielle Anwendung zu überführen.
Neben der Leichtbautechnik erschließt Lambert Feher weitere Anwendungsgebiete für die Mikrowellentechnologie: Er erhöht die Flugsicherheit durch die Entwicklung von Enteisungsanlagen für Flugzeugtragflächen und entwickelt Verfahren, um Keramiken porendicht, homogen und energiesparend zu sintern. Ein besonderes Augenmerk gilt dabei der Entwicklung neuer Methoden zur Beschreibung elektromagnetischer Felder und ihrer Wirkung. Insgesamt sind aus seinen Arbeiten 17 Patentanmeldungen und über hundert Veröffentlichungen hervorgegangen.
Lebenslauf Dr. Lambert Feher
* geboren am 6. Mai 1966
* Studium der Physik an der Universität Karlsruhe, 1986
* Mitarbeiter bei der Robert Bosch GmbH, 1989-1994 im Bereich Datenverarbeitung/Controlling
* Physik-Diplom 1993 im Bereich "Ionenstrahlausbreitung in starken Magnetfeldern"
* Studium der Elektrotechnik und Promotion 1994-1997 an der Universität Karlsruhe im Bereich "Anwendung von Millimeterwellen für die industrielle Materialprozesstechnik"
* seit 1.3.1997 Mitarbeiter am Institut für Hochleistungsimpuls- und Mikrowellentechnik des Forschungszentrums Karlsruhe
* 1998, 1999 Mehrfacher Gastaufenthalt am New Jersey Institute of Technology (NJIT), Newark, Untersuchungen zur Modellierung von elektromagnetischen Wellen
* seit 1.3.2000 Leiter des Bereichs "Industrielle Materialprozesstechnik mit Mikrowellen"
* mehrfach tätig als Projektleiter von Technologietransfer-Vorhaben mit der Industrie
* am 1.8.2001 Übernahme in das "Förderprogramm für exzellenten wissenschaftlich/technischen Nachwuchs" des Forschungszentrums Karlsruhe
* Januar 2003 Ergänzungsstudium "Wissenschaftsmanagement" an der Verwaltungshochschule in Speyer, prämierter Studienabschluss
Das Forschungszentrum Karlsruhe ist Mitglied der Helmholtz-Gemeinschaft, die mit ihren 15 Forschungszentren und einem Jahresbudget von rund 2,1 Milliarden Euro die größte Wissenschaftsorganisation Deutschlands ist. Die insgesamt 24 000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Helmholtz-Gemeinschaft forschen in den Bereichen Struktur der Materie, Erde und Umwelt, Verkehr und Weltraum, Gesundheit, Energie sowie Schlüsseltechnologien.
Joachim Hoffmann 19. September 2004
Das Farbfoto senden wir Ihnen auf Wunsch gerne zu (Telefon 07247 82-2861).
Dr. Lambert Feher, Leiter der Arbeitsgruppe "Industrielle Materialprozesstechnik mit Mikrowellen" am ...
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Merkmale dieser Pressemitteilung:
Biologie, Chemie, Elektrotechnik, Energie, Maschinenbau, Mathematik, Physik / Astronomie, Werkstoffwissenschaften
überregional
Buntes aus der Wissenschaft, Personalia
Deutsch
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