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Wissenschaft
(Leipzig/Prag) Das Leibniz-Institut für Geschichte und Kultur des östlichen Europa (GWZO) mit Sitz in Leipzig erweitert seine Präsenz im Nachbarland Tschechien: Mit der in Prag neu gegründeten Abteilung »Wissen und Partizipation« entsteht dort ein innovativer Forschungsbereich, der sich den Beziehungen zwischen akademischer und außerakademischer Wissensproduktion widmet.
Im Fokus der neuen Abteilung steht die Teilhabe an Wissen und Wissenschaft in Geschichte und Gegenwart Ostmitteleuropas. Untersucht werden Fragen von hoher gesellschaftlicher Relevanz: Wer trug und trägt zur Wissensbildung bei? Wo verlaufen die Grenzen zwischen Expert*innen und Laien? Und: können sich alle gleich beteiligen? Sollen sich alle gleich beteiligen? Welche Chancen oder Risiken bergen Formen partizipativen Forschens? Dabei richtet sich der Blick besonders auf die Stimmen marginalisierter Gruppen und auf Wissen, das an den Rändern der Gesellschaft entsteht, weitergegeben und gedeutet wird. Zugleich fragt die Abteilung nach den Auswirkungen digitaler Werkzeuge: Vor allem Künstliche Intelligenz verändert heute entscheidend, wie Wissen produziert und wahrgenommen wird.
Mit ihrem geisteswissenschaftlichen Profil versteht sich die Abteilung als Labor für neue Formen von Bürger*innenwissen und -beteiligung. Sie arbeitet inter- und transdisziplinär und ist eng mit den weiteren Forschungsschwerpunkten des GWZO verzahnt.
Geleitet wird die Prager Abteilung vom Historiker Dr. Michal Frankl, der als Abteilungsleiter auf ein breites internationales Netzwerk und langjährige Erfahrung in innovativen historischen Forschungsprojekten, zuletzt als Leiter eines ERC-Grants zu »Unlikely Refuge? Refugees and Citizens in East-Central Europe in the 20th Century«, und auf Erfahrungen im musealen Bereich zurückgreift. »Wir erforschen, wie Bürger*innenwissenschaft Brüche und Grenzen innerhalb unserer Gesellschaften sichtbar machen kann. Können wir diese überbrücken, indem wir marginalisierte Gruppen als citizen scientists einbeziehen – und ihr Wissen archivieren? Wir beginnen mit einem Workshop über Archive der Migration und fragen uns, wie Migrant*innen und Flüchtlinge, sowie auch die NGOs, zur Wissenschaft beitragen«, sagt Dr. Michal Frankl, Leiter der Abteilung »Wissen und Partizipation.«
»Mit Sitz in Prag bildet die neue Abteilung eine wichtige weitere Schnittstelle zu tschechischen und ostmitteleuropäischen Forschungslandschaften. Sie knüpft an die langjährige Kooperation des GWZO mit der Tschechischen Akademie der Wissenschaften an und stärkt den Austausch zwischen akademischen Institutionen und bürgergesellschaftlichen Initiativen«, ergänzt Prof. Dr. Maren Röger, Direktorin des GWZO.
Mehr Informationen zur neuen GWZO-Abteilung: https://www.leibniz-gwzo.de/de/forschung/forschungseinheiten/abt-wissen-und-part...
Das Leibniz-Institut für Geschichte und Kultur des östlichen Europa (GWZO) zählt international zu den führenden Forschungs- und Vermittlungseinrichtungen für die Geschichte und Kultur des östlichen Europa. Sein breiter, disziplinenübergreifender Dialog sowie seine historische Spannweite sind einzigartig: Von A bis Z, von der Antike bis zur Zeitgeschichte, werden am GWZO die Besonderheiten und Veränderungen dieser historisch wie gegenwärtig so wichtigen Großregion untersucht. Im Fokus stehen Themen, die zu den drängendsten Herausforderungen unserer Zeit gehören: Globalisierungsdynamiken und Migration, Wissensordnungen und konkurrierende Geschichtsbilder, Umwelt und Gewalt. | www.leibniz-gwzo.de
Dr. Michal Frankl
Abteilungsleiter
Michal.Frankl@leibniz-gwzo.de
https://www.leibniz-gwzo.de/de/forschung/forschungseinheiten/abt-wissen-und-part...
Das Team der Prager GWZO-Abteilung (Foto v.l.n.r.: Jana Sosnová, M.A.; Dr. Ella Rossman; Dr. Michal ...
Quelle: GWZO
Copyright: GWZO
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten, Wirtschaftsvertreter, Wissenschaftler, jedermann
Geschichte / Archäologie, Gesellschaft, Kulturwissenschaften, Sprache / Literatur
überregional
Forschungs- / Wissenstransfer, Organisatorisches
Deutsch
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