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15.10.2025 11:35

Lieferengpässe bei Medikamenten: Würzburger Forschungsteam startet Studie

Robert Emmerich Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Julius-Maximilians-Universität Würzburg

    Ein interdisziplinäres Team der Uni Würzburg untersucht die Ursachen von Lieferengpässen bei Generika. Am Ende will es belastbare Daten vorlegen und Handlungsempfehlungen geben.

    Lieferengpässe bei Arzneimitteln sind weiterhin Alltag in Apotheken und im deutschen Gesundheitssystem – besonders betroffen sind Generika. Das sind Medikamente, die produziert werden, sobald der Patentschutz der Originalpräparate abgelaufen ist. Generika enthalten dieselben Wirkstoffe wie die Originale, können aber kostengünstiger angeboten werden – schließlich mussten ihre Hersteller keine eigene Forschung und Entwicklung betreiben.

    Den Ursachen der Lieferengpässe bei Generika geht nun ein neues Forschungsprojekt der Julius-Maximilians-Universität Würzburg (JMU) systematisch auf den Grund.

    Stiftung fördert das Projekt

    Gefördert von der Dr. August und Dr. Anni Lesmüller-Stiftung mit 70.000 Euro über drei Jahre, analysiert das Projekt „Von der deutschen Manufaktur zum globalen Generikum“ den Lebenszyklus des Wirkstoffs Rosuvastatin.

    „Wir freuen uns sehr über die Förderung durch die Stiftung. Sie ermöglicht es uns, ein drängendes Versorgungsproblem wissenschaftlich fundiert und praxisnah zu untersuchen“, sagt die Projektinitiatorin, Professorin Ulrike Holzgrabe vom Institut für Pharmazie und Lebensmittelchemie.

    Der Wirkstoff Rosuvastatin ist ein Cholesterinsenker aus der Gruppe der Statine, der Herz-Kreislauf-Erkrankungen vorbeugt. Er dient den Würzburger Forschenden als Modell, an dem sie die komplexen Lieferketten moderner Generika untersuchen – von der Produktion über die regulatorischen Rahmenbedingungen bis hin zu den Marktmechanismen.

    Apotheken im Fokus

    Ein Schwerpunkt des Projekts liegt auf den Auswirkungen von Lieferengpässen für Apotheken. Untersucht wird, wie hoch der zusätzliche Aufwand durch Rezeptänderungen, Rückfragen und administrative Prozesse tatsächlich ist – und welche Kosten dadurch entstehen.

    „Lieferengpässe sind für Apotheken nicht nur ein logistisches Problem, sondern eine tägliche Belastung im Versorgungsalltag. Mit unserem Projekt wollen wir erstmals belastbare Daten erheben – sowohl quantitativ als auch qualitativ“, sagt BWL-Professorin Andrea Szczesny.

    Interdisziplinäres Team und starke Partner

    Die Leitung des Projekts liegt bei Professorin Ulrike Holzgrabe, Professor Richard Pibernik vom Lehrstuhl für Logistik und quantitative Methoden in der BWL und Professorin Andrea Szczesny vom Lehrstuhl für Controlling und Interne Unternehmensrechnung.

    Unterstützt wird das Team durch den Apotheker Dr. Uwe Weidenauer und Dr. Luca Verginer von der Eidgenössischen Technischen Hochschule Zürich, der Algorithmen zur Analyse von Lieferketten entwickelt hat.

    Die gewonnenen Erkenntnisse sollen voraussichtlich Ende 2028 wissenschaftlich publiziert und in die Praxis überführt werden – etwa durch prägnante und leicht verständliche Dokumentationen für politische Entscheidungsträger und Empfehlungen für Apothekenverbände.


    Wissenschaftliche Ansprechpartner:

    Prof. Dr. Ulrike Holzgrabe, ulrike.holzgrabe@uni-wuerzburg.de


    Weitere Informationen:

    https://www.ethics-eu.de Das Projekt ist Teil des EThICS-EU-Programms, das sich mit der Versorgungssicherheit bei essenziellen Arzneimitteln beschäftigt.


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten, jedermann
    Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin, Wirtschaft
    überregional
    Forschungsprojekte
    Deutsch


     

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