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15.10.2025 12:53

Bundeskanzler Merz auf acatech Festveranstaltung: Forschung und Entwicklung entscheiden über die Zukunft unseres Landes

Christoph Uhlhaas M.A. Geschäftsstelle
acatech - Deutsche Akademie der Technikwissenschaften

    Berlin, 14. Oktober 2025 „Im Bereich der Forschung und Entwicklung wird sich entscheiden, wie die Zukunft unseres Landes und wie die Zukunft Europas aussehen wird: wie frei, wie wohlhabend, wie sicher wir leben werden können.“ Das sagte Bundeskanzler Friedrich Merz auf der Festveranstaltung von acatech – Deutsche Akademie der Technikwissenschaften. SPRIND-Direktor Rafael Laguna de la Vera entwarf die Roadmap in eine Gründerzeit 2.0. acatech Präsidentin Claudia Eckert und Co-Präsident Thomas Weber formulierten das Anliegen des Abends und forderten den Aufbruch zu neuer Innovationsstärke. Die Reden und Eindrücke der Veranstaltung erscheinen auf www.acatech.de/festveranstaltung-2025

    Vor mehr als 500 Gästen aus Wissenschaft, Wirtschaft und Politik unterstrich Bundeskanzler Friedrich Merz im Berliner Konzerthaus die Bedeutung technologischer Innovation: „Zu den großen Stärken Deutschlands und Europas gehört unser Wille und unsere Fähigkeit, den technischen Fortschritt an Zielen auszurichten, die dem Gemeinwohl dienen. Die Deutsche Akademie der Technikwissenschaften ist mit ihrer umfangreichen Arbeit in der überparteilichen, interdisziplinären, branchenübergreifenden Beratung von Politik und Gesellschaft in technologiepolitischen Zukunftsfragen eine Institution für echten Fortschritt in diesem Sinne. Wir brauchen ihre gesammelte Expertise dringender als jemals zuvor. Denn im Bereich der Forschung und Entwicklung wird sich entscheiden, wie die Zukunft unseres Landes und wie die Zukunft Europas aussehen wird: wie frei, wie wohlhabend, wie sicher wir leben werden können.“

    Eine Schwäche Deutschlands machte der Bundeskanzler im Innovationstransfer aus: „Beim Transfer der Forschung in die Anwendung, in die Produktentwicklung und in die Wertschöpfung gibt es aber Luft nach oben. Wir haben uns als Bundesregierung deshalb das ambitionierte Ziel gesetzt, dass Wirtschaft und Staat zunächst bis 2030 jährlich mindestens 3,5 Prozent des BIP für Forschung und Entwicklung aufwenden. Ja, das ist ambitioniert, aber es ist möglich, wenn wir Wirtschaft und Wissenschaft die Steine aus dem Wege räumen, die Eigeninitiative im Augenblick zu stark behindern.“ Zugleich fokussiere die Hightech Agenda auf Schlüsseltechnologien und richte ihre Förderung gezielt auf technologische Souveränität aus: „Wir werden in Zukunft unsere Forschungspolitik gezielt auf technologische Souveränität und Wettbewerbsfähigkeit unserer Volkswirtschaft ausrichten, so wie es die weltpolitische Lage von uns geradezu verlangt.“

    Auf dem Weg in die Gründerzeit 2.0

    Wie Deutschland seine Spitzenforschung schneller zu erfolgreichen Innovationen entwickeln kann, skizzierte Rafael Laguna de la Vera. Der Direktor der Bundesagentur für Sprunginnovationen SPRIND rief in seiner Rede eine Gründerzeit 2.0 aus. Viele erfolgreiche Unternehmen stecken nach seinen Worten in einem Innovationsdilemma – der bisherige Erfolg hindere sie daran, neue Wege zu gehen. Er sprach sich für mehr Durchlässigkeit zwischen Wissenschaft und Wirtschaft, mehr Vertrauen in Forschung, Entwicklung und Gründungen und mehr Wettbewerb statt kleinteiliger Steuerung aus. „Innovation braucht Chaos. Innovation können Sie nicht top-down steuern. Innovation braucht eine Kultur, die glückliche Zufälle erlaubt.“

    Begegnung mit der Zukunft – auf der Bühne der Festveranstaltung

    Was in Deutschland möglich wird, wenn exzellente Forschung, industrielles Knowhow und Gründergeist zusammenkommen, demonstrierten Jens Knut Fabrowsky und sein Partner auf der Bühne: Der Roboter 4NE1 (gesprochen „For Anyone“). Der COO und CTO von NEURA Robotics demonstrierte, wie das jüngst mit dem Gründerpreis ausgezeichnete Start-up das Tor in eine neue Ära der Robotik aufstößt: in die kognitive Robotik. Auf der Bühne sprach der Roboter mit seinem Entwickler und wandte sich an das Publikum. Jens Fabrowski erläuterte Anwendungen in Industrie aber auch Alltag, die schon wegen des demografischen Wandels immer wichtiger werden – Roboter können nach seinen Worten eine Antwort sein für alternde Gesellschaften in den Industrienationen.

    Mut, Optimismus und Technologiebegeisterung

    Im Dialog gaben Claudia Eckert und Thomas Weber einen Ausblick. Claudia Eckert: „Wir sind ein Land der Forschung und der Technologie, der Hidden Champions und industriellen Weltmarktführer, erfolgreichen Industrieunternehmen und der Deeptech-Gründungen – davon brauchen wir mehr. Wichtig wird sein, dass wir neben der Gründungsdynamik die Innovationskraft etablierter Branchen stärken und Forschung mit langem Atem vorantreiben. Durchbrüche in der Physik, etwa in Fusion oder Quanten, in der Chemie, in klimaschonenden Energietechnologien entstehen mit langen Vorlaufzeiten. Geschwindigkeit und langer Atem – wir brauchen beides für unseren Innovationsstandort.“ Thomas Weber setzte sich für eine Fokussierung ein: „Deutschland sollte nicht mit der Gießkanne alles fördern. Für die Schlüsseltechnologien sollten wir von fundierten Analysen unserer Stärken und Schwächen ausgehen, strategische Ziele setzen und diese entlang klarer Technologie-Roadmaps verfolgen. Die Bundesregierung vertraut auf Innovation und vertraut auf die von acatech orchestrierte Zusammenarbeit daran mit Wissenschaft und Wirtschaft“, schloss der acatech Präsident. Er rief die Gäste im Saal auf, sich einzubringen: „Gemeinsam erreichen wir mehr“.


    Bilder

    Bundeskanzler Friedrich Merz spricht auf acatech Festveranstaltung.
    Bundeskanzler Friedrich Merz spricht auf acatech Festveranstaltung.
    Quelle: David Ausserhofer
    Copyright: acatech / David Ausserhofer


    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten, Wirtschaftsvertreter, Wissenschaftler
    fachunabhängig
    überregional
    Forschungs- / Wissenstransfer, Wissenschaftspolitik
    Deutsch


     

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