idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Grafik: idw-Logo

idw - Informationsdienst
Wissenschaft

idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instanz:
Teilen: 
04.11.2025 10:24

Neues Assistenzsystem vereinfacht robotergestütztes Auftragschweißen (WAAM)

Tatjana Dems Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Fraunhofer-Einrichtung für Additive Produktionstechnologien IAPT

    In dem ITEA-Projekt FAMILIAR hat das Fraunhofer IAPT gemeinsam mit Projektpartnern unter Einsatz von maschinellem Lernen ein digitales Assistenzsystem mit Mixed-Reality-(XR)-Brillen für robotergestütztes Auftragschweißen (WAAM) entwickelt. Das Hilfssystem erschließt Unternehmen mit geringen Vorkenntnissen den Einsatz der effizienten, aber anspruchsvollen 3D-Druck-Technologie.

    Hamburg-Bergedorf, 04. November 2025 – Das Konsortium des ITEA-Projekts FAMILIAR hat eine Architektur für föderiertes maschinelles Lernen (FedML) mit Mixed-Reality-(XR)-Datenbrillen erarbeitet und in Use Cases analysiert. In einem der Anwendungsfälle hat die Fraunhofer-Einrichtung für Additive Produktionstechnologien IAPT mit dem Konsortialführer consider it und den Partnern Pumacy Technologies und NXRT ein digitales Assistenzsystem zum Einrichten des robotergestützten Auftragschweißens (WAAM) entwickelt.

    FAMILIAR: Sicheres und effizientes Machine Learning

    Das Projekt FAMILIAR zielt auf die Optimierung von Arbeitsabläufen und Effizienzsteigerungen in produzierenden Unternehmen durch maschinelles Lernen. Kollaboratives Lernen zwischen Edge-Geräten und das dezentrale Speichern der Daten sorgen für Datensicherheit und eröffnen sensiblen Branchen die Vorteile von Machine Learning (ML) sowie virtueller und erweiterter Realität (VR und AR). Anwendungsfälle aus der Automobilbranche und der Additiven Produktion (engl. Additive Manufacturing, kurz AM) dienten in dem Projekt der Analyse und Validierung.

    In einem Teilvorhaben des ITEA-Projekts FAMILIAR hat das Fraunhofer IAPT gemeinsam mit den Projektpartnern an einer Einrichtungshilfe für das robotergestützte Auftragschweißen gearbeitet. Der Fokus des Fraunhofer IAPT lag auf der Entwicklung der Systemarchitektur in der 3D-Druck Anlage, der Integration von Sensoren, der Entwicklung der Datenströme und Schnittstellen sowie auf Evaluationen und Tests.

    Herausforderungen des robotergestützten Auftragschweißens (WAAM)

    Wire Arc Additive Manufacturing (WAAM) gehört zu den Directed Energy Deposition (DED) Prozessen. Bei dem Additiven Produktionsverfahren entstehen Bauteile im schichtweisen Aufbau durch das Schmelzen von Metalldraht durch einen Lichtbogen. Zu den Vorteilen von WAAM gegenüber anderen 3D-Druck-Verfahren zählen hohe Geschwindigkeit und effiziente Materialnutzung. WAAM produziert große Strukturen schneller und kostengünstiger als Pulververfahren. Zudem zeichnen sich die Bauteile durch hohe Festigkeit und günstige mechanische Eigenschaften aus.

    Doch das robotergestützte Auftragschweißen ist aufwändig und erfordert umfassende Kenntnisse der Produktionsprozesse. Die Einrichtung des roboterbasierten 3D-Druckprozesses entscheidet über Prozess- und Bauteilqualität. Bei unzureichender Einspannung der metallischen Substratplatten kommt es beispielsweise zur Deformation der Substratplatte und kostenintensiver Nacharbeit oder Ausschussproduktion.

    Digitales Assistenzsystem: WAAM-Prozesse schnell und sicher einrichten

    Das neue Assistenzsystem leitet Verantwortliche mit Mixed-Reality-(XR)-Brillen durch das Einrichten des robotergestützten 3D-Druckprozesses. Sensordaten einer In-Prozess-Stereokamera trainieren das Machine-Learning-Modell, das die Einrichtungsparameter für das robotergestützte Auftragschweißen berechnet.

    Das resultierende digitale Assistenzsystem eliminiert ineffiziente Prozessschritte und halbiert den Aufwand für die Vorbereitungen der WAAM-Produktion. Über die Zeitersparnis hinaus trägt das Hilfssystem zur Qualitätssteigerung von WAAM-Bauteilen bei.

    Über FAMILIAR

    ITEA ist ein EUREKA Cluster für Software Innovationen, die europäische Unternehmen bei der Digitalisierung unterstützen. An dem 3-jährigen ITEA-Projekt FAMILIAR (Holistic Federated AI Development for Mixed-Reality Applications in Europe) waren Projektpartner aus Deutschland, der Türkei und Österreich beteiligt. Der Anwendungsfall zu Additiver Produktion wurde vom Bundesministerium für Forschung, Technologie und Raumfahrt (BMFTR) und der Österreichischen Forschungsförderungsgesellschaft FFG gefördert.

    Weitere Informationen unter https://itea4.org/project/familiar.html

    Über das Fraunhofer IAPT

    Das Fraunhofer IAPT steht für nachhaltige Innovationen auf dem Gebiet der Additiven Fertigung. Das Portfolio umfasst Forschung und Entwicklung entlang der kompletten AM-Fertigungsroute – von einzigartigen Bauteildesigns und Systemlösungen, auch auf Prozess- und Materialebene, bis hin zu Fabrikplanung und Virtualisierung. Von der grundlegenden Idee und Machbarkeit bis zur industriellen Implementierung in neuen oder vorhandenen Produktionsumgebung werden alle Aspekte der additiven Fertigungsroute lückenlos end-2-end betrachtet. Ein besonderer Fokus gilt dabei den gesellschaftlich relevanten Zukunftsthemenfeldern Life Science, Energie, Mobilität sowie Security und Defense. Unser übergeordnetes Ziel ist, dass additive Produktionstechnologien industriell eingesetzt werden und so signifikant zu steigender Produktivität, Ressourcenschonung, Resilienz und Wohlstand beitragen.

    Zur Website des Fraunhofer IAPT https://www.iapt.fraunhofer.de/

    Pressekontakt
    M.A. Carola Dellmann
    Abteilungsleiterin Marketing & Kommunikation
    Fraunhofer-Einrichtung für Additive Produktionstechnologien IAPT
    Am Schleusengraben 14
    21029 Hamburg
    E-Mail: marketing@iapt.fraunhofer.de
    Telefon +4940 484010-500


    Wissenschaftliche Ansprechpartner:

    Consider it
    Tobias Koch
    koch@consider-it.de

    Fraunhofer-Einrichtung für Additive Produktionstechnologien IAPT
    Julian Ulrich Weber
    julian.ulrich.weber@iapt.fraunhofer.de

    NXRT
    Lukas Stranger
    lukas.stranger@nxrt.io

    Pumacy Technologies
    Dr. Bernd Bredehorst
    bernd.bredehorst@pumacy.de


    Weitere Informationen:

    https://itea4.org/project/familiar.html Weitere Informationen zu dem 3-jährigen ITEA-Projekt FAMILIAR
    https://www.iapt.fraunhofer.de/ Zur Website des Fraunhofer IAPT


    Bilder

    Wire Arc Additive Manufacturing (WAAM) gehört zu den Directed Energy Deposition Prozessen. Es basiert auf dem Lichtbogenschweißen.
    Wire Arc Additive Manufacturing (WAAM) gehört zu den Directed Energy Deposition Prozessen. Es basier ...
    Quelle: Fraunhofer IAPT
    Copyright: Fraunhofer IAPT

    WAAM-Anlage am Fraunhofer IAPT
    WAAM-Anlage am Fraunhofer IAPT
    Quelle: Fraunhofer IAPT
    Copyright: Fraunhofer IAPT


    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten, Wirtschaftsvertreter, Wissenschaftler
    Elektrotechnik, Informationstechnik, Maschinenbau, Verkehr / Transport
    überregional
    Forschungsprojekte, Kooperationen
    Deutsch


     

    Hilfe

    Die Suche / Erweiterte Suche im idw-Archiv
    Verknüpfungen

    Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.

    Klammern

    Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).

    Wortgruppen

    Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.

    Auswahlkriterien

    Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).

    Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).