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05.11.2025 15:00

Analoge und digitale Lehrformate gekonnt verknüpft

Stephan Laudien Abteilung Hochschulkommunikation/Bereich Presse und Information
Friedrich-Schiller-Universität Jena

    Lehrpreis 2025 der Friedrich-Schiller-Universität Jena: Dr. Manuel Robert Quaschner wird in der Kategorie „Lehr-Lernkultur in Zeiten von KI“ ausgezeichnet

    Der Mathematiker Dr. Manuel Quaschner von der Friedrich-Schiller-Universität Jena wird mit dem Lehrpreis 2025 im Themenschwerpunkt „Lehr-Lernkultur in Zeiten von KI“ ausgezeichnet. Quaschner erhält die Auszeichnung für die Übung und das Tutorium „Lineare Algebra I“. Der Lehrpreis ist mit 2.500 Euro dotiert und wird am 18. November zum Dies Legendi – dem Tag der Lehre – feierlich verliehen.

    Lösungswege aufzeigen und Wissen vertiefen

    Worum es bei Linearer Algebra geht, beschreibt Dr. Quaschner so: „Sicher kennen viele zwei- oder dreidimensionale Vektoren noch aus dem Schulunterricht. Solche Vektoren kann man miteinander addieren oder strecken und stauchen, indem sie mit einer Zahl multipliziert werden.“ In der Linearen Algebra werde nun versucht, diese Eigenschaften auf abstraktere Strukturen zu verallgemeinern. So ließen sich auch Polynomfunktionen miteinander addieren oder mit einer Zahl multiplizieren.

    „Dies liefert die abstrakte Struktur eines Vektorraumes und das Ziel der Linearen Algebra besteht darin, die Eigenschaften solcher abstrakten Objekte allgemein zu untersuchen, während in der Schule nur die expliziten Beispiele betrachtet werden.“ Gerade dieser abstraktere Zugang stelle für so manche Erstsemesterstudierende eine große Herausforderung beim Übergang von der Schul- zur Hochschulmathematik dar. Um dieses Dilemma zu lösen, hat Dr. Manuel Quaschner eine Methode entwickelt, die Studierenden helfen soll, die eigenen Fähigkeiten per Moodle-Selbsttest zu überprüfen. „Wir wollen die Studierenden befähigen, das Wissen aus der Vorlesung durch Beispielaufgaben zu vertiefen“, sagt Dr. Quaschner.

    KI-generierte Lösungen kritisch hinterfragen

    Es gehe darum, gezielter auf die Hausaufgaben einzugehen, weil diese bewertet und für die Prüfungszulassung herangezogen werden. Eingesetzt werden u. a. mathematische Beweise, die mit Hilfe eines KI-Tools generiert wurden. Die Studierenden sollen diese Beweise kritisch analysieren und hinsichtlich logischer Konsistenz und fachlicher Korrektheit überprüfen. Manuel Quaschner sagt, manche eingereichte Hausaufgabe lege die Vermutung nahe, sie sei mit Hilfe von KI erledigt worden. Das nütze jedoch im Endeffekt den Studierenden nichts, weil sie die korrekten Lösungswege nicht verstanden haben und weil die KI fehleranfällig ist.

    Bei der neuen Methode werde auf die Schwierigkeiten beim Einsatz von KI hingewiesen und auch der Lösungsweg in einem Video von einem Tutor erklärt, wenn die Aufgabe nicht allein gelöst werden konnte. „Die Studierenden haben jetzt die Gelegenheit, ihr Wissen zu überprüfen und gleichzeitig ein tieferes Verständnis für die richtigen Lösungswege zu erreichen“, sagt Manuel Quaschner. Das freiwillige Angebot sei geeignet, die bislang bestehende Diskrepanz zwischen leichten Präsenzaufgaben und kniffligen Hausaufgaben zu verringern. Letztlich, so Quaschner, sei das Ganze ein Stufenmodell.

    Als Basis dient die Vorlesung von Prof. Dr. Vladimir Matveev, darauf folgen Aufgaben in Präsenz und schließlich die Hausaufgaben. Letztere werden bewertet und sind Voraussetzung für die Prüfungszulassung. In der Jurybegründung wird die gelungene Verbindung analoger und digitaler Lehrformate gewürdigt. Aus studentischer Sicht wird das Lehrkonzept als „beispielgebend in fachlicher, didaktischer und technologischer Hinsicht“ gelobt. Gemeinsam mit Prof. Matveev erarbeitet Manuel Quaschner inzwischen digitale Lern- und Testformate für die Pflichtvorlesung Geometrie.

    Weiterentwicklung von Lehrformaten mit der Akademie für Lehrentwicklung

    Dr. Manuel Quaschner studierte Mathematik in Erlangen und arbeitet seit knapp drei Jahren als Wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Friedrich-Schiller-Universität Jena. Für die Weiterentwicklung von Lehrformaten nutzt er die Hilfe der Akademie für Lehrentwicklung. Das Preisgeld für den Lehrpreis 2025 werde er voraussichtlich verwenden, um weitere Probeklausuren zu erstellen, sagt der Preisträger.


    Wissenschaftliche Ansprechpartner:

    Dr. Manuel Robert Quaschner
    Institut für Mathematik der Friedrich-Schiller-Universität Jena
    Ernst-Abbe-Platz 2, 07743 Jena
    Telefon: 03641 / 946143
    E-Mail: manuel.robert.quaschner@uni-jena.de


    Bilder

    Dr. Manuel Robert Quaschner erhält den Lehrpreis 2025 der Universität Jena.
    Dr. Manuel Robert Quaschner erhält den Lehrpreis 2025 der Universität Jena.
    Quelle: Nicole Nerger/Universität Jena


    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten, Studierende
    Mathematik
    regional
    Personalia, Studium und Lehre
    Deutsch


     

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