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Zwischen Jazzklängen und festlicher Stimmung wurde die Aula der Universität Greifswald am Freitag, 7. November 2025, zum Treffpunkt junger europäischer Literatur. Gemeinsam mit der Hans Werner Richter-Stiftung feierte die Universität das 25. Internationale Autor*innentreffen „Junge Literatur in Europa“ – ein Jubiläum, das zugleich Rückblick und Ausblick auf 25 Jahre literarischen Dialog bot.
In Greifswald gibt es keinen „elektrischen Stuhl“ – das unterscheidet das Autor*innentreffen „Junge Literatur in Europa“ von den Sitzungen der „Gruppe 47“. Stattdessen wird im geschützten Raum seit 25 Jahren an der Universität Greifswald gemeinsam an literarischen Texten gearbeitet. Es sei ein „Gegenseitiges beobachten“, „ein Treffen wie ein Tanz“, so hieß es in Rückblicke ehemaliger Teilnehmenden im Festakt.
Seit der Gründung der Reihe haben rund 220 Schriftsteller*innen aus 20 Ländern an den Treffen teilgenommen. Die Hans Werner Richter-Stiftung, deren Arbeit eng mit der Universität Greifswald verbunden ist, führt damit das Erbe ihres Namensgebers fort. Hans Werner Richter, gebürtig aus Bansin und Gründer der legendären „Gruppe 47“, verstand Literatur stets als Beitrag zu Demokratie, Humanität und geistiger Freiheit. Seine Frau Toni Richter hatte nach seinem Tod verfügt, dass die Stiftung ihre Arbeit aus der Region Vorpommern heraus fortsetzen solle.
Rektorin Prof. Dr. Katharina Riedel betonte in ihrer Ansprache die besondere Bedeutung des Jubiläums: „Die Autor*innentreffen sind keine Bühne des fertigen Satzes, sondern Werkstätten des Werdens – Orte, an denen Sprache erprobt, Denken riskiert und Welt in Worte verwandelt wird. Das ist – gerade heute – von unschätzbarem Wert.“
Im Laufe der Jahre hat sich das Konzept der Veranstaltungsreihe gewandelt: von moderierten Lesungen und Gesprächen über veröffentlichte Texte hin zu einer lebendigen literarischen Werkstatt, in der unveröffentlichte Entwürfe diskutiert und weiterentwickelt werden. Gleich geblieben ist dabei die Zusammensetzung der Teilnehmenden – deutschsprachige Autor*innen aus Deutschland, Österreich und der Schweiz, deutsch schreibende Autor*innen ausländischer Herkunft sowie internationale Literaturschaffende. „Bei der jährlichen Auswahl der Teilnehmenden kann sich unsere Stiftung sowohl auf ein Netzwerk von Verlagslektor*innen als auch auf die zahlreichen Alumni stützen. Unverzichtbar ist zudem die Expertise aus den fremdsprachlichen Philologien der Universität Greifswald“, so Prof. Dr. Marko Pantermöller, Fennist und Geschäftsführer der Stiftung.
Die enge Verbindung zur Greifswalder Fennistik und Skandinavistik prägt die Reihe bis heute: Besonders nord- und osteuropäische Literaturen finden hier eine Bühne, oft vorbereitet und begleitet von Studierenden, die in Übersetzungsseminaren Texte übertragen und Begegnungen gestalten. So stand das Jubiläum damit nicht nur im Zeichen literarischer Vielfalt, sondern auch der Kontinuität einer Idee: junge europäische Literatur im Dialog zu fördern und Räume für gemeinsames Denken und Schreiben zu eröffnen.
Weitere Informationen
https://richter-stiftung.uni-greifswald.de
Für Medienvertreter*innen:
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Ansprechpartner an der Universität Greifswald
Prof. Dr. Marko Pantermöller
Lehrstuhlinhaber für Fennistik
Ernst-Lohmeyer-Platz 3, 17489 Greifswald
Telefon +49 3834 420 3611
panter@uni-greifswald.de
Autorin Isabelle Lehn und Autor Jan Brandt beim 25. Autor*innentreffen „Junge Literatur in Europa“
Quelle: Foto: Žan Vidmar Zorc
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten, Studierende, Wissenschaftler, jedermann
Sprache / Literatur
überregional
Buntes aus der Wissenschaft, Personalia
Deutsch

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