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11.11.2025 10:16

Mainzer Wissenschaftsstiftung fördert Multiple-Sklerose-Forschung an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz

Kathrin Voigt Kommunikation und Presse
Johannes Gutenberg-Universität Mainz

    Finanzielle Unterstützung für vorklinische Studie zur Reparatur von Nervenschäden bei Multipler Sklerose

    Die Mainzer Wissenschaftsstiftung unterstützt ein innovatives Forschungsprojekt von Prof. Dr. Claire Jacob an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz (JGU) mit insgesamt 140.000 Euro. Ziel des Projekts ist die Weiterentwicklung und vorklinische Prüfung eines Wirkstoffs, der die Remyelinisierung, also die Reparatur von Nervenschäden, bei Multipler Sklerose (MS) fördern soll. Die Förderung der Mainzer Wissenschaftsstiftung über insgesamt 140.000 Euro fließt in eine vorklinische Studie, die einen entscheidenden Schritt auf dem Weg in die klinische Anwendung darstellt.

    Neue Hoffnung für MS-Patientinnen und -Patienten

    Neurobiologin Prof. Dr. Claire Jacob forscht bereits seit vielen Jahren zu Mechanismen, die die Wiederherstellung der Myelinhülle von Neuronen regulieren. Gesunde Myelinhüllen sind eine Grundvoraussetzung für ein funktionierendes peripheres und zentrales Nervensystem, in dem die Signale einer Zelle über lange faserartige Fortsätze, die sogenannten Axone, an eine andere Zelle übermittelt werden. Während sich die Axone und die Myelinummantelung der Axone im peripheren Nervensystem nach einer Schädigung, etwa durch einen Unfall an Armen oder Beinen, relativ gut erholen können, sind Axone im zentralen Nervensystem in der Regel nicht reparierbar. Zwar kann eine Reparatur der Myelinscheide im zentralen Nervensystem erreicht werden, doch ist dieser Prozess nicht sehr effizient. Auch neurodegenerative Erkrankungen wie Multiple Sklerose sind auf den Abbau von Myelinhüllen zurückzuführen und mit jedem Schub verlieren MS-Patientinnen und -Patienten nach und nach Nervensystemfunktionen. Durch den Wiederaufbau der Myelinummantelung kann der Verlust von Funktionen des Nervensystems verhindert werden.

    Das Team um Prof. Dr. Claire Jacob hat gemeinsam mit dem Team um Prof. Dr. Peter Langguth, beide an der JGU, eine spezielle Arzneimittelformulierung entwickelt, der gezielt diese Wiederherstellung der Myelinschicht beschädigter Nervenzellen anregen soll. Dabei wird der Wirkstoff als transdermales Pflaster verabreicht, das über vier Tage hinweg eine konstante, niedrig dosierte Wirkstofffreisetzung ermöglicht. Dies verspricht eine sicherere, wirksamere und patientenfreundlichere Behandlung als herkömmliche orale Präparate.

    Förderung als entscheidender Impuls

    Mit finanzieller Unterstützung durch die Mainzer Wissenschaftsstiftung kann das Forschungsteam in den kommenden Monaten eine vom Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) genehmigte Studie realisieren, in der die Wirksamkeit und Sicherheit des Pflasters zunächst an Minischweinen geprüft wird, bevor das Pflaster in die klinische Erprobung geht. Ein spezialisierter Industriepartner wird das Pflaster eigens für diese Studie produzieren.

    "Die Unterstützung der Mainzer Wissenschaftsstiftung ist ein wichtiger Meilenstein für unser Projekt", betont Prof. Dr. Claire Jacob. "Die vorklinische Studie ist die entscheidende Brücke zwischen Grundlagenforschung im Labor und klinischer Anwendung – mit dem Ziel, Menschen mit Multipler Sklerose neue Therapieperspektiven zu eröffnen."

    Alexander Steinhoff, Stifter und Vorsitzender des Vorstands der Mainzer Wissenschaftsstiftung, ergänzt: "Es ist mir als Stifter eine große Freude, dieses spannende Projekt an der JGU zu unterstützen und die Erforschung ganz neuer wissenschaftlicher Erkenntnisse mit unserer Stiftung voranzubringen."

    Bildmaterial:
    https://download.uni-mainz.de/presse/10_idn_remyelinisierung.jpg
    Aktivierung der Regeneration: Durch die Verwendung eines kleinen Moleküls, das bestimmte epigenetische Signalwege aktiviert, können die Forschenden die Reparatur der Myelinscheide fördern.
    Abb./©: Gianluigi Nocera, Claire Jacob, Ingo Schroeter

    Weiterführende Links:
    https://cnb-idn.biologie.uni-mainz.de/research/ – Forschungsgruppe von Prof. Dr. Claire Jacob am Institut für Entwicklungsbiologie und Neurobiologie (IDN) der JGU
    https://www.mainzer-wissenschaftsstiftung.de/ – Mainzer Wissenschaftsstiftung
    https://www.foerdern-und-stiften.uni-mainz.de/ – Fördern und Stiften an der JGU

    Kontakt:
    Prof. Dr. Claire Jacob
    Zelluläre Neurobiologie
    Institut für Entwicklungsbiologie und Neurobiologie (IDN)
    Johannes Gutenberg-Universität Mainz
    55099 Mainz
    E-Mail: cjacob@uni-mainz.de
    https://cnb-idn.biologie.uni-mainz.de/

    Mainzer Wissenschaftsstiftung
    c/o Alexander Steinhoff
    Aenne-Ludwig-Str. 10
    55122 Mainz
    E-Mail: info@mainzer-wissenschaftsstiftung.de
    https://www.mainzer-wissenschaftsstiftung.de

    Dr. Ewa Vittorias
    Leitung Bereich Universitätsförderung und Alumni
    Geschäftsführerin Johannes Gutenberg-Universitätsstiftung
    Johannes Gutenberg-Universität Mainz
    Tel.: 06131 39-20740
    E-Mail: universitaetsfoerderung@uni-mainz.de
    https://www.foerdern-und-stiften.uni-mainz.de/

    Lesen Sie mehr:
    https://presse.uni-mainz.de/entfernung-von-hdac8-ermoeglicht-schnellere-regenera... – Pressemitteilung "Entfernung von HDAC8 ermöglicht schnellere Regeneration von Nervenzellen und Wiederherstellung der sensorischen Funktion" (04.02.2025)
    https://presse.uni-mainz.de/biomaterialien-fuer-die-regeneration-von-nervenzelle... – Pressemitteilung "Biomaterialien für die Regeneration von Nervenzellen: Carl-Zeiss-Stiftung fördert JGU-Projekt InteReg" (04.12.2024)
    https://presse.uni-mainz.de/mechanismen-fuer-wiederaufbau-der-myelinhuelle-nach-... – Pressemitteilung "Mechanismen für Wiederaufbau der Myelinhülle nach Verletzung oder bei Multipler Sklerose entschlüsselt" (05.08.2020)
    https://presse.uni-mainz.de/erste-schritte-zur-selbstreparatur-im-zentralnervens... – Pressemitteilung "Erste Schritte zur Selbstreparatur im Zentralnervensystem" (27.06.2019)


    Wissenschaftliche Ansprechpartner:

    Prof. Dr. Claire Jacob
    Zelluläre Neurobiologie
    Institut für Entwicklungsbiologie und Neurobiologie (IDN)
    Johannes Gutenberg-Universität Mainz
    55099 Mainz
    E-Mail: cjacob@uni-mainz.de
    https://cnb-idn.biologie.uni-mainz.de/


    Bilder

    Aktivierung der Regeneration: Durch die Verwendung eines kleinen Moleküls, das bestimmte epigenetische Signalwege aktiviert, können die Forschenden die Reparatur der Myelinscheide fördern.
    Aktivierung der Regeneration: Durch die Verwendung eines kleinen Moleküls, das bestimmte epigenetisc ...

    Copyright: Abb./©: Gianluigi Nocera, Claire Jacob, Ingo Schroeter


    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten, Wissenschaftler, jedermann
    Biologie, Medizin
    überregional
    Forschungsprojekte, Wissenschaftspolitik
    Deutsch


     

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