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Wissenschaft
Marburg, 12.11.2025. Spektakuläre Gewaltereignisse bestimmen die mediale Aufmerksamkeit, doch viele Formen der Gewalt bleiben unbeachtet und entfalten schleichend ihre Wirkung. Genau hier setzt der hessische Forschungsverbund TraCe mit seiner vierten Jahreskonferenz vom 19.–21. November 2025 in Marburg an. Zum Auftakt lädt TraCe am 19. November 2025 um 18 Uhr zu einem öffentlichen Dialogpanel in den Historischen Rathaussaal ein.
Umweltzerstörung, politische Marginalisierung oder andauernde Belastungen für die Gesundheit laufen gängigen Vorstellungen von Gewalt als spektakulärem Ereignis zuwider – stattdessen entfalten sie sich über längere Zeiträume. Die Konferenz „Beyond the Spectacle: Interdisciplinary Approaches to Slow Violence and Political Harm“ rückt diese schleichenden Gewaltdynamiken in den Mittelpunkt. Professor Dr. Felix Anderl, TraCe-Forscher am Zentrum für Konfliktforschung der Universität Marburg, betont die Relevanz: „Der Perspektivwechsel hin zu schleichenden Formen der Gewalt lenkt die Aufmerksamkeit darauf, wie strukturelle Ungleichheiten über lange Zeiträume hinweg grundlegendes, aber unerkanntes Leid erzeugt haben. Die Jahreskonferenz zielt darauf ab, diese schleichende Gewalt theoretisch zu beschreiben, empirisch sichtbar zu machen und gesellschaftlich einzuordnen.“ Mit der Konferenz vertieft der hessische Forschungsverbund TraCe, gefördert vom Bundesministerium für Forschung, Technologie und Raumfahrt (BMFTR), die Forschung zu Gewalt und ihrer Transformation.
Praxisdialog im Historischen Rathaussaal in Marburg: „Gewalt in Zeitlupe: Fehlende Aufmerksamkeit für schleichende Zerstörung“
Den Auftakt bildet am 19. November 2025 um 18 Uhr ein deutschsprachiges Dialogpanel im Historischen Rathaussaal in Marburg. Das Gespräch bringt Perspektiven aus Wissenschaft, Journalismus, Kunst und Aktivismus zusammen. Es diskutieren Theresa Deichert (Kunsthistorikerin und Kuratorin, KUNSTHALLE GIESSEN), Carla Hinrichs (Klimaaktivistin), Dr. Jakob Simmank (Ressortleiter Gesundheit, DIE ZEIT) und Professorin Dr. Anika Oettler (Soziologin, TraCe). Moderiert von Verena Mischitz reflektieren sie Möglichkeiten, auf Gewalt jenseits des Spektakels aufmerksam zu machen. Das Dialogpanel ist öffentlich und kostenfrei zugänglich und wird durch einen Livestream auf YouTube übertragen.
Interdisziplinäre Perspektiven auf schleichende Gewalt
Die zweitägige wissenschaftliche Konferenz am 20. und 21. November 2025 an der Philipps-Universität Marburg beleuchtet in acht wissenschaftlichen Panels die vielfältigen Dimensionen schleichender Gewalt. Über 40 Beitragende diskutieren die Analyse von Phänomenen wie urbanen Dynamiken, ökologischen Zerstörungsprozessen oder Gewalt gegen LGBTIQ+-Personen. Mit Dr. Natascha Mueller-Hirth (Robert Gordon University) und Professor Dr. Eyal Weizman (Forensic Architecture) konnten zwei international renommierte Vortragende gewonnen werden, die Schlaglichter auf zentrale Aspekte schleichender Gewalt liefern werden.
Veranstaltungsdaten
Vierte TraCe Jahreskonferenz: „Beyond the Spectacle: Interdisciplinary Approaches to Slow Violence and Political Harm“
Konferenzauftakt: Öffentliches Dialogpanel
Wann? Mittwoch, 19. November 2025, 18 Uhr
Wo? Historischer Rathaussaal, Markt 1, 35037 Marburg
Der Eintritt ist frei. Es gibt einen Livestream auf YouTube.
Wissenschaftliche Konferenz
Wann? Donnerstag, 20. November 2025 (9:00 – 18:00 Uhr) & Freitag, 21. November 2025 (09:30 – 14:30 Uhr)
Wo? Deutscher Sprachatlas Pilgrimstein 16, 35037 Marburg
Kontakt:
Die Konferenz wird von Prof. Dr. Felix Anderl, Dr. Kristine Andra Avram, Prof. Dr. Thorsten Bonacker, Prof. Dr. Anika Oettler, Dr. Mariel Reiss und Simona Zanini (alle Zentrum für Konfliktforschung der Philipps-Universität Marburg) organisiert.
Ansprechperson Konferenzteam: Prof. Dr. Felix Anderl
Kontakt: Felix.anderl@uni-marburg.de
Presseanmeldung: Henriette Franken, Referentin für Wissenstransfer (PRIF, TraCe)
Kontakt: trace-transfer@prif.org / Tel.: 069 – 959 104 – 24
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Über TraCe:
TraCe ist ein Zusammenschluss des PRIF – Leibniz-Institut für Friedens- und Konfliktforschung, der Goethe-Universität Frankfurt, der Justus-Liebig-Universität Gießen, der Philipps-Universität Marburg und der Technischen Universität Darmstadt. Es bündelt die hessische Friedens- und Konfliktforschung und wird vom Bundesministerium für Forschung, Technologie und Raumfahrt (BMFTR) gefördert. Über vierzig Wissenschaftler:innen erforschen in dem Netzwerk von 2022 bis 2026 mithilfe verschiedener disziplinärer und methodologischer Ansätze die Effekte globaler Entwicklungen auf politische Gewalt. Die Ergebnisse werden in den gesellschaftlichen und politischen Diskurs eingebracht. https://www.trace-center.de/
https://www.trace-center.de/veranstaltungen/jahreskonferenzen/beyond-the-spectac... Das aktuelle Programm der Jahreskonferenz
https://youtube.com/live/e-qbhHAguhQ Livestream öffentliches Dialogpanel
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten, Studierende, Wissenschaftler, jedermann
Gesellschaft, Kulturwissenschaften, Politik
überregional
Forschungs- / Wissenstransfer, Wissenschaftliche Tagungen
Deutsch

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