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Wissenschaft
Manchmal kann ein Arzt die Diagnose auf den ersten Blick feststellen: "Sie haben Mumps!" Meistens sind Krankheiten jedoch sehr viel schwerer zu erkennen. Eine klare Diagnosestellung ist eine der zentralen Herausforderungen angehender und praktizierender Ärzte. Problemorientiertes Lernen anstatt sturer Paukerei ist daher eine Forderung, die neben dem klinisch-praktischen Unterricht auch mit Hilfe fallbasierter diagnostischer Trainingssysteme im Internet verwirklicht werden soll. Dem Lernenden werden Patientenfälle aus der Praxis präsentiert, für die er die richtige Diagnose und Therapie erarbeitet. Einzelne fallbasierte Lernsysteme gab es bisher nur verstreut an verschiedenen Universitäten, etwa CASUS an der Ludwig-Maximilians-Universität (LMU) München. Das Verbundprojekt CASEPORT, das von der LMU koordiniert wird, hat diese jetzt zusammengefasst und unter einer zentralen Adresse im Internet für alle Dozenten und Studierende in Deutschland zur Verfügung gestellt. Hochwertige E-Learning-Fälle werden so in die medizinische Ausbildung integriert. Das Projekt CASEPORT läuft in diesem Monat aus. Seine zukunftsweisenden Ergebnisse werden in einem Abschluss-Symposium am 23. und 24. September an der LMU zusammengefasst.
Dem Verbundprojekt CASEPORT gehörten neben der Medizinischen Fakultät der LMU noch vierzehn weitere medizinische Fakultäten anderer deutscher Universitäten sowie das Institut für medizinische und pharmazeutische Prüfungsfragen (IMPP) in Mainz an. CASEPORT wurde im Rahmen des Programms "Neue Medien in der Bildung - Förderbereich Hochschulen" durch das Bundes-ministerium für Forschung und Bildung gefördert.
Im CASEPORT-Portal können bereits vorhandene Inhalte zu kompletten Kursangeboten erweitert und an den Fakultäten der Projektpartner implementiert sowie evaluiert werden. Insgesamt sind mittlerweile rund 300 Fälle aus einer ganzen Reihe medizinischer Gebiete gespeichert und Links zu weiteren Fällen in externen Wissensquellen vorhanden. Zusätzlich sollen auch weitere CASEPORT-Fälle im Lehrplan verankert und Online-Prüfungen etabliert werden. Eine übergreifende Qualitätskontrolle und Evaluation der Inhalte sowie ihre Einbettung in klinische Pflichtveranstaltungen wird durch die Projektpartner gewährleistet.
Zielgruppen sind neben Studierenden und Ärzten in der Aus- und Weiterbildung insbesondere die Kursleiter und Dozenten. Der große Vorteil des Projekts ist, dass die Online-Patienten jederzeit und für alle Studierenden in gleicher Weise verfügbar sind. Angehende Mediziner sollen verstärkt an diesen konkreten Fällen lernen, ihr Wissen anzuwenden, um so die Kluft zwischen Wissen und Handeln schneller schließen zu können - ganz im Sinne der 2003 in Kraft getretenen ärztlichen Approbationsordnung. (suwe)
Ansprechpartner:
Dr. med. Martin Fischer
Klinikum der Universität München
Medizinische Klinik-Innenstadt
Tel: 089/5160-2289
Fax: 089/5160-2366
E-Mail: Fischer.Martin@med.uni-muenchen.de
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medien- und Kommunikationswissenschaften, Medizin
überregional
Forschungsprojekte, Studium und Lehre
Deutsch
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