idw - Informationsdienst
Wissenschaft
„Medienarchäologin“ Louise Ward Morris ist neue Gast-Künstlerin des Science and Art Lab der TU Braunschweig
Manchmal beginnt Kunst dort, wo man sie am wenigsten erwartet: mitten in einem Universitätslabor, zwischen LED- und Laser-Technik. Genau hier am Nitride Technology Center (NTC) der TU Braunschweig hat die britisch-spanische Künstlerin Louise Ward Morris ihren Platz gefunden. Im Frühjahr 2026 wird sie für drei Monate Artist-in-Residence des Science and Art Lab sein. Vorausgegangen war ein internationaler Open Call, auf den mehr als 50 Bewerbungen aus aller Welt eingingen. Louise Ward Morris folgt damit als zweite Gast-Künstlerin auf die Filmemacherin Mareike Bernien.
Louise Ward Morris beschäftigt sich mit Fragestellungen, die an die aktuelle Forschung zur Nitrid-Halbleitertechnologie anschließen – und gleichzeitig Perspektiven eröffnen, die für die Wissenschaft ungewöhnlich sind. Damit überzeugte die vor allem bildhauerisch arbeitende Künstlerin. Aus den über 50 internationalen Einreichungen hatte die hochkarätig besetzte Jury aus dem Kunstbereich eine Shortlist ausgewählt. Nach einem Treffen von Künstler*innen und Forschenden und einem Austausch über wissenschaftliche und künstlerische Ansätze, entschied sich das NTC-Team für Louise Ward Morris.
Noch vor Beginn ihrer Residency reiste die Künstlerin nach Braunschweig. Vor Ort lernte sie mehrere Forscher*innen persönlich kennen, besichtigte Labore und Reinräume. Die ausführliche Residency-Phase ist für das Frühjahr 2026 geplant und wird drei Monate dauern. Dann wird Louise Ward Morris gemeinsam mit den Wissenschaftler*innen im Labor arbeiten und ihr eigenes künstlerisches Projekt vorantreiben. Auch wenn die Artist-Residency vorrangig auf den offenen Austausch zwischen den Disziplinen ausgerichtet ist und nicht zwingend auf die Produktion eines Kunstwerks, plant Louise Ward Morris eine Arbeit zu entwickeln, für die sie das wissenschaftliche Umfeld und die Ausstattung der Labore nutzen möchte.
Die Medienarchäologin
Louise Ward Morris beschreibt sich selbst als „Medienarchäologin” und verbindet in ihren Projekten Technologie, Kunst und Wissenschaft miteinander, um die Auswirkungen moderner Technologie auf unsere Kommunikation und Wahrnehmung zu untersuchen. Als Ausgangsmaterial greift die Künstlerin oft auf ausrangierte Alltagstechnologie wie Mobilfunkgeräte oder Bildschirme zurück und thematisiert dadurch auch Fragen von Reparaturkultur, kurzer Lebens- und Nutzungsdauer von Technik und Elektroschrott.
Die Zusammenarbeit mit den Braunschweiger Forschenden ist nicht die erste Gelegenheit für Morris, mit Organisationen außerhalb der Kunstwelt zu kollaborieren. Für vorangegangene Projekte arbeitete sie unter anderem mit den Chemielaboren der York University und der Universitat de Barcelona, dem TV-Hersteller Cello Electronics und einem LED-Screen-Recycling-Zentrum zusammen.
Im Rahmen ihres bisher umfangreichsten Projekts, das sie seit 2023 verfolgt und das die Geschichte, Technologie und Kultur des LCD-Bildschirms im Fokus hat, perfektioniert Louise Ward Morris eine Technik zur Herstellung von Flüssigkristallen, um skulpturale Bildschirme zu erschaffen. Kunst und Technikforschung kommen im LCD-Bildschirm zusammen. Während dieses uns mittlerweile so vertraute Gerät mit jüngster Technikgeschichte assoziiert ist, wird offensichtlich, dass es aus den ältesten Bestandteilen des Universums besteht: Licht und Energie.
Science and Art Lab
Das Science and Art Lab der TU Braunschweig bringt Spitzenforschung und Kunst in ihren unterschiedlichen Ausdrucksformen zusammen und stellt sie in einen Dialog. Ziel ist es, unterschiedliche Zugänge zu Forschungsfragen und einen Austausch zwischen Wissenschaft, Kunst und Gesellschaft zu ermöglichen.
Nitride Technology Center
Das Nitride Technology Center (NTC) treibt die Entwicklung der Nitrid-Halbleitertechnologie als zweite Säule der Mikroelektronik voran. Ein zentraler Baustein ist hierbei, das Nachhaltigkeitspotenzial der Nitridtechnologie – hohe Leuchtkraft bei niedrigem Stromverbrauch – zu heben. Weiterhin sollen Galliumnitrid-Bauelemente mit der konventionellen herkömmlichen Silizium-Mikroelektronik zusammengebracht werden, um Leistungsfähigkeit und Innovationskraft zu bündeln und dadurch ganz neue Anwendungsfelder wie optische Sensorik, optisches neuromorphes Computing, Künstliche Intelligenz oder neue Display-Technologien für die Augmented-Reality-Brillen zu erschließen.
Links:
Science and Art Lab: https://www.tu-braunschweig.de/projekthaus/labs/science-art-lab
Nitride Technology Center: https://www.tu-braunschweig.de/iht/forschung/nitride-technology-center
Henrike Wenzel
Technische Universität Braunschweig
Projekthaus
Science and Art Lab
Am Wendenring 1
38114 Braunschweig
Tel.: +49 531 391-14075
E-Mail: h.wenzel@tu-braunschweig.de
www.tu-braunschweig.de/projekthaus/labs/science-art-lab
Dr. Jule Hillgärtner
Technische Universität Braunschweig
Projekthaus
Science and Art Lab
Am Wendenring 1
38114 Braunschweig
Tel.: +49 531 391-14079
E-Mail: jule.hillgaertner@tu-braunschweig.de
www.tu-braunschweig.de/projekthaus/labs/science-art-lab
Louis Ward Morris ist die zweite Gast-Künstlerin des Science and Art Lab der TU Braunschweig.
Quelle: Louise Ward Morris
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten, Wissenschaftler
Elektrotechnik, Kunst / Design, Physik / Astronomie
überregional
Buntes aus der Wissenschaft, Kooperationen
Deutsch

Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.
Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).
Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.
Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).
Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).