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18.11.2025 17:04

Gemeinsam Pflegebildung gestalten – Projekt CurAP an der EHB beendet erfolgreiche Arbeit

Sibylle Baluschek M.A. Stabsstelle Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Evangelische Hochschule Berlin (EHB)

    Mit dem Projekt CurAP – Curriculare Arbeit in der Pflegebildung hat die Evangelische Hochschule Berlin (EHB) seit 2019 Berliner Pflegeschulen und Ausbildungsträger bei der Umsetzung der neuen Pflegeausbildung unterstützt – mit praxisnahen Konzepten, Forschung und Fortbildungen. Zum Projektabschluss wurde nun deutlich, welchen nachhaltigen Beitrag CurAP für die Pflegeausbildung in Berlin geleistet hat.

    Nach sechs Jahren intensiver Arbeit endet an der Evangelischen Hochschule Berlin (EHB) das von der Berliner Senatsverwaltung für Wissenschaft, Gesundheit und Pflege geförderte Projekt CurAP – Curriculare Arbeit in der Pflegebildung. Das Projektteam unterstützte seit 2019 Berliner Pflegeschulen und Praxiseinrichtungen dabei, die curriculare Arbeit in der generalistischen Pflegeausbildung sowie in der Pflegefachassistenz weiterzuentwickeln – und trug damit maßgeblich zur Professionalisierung der Pflegebildung in Berlin bei.

    Mit dem Start der neuen Pflegeausbildung 2020 und der Einführung der Pflegefachassistenzausbildung 2022 standen Schulen und Träger vor grundlegenden Herausforderungen: Wie lassen sich Lerninhalte so gestalten, dass Auszubildende praxisnah und kompetenzorientiert lernen? Welche Anforderungen ergeben sich für die Praxisanleitung in den Einrichtungen? Und wie können Lehrende und Praxisanleitende bei der Umsetzung dieser Reformen bestmöglich unterstützt werden?

    „Das Projekt CurAP hat in einer für die Pflegebildung entscheidenden Phase die Berliner Schulen und Ausbildungsträger begleitet – praxisnah, wissenschaftlich fundiert und mit großem Engagement“, betonte Prof. Dr. Sebastian Schröer-Werner, Präsident der Evangelischen Hochschule Berlin, in seinem Grußwort zur Abschlussveranstaltung. „Es zeigt eindrücklich, welche wichtige Rolle die EHB als Partnerin in der Weiterentwicklung der Pflegebildung spielt.“

    Sechs Jahre innovative Bildungsarbeit

    Das Projekt CurAP konnte über sechs Jahre hinweg ein umfangreiches Netzwerk und zahlreiche Unterstützungsangebote aufbauen. Diese Form der langfristigen Förderung ist bundesweit nahezu einzigartig und wurde nur noch in Brandenburg umgesetzt – ein Modell, das auch über Berlin/Brandenburg hinaus Aufmerksamkeit erregte.
    Die Projektleiterinnen Prof.in Dr. Sandra Altmeppen und Prof. Dr. Annerose Bohrer sowie die Mitarbeitenden im Team, Felix Lüttge, Katrin Rohde und Marie-Luise Junghahn (bis 2023), entwickelten Fortbildungen, Inhouse-Beratungen und praxisorientierte Begleitungen für Lehrende, Praxisanleitende und Bildungsverantwortliche. Ein besonderer Erfolg war der jährlich stattfindende digitale Fachtag, der gemeinsam mit den Partnerprojekten Neksa (Brandenburg) und IPfleB (Sachsen) durchgeführt wurde und regelmäßig über 150 Teilnehmende erreichte. Zudem entstanden Handreichungen, Schulungsformate und Forschungsarbeiten, die über die Landesgrenzen hinaus Anerkennung fanden und auch über das Projektende hinaus genutzt werden können.

    Bedeutung für Berlin und darüber hinaus

    „Das Land Berlin hat gezielt in die Umsetzung der Pflegeberufereform investiert und mit dem Projekt CurAP über Jahre hinweg die Berliner Lehrenden und Praxiseinrichtungen bei der Umsetzung der Reformen gestärkt. Die Ziele des Projektes sind erreicht“, erklärte Anja Lull, Ansprechpartnerin für Pflegeberufe und Fachkräftesicherung in der Pflege in der Senatsverwaltung für Wissenschaft, Gesundheit und Pflege. „Gerade in einer Zeit des Fachkräftemangels ist diese Arbeit ein zentraler Beitrag, um die Qualität der Pflegeausbildung zu sichern.“

    Das Projekt hat jedoch auch gezeigt, dass in der Lehrer:innenbildung für Pflegeberufe weiterhin strukturelle Lücken bestehen. Während in anderen Berufsfeldern im staatlichen Bildungssystem kontinuierliche Fortbildungs- und Qualifizierungsangebote selbstverständlich sind, fehlen sie für Lehrende in Pflege- und Gesundheitsberufen vielfach.
    Lehrerin Dr. Heidrun Hogan betont: „Die Fortbildungsangebote waren so innovativ, mir wurden Fragen gestellt, auf die wäre ich selbst als langjährig erfahrene Lehrerin nie gekommen. Solche Fragen müssen aus der Wissenschaft kommen, und das hat die Qualität in diesem Projekt und die Fortbildungsangebote ausgemacht“.

    Kommentare aus den Schulen und Praxiseinrichtungen wie „Wegbegleiter ohne Ende“, „Wo bekommen wir jetzt unsere Impulsgeber?“, „Ein Riesenverlust“ verdeutlichen eindrücklich, wie stark die Angebote von CurAP im Alltag verankert waren und welchen spürbaren Verlust das Auslaufen des Projekts hinterlässt.
    „CurAP konnte hier sechs Jahre lang eine Lücke schließen – und es wäre für das Land Berlin wünschenswert, diese Form der Unterstützung dauerhaft zu verstetigen,“ so die Projektleiterinnen von CurAP, Prof.in Dr. Sandra Altmeppen und Prof.in Dr. Anne Bohrer.

    Nachhaltige Wirkung für die Pflegebildung

    Über die Projektlaufzeit hinweg entstanden Formate wie regelmäßige Arbeitsgruppen, Fortbildungsreihen und Austauschplattformen. Damit hinterlässt CurAP ein wertvolles Fundament für die zukünftige curriculare Arbeit in Pflegeschulen und Praxiseinrichtungen.

    Die Abschlussveranstaltung fand am 13. November 2025 an der EHB in Berlin statt. Rund 25 Vertreter:innen aus Pflegeschulen, Praxiseinrichtungen, dem BLGS und der Senatsverwaltung diskutierten die Ergebnisse des Projekts und blickten gemeinsam auf die Zukunft der Pflegebildung in Berlin.


    Wissenschaftliche Ansprechpartner:

    Prof.in Dr. Annerose Bohrer, anne.bohrer@eh-berlin.de
    Prof.in Dr. Sandra Altemeppen, sandra.altmeppen@eh-berlin.de


    Weitere Informationen:

    https://www.eh-berlin.de/forschung/forschungsprojekte/curap


    Bilder

    Projektteam CurAP zusammen mit Gästen am 13. November 2025 ( v.l.n.r.): Prof.in Dr. Annerose Bohrer, Marie-Luise Junghahn, Prof.in Dr. Sandra Altmeppen, Anja Lull (SenWGP), Felix Lüttge und Sonja Hummel-Gaatz (SenWGP)
    Projektteam CurAP zusammen mit Gästen am 13. November 2025 ( v.l.n.r.): Prof.in Dr. Annerose Bohrer, ...
    Quelle: EHB
    Copyright: EHB


    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten, Lehrer/Schüler, Studierende, Wissenschaftler
    Ernährung / Gesundheit / Pflege, Gesellschaft, Pädagogik / Bildung, Religion
    überregional
    Forschungsprojekte, Studium und Lehre
    Deutsch


     

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