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Wissenschaft
Die Hochschule für Gestaltung Karlsruhe lädt am Donnerstag, 27. November 2025, um 18 Uhr zu einem öffentlichen Gastvortrag mit der Künstlerin Eleanor Ivory Weber ein. Unter dem Titel „Preliminary Notes for a Theory of Saint Trashitas“ widmet sich Weber dem Verhältnis von Heiligkeit und Abfall in der lacanianischen Theorie. Der Vortrag wird von Prof. Nadine Hartmann moderiert und findet im Rahmen des Seminars „Theories of Waste“ der Fachgruppe Kulturwissenschaft und Medienphilosophie statt.
“Eating shit is all very well, but you can’t always eat the same shit. So, I try to get hold of some new shit.” – Jacques Lacan
Unter dem Titel „Preliminary notes for a theory of Saint Trashitas“ untersucht der öffentliche Vortrag der Künstlerin Eleanor Ivory Weber die Beziehung zwischen Abfall (déchet) und der Figur des Heiligen aus einer lacanianischen Perspektive. Was ist diese Figur, die Lacan mit der Position des Psychoanalytikers in Verbindung bringt, und wie passt sie strukturell gesehen zu Abfall oder Müll? „Trashitas“ ist der Begriff, der gewählt wurde, um „décharite“ zu übersetzen, Lacans Bezeichnung für das, was ein Heiliger tut, wie er in seiner Fernsehansprache Television (1973) erklärt: „Die Aufgabe eines Heiligen ist, um es klar zu sagen, nicht caritas [charité]. Vielmehr handelt er als Müll [déchet]; seine Aufgabe ist trashitas [il décharite].“ Trashitas ist eine besonders suggestive Übersetzung (von Denis Hollier, Rosalind Krauss und Annette Michelson), da sie die englischen Wörter „trash" und „shit” sowie ein Phonem von „ass” enthält und im Rhythmus dessen nachhallt, was sie nicht ist: caritas. Dieser Vortrag greift den Neologismus auf, um Kommentare zu Kunst, Ethik und der Frage des Abfalls zu strukturieren.
Eleanor Ivory Weber ist Doktorandin in Kunst und Philosophie am Royal Institute for Theatre, Cinema and Sound und an der Vrije Universiteit Brussel. Ihre Arbeiten wurden 2025 unter anderem in der Kunsthalle Wien und der Kunsthal Mechelen ausgestellt. Sie studiert Lacanische Psychoanalyse an der Section Clinique in Brüssel und ist gemeinsam mit Camilla Wills Co-Direktorin von Divided Publishing. Als Autorin veröffentlichte sie bedeutender Essays in Afterall, Collateral, Flash Art, Meanjin und The Renaissance Society. Weber lebt und arbeitet in Brüssel.
Der Vortrag findet an der HfG Karlsruhe im Rahmen des Seminars „Theories of Waste“ der Fachgruppe Kulturwissenschaft und Medienphilosophie statt. In der Fachgruppe Kunstwissenschaft und Medienphilosophie werden Studierenden umfassende historische und theoretische Grundlagen der Künste und Medien vermittelt. Sie setzen sich kritisch mit aktuellen gesellschaftlichen Entwicklungen auseinander und erkunden gemeinsam neue Felder der Gestaltung und Forschung.
Moderation: Prof. Nadine Hartmann
Donnerstag, 27. November 2025, 18:00 Uhr
Ort: Raum 112
Foto: Simon van Schuylenbergh, Anal Pompidou, performance, 2025
Merkmale dieser Pressemitteilung:
jedermann
Gesellschaft, Kunst / Design, Medien- und Kommunikationswissenschaften, Philosophie / Ethik, Sprache / Literatur
überregional
Forschungs- / Wissenstransfer, Studium und Lehre
Deutsch

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