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Wissenschaft
Berlin wird am 24. November 2025 zum Zentrum der Lebenswissenschaften: Die Schering Stiftung verleiht den Ernst Schering Preis erstmals an einen Berliner Wissenschaftler und erstmals den Schering Young Investigator Award.
Prof. Volker Haucke, Ernst-Schering-Preisträger 2025, hat das Verständnis der zellulären Signalübertragung revolutioniert. Seine Forschungen zu Signallipiden zeigen, wie Nervenzellen miteinander kommunizieren – mit weitreichenden Folgen für die Behandlung von Schlaganfällen, Krebs oder neurodegenerativen Erkrankungen. Zudem setzt er Maßstäbe in nachhaltiger Forschung: Sein Labor im Leibniz-Forschungsinstitut für Molekulare Pharmakologie war 2021 das erste in Deutschland mit „My Green Lab“-Zertifikat.
„Das Preisgeld werde ich gezielt dafür einsetzen, neue Wirkstoffe zu entwickeln – beispielsweise zur Behandlung der Folgen eines Schlaganfalls oder erblicher Myopathien. Moderne Methoden der Künstlichen Intelligenz und computergestützte Modellierungen ermöglichen es uns, komplexe biologische Daten effizient zu analysieren und vielversprechende Wirkstoffkandidaten schneller zu identifizieren“, sagt Haucke.
Dr. Agnes Toth-Petroczy erforscht am Max-Planck-Institut für molekulare Zellbiologie und Genetik in Dresden die bislang wenig verstandenen ungeordneten Proteine, die rund 30 % aller menschlichen Proteine ausmachen. Mit computergestützten Modellen untersucht sie, wie Proteine sich entwickeln, sich organisieren und wie Fehler bei der Proteinsynthese Krankheiten begünstigen können.
„Ich erforsche die grundlegenden Eigenschaften von Proteinen. Wenn wir ihre Funktionen besser verstehen, können wir möglicherweise auch Mechanismen, Prävention und Behandlung von Krankheiten besser verstehen. Für mich ist es sehr wichtig, junge Menschen zu begeistern und ihnen zu zeigen, wie Wissenschaft im Alltag funktioniert“, sagt die Preisträgerin des Schering Young Investigator Award.
Prof. Dr. Max Löhning, Vorsitzender des Stiftungsrats der Schering Stiftung, lobt: „Preisträger und Preisträgerin stehen für Exzellenz, Neugier und Mut. Ihre Forschung zeigt: Kreative Grundlagenforschung ist der Schlüssel zu medizinischem Fortschritt. Das passt ganz hervorragend zu unserem Namensgeber Ernst Schering, dem Wegbereiter einer forschungsbasierten Pharmaindustrie in Deutschland.“
Die Berliner Wissenschaftssenatorin Dr. Ina Czyborra ergänzt: „Biomedizinische Forschung zeigt besonders eindrucksvoll, wie weit uns wissenschaftliche Neugier tragen kann. Sie eröffnet neue Sichtweisen auf die Mechanismen des Lebens und schafft die Grundlage für neue therapeutische Ansätze. Die heute ausgezeichneten Arbeiten machen deutlich, wie eng wissenschaftlicher Fortschritt und eine leistungsfähige Gesundheitsversorgung miteinander verknüpft sind – und wie präzises Forschen dazu beiträgt, Diagnostik und Therapie stetig weiterzuentwickeln.“
Der Ernst Schering Preis ist mit 50.000 Euro dotiert. Der neue Schering Young Investigator Award (10.000 Euro) setzt die Förderung der Stiftung für Wissenschaftler*innen in früheren Karrierephasen fort und folgt auf den Friedmund Neumann Preis, den die Stiftung 2012 bis 2024 vergeben hat.
Preisverleihung:
Montag, 24. November 2025, 17:00 Uhr
Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften, Leibniz-Saal
Vorträge: Volker Haucke – Lipidkontrolle der Membrandynamik in Gesundheit und Krankheit | Agnes Toth-Petroczy – Disordered Proteins in Evolution and Disease
Anmeldung erforderlich: miarka@scheringstiftung.de
Lab von Dr. Agnes Toth-Petroczy
Quelle: Katrin Boes
Copyright: Katrin Boes, MPI-CBG
Prof. Haucke im Labor
Quelle: David Ausserhofer
Copyright: David Ausserhofer
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten, Lehrer/Schüler, Studierende, Wirtschaftsvertreter, Wissenschaftler, jedermann
Biologie
überregional
Wettbewerbe / Auszeichnungen
Deutsch

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