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02.12.2025 14:19

Unterricht muss fordern – Wenn Lerninhalte zu leicht sind, entsteht folgenschwere Langeweile

Matthias Zimmermann Referat für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Universität Potsdam

    Langeweile gehört für viele Schülerinnen und Schüler zum Schulalltag. Wie wissenschaftliche Studien belegen, ist etwa die Hälfte der Unterrichtszeit davon geprägt. Doch diese Langweile hat negative Folgen: In einer Studie, in der Schülerinnen und Schüler während des Unterrichts mehrfach befragt wurden, fanden Prof. Richard Göllner von der Universität Potsdam und Kristina Kögler von der Universität Stuttgart ein überraschendes Muster: Nicht nur schwieriger Stoff frustriert, auch zu leichte Aufgaben können das Lernen nachhaltig beeinträchtigen. Die Ergebnisse ihrer Studie haben die beiden Forschenden nun im „British Journal of Educational Psychology“ veröffentlicht.

    Für ihre Untersuchung werteten die Forschenden Daten einer Tagebuchstudie aus, in der 95 Schülerinnen und Schüler über zwei Schulwochen hinweg begleitet wurden. Mehrmals pro Unterrichtsstunde wurde erfasst, wie gelangweilt sie sich fühlten, wie stark ihr Lerninteresse war und wie gut sie den Stoff verstanden. Die Ergebnisse zeigen, dass Lernende zunächst befähigt werden müssen, Inhalte zu verstehen. Im konkreten Unterricht müssen sie anschließend kontinuierlich gefordert werden, um aktiv zu bleiben und Langeweile zu vermeiden.
    „Besonders kritisch: Langeweile wirkt wie ein Bremsklotz im Lernprozess“, sagt der Potsdamer Erziehungswissenschaftler Richard Göllner. „Wer am Ende einer Unterrichtsphase gelangweilt ist, zeigt anschließend weniger Interesse und ein schlechteres Verständnis, sodass ein Abwärtssog der Unaufmerksamkeit entsteht“, ergänzt seine Stuttgarter Kollegin Kristina Kögler. Ein herausfordernder Unterricht sei daher keine pädagogische Option, sondern eine Grundbedingung für wirksames Lernen.
    Bemerkenswert sei zudem, dass Überforderung deutlich seltener auftrete als oft angenommen. „Das zentrale Risiko im Klassenzimmer ist nicht zu viel, sondern zu wenig Herausforderung und Anspruch“, betonen die beiden Forschenden.

    Die Studie online:
    Richard Göllner, Kristina Kögler: Control-value appraisals and the emergence of students' boredom: An in situ perspective within lessons, British Journal of Educational Psychology (2025): https://doi.org/10.1111/bjep.70048

    Kontakt:
    Prof. Dr. rer. nat. Richard Göllner, Department Erziehungswissenschaft
    Tel.: 0331/977-2157
    E-Mail: richard.goellner@uni-potsdam.de

    Medieninformation 02-12-2025 / Nr. 104
    Matthias Zimmermann

    Universität Potsdam
    Referat Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
    Am Neuen Palais 10
    14469 Potsdam
    Tel.: 0331/977-1474
    Fax: 0331/977-1130
    E-Mail: presse@uni-potsdam.de
    Internet: www.uni-potsdam.de/presse


    Wissenschaftliche Ansprechpartner:

    Prof. Dr. rer. nat. Richard Göllner, Department Erziehungswissenschaft
    Tel.: 0331/977-2157
    E-Mail: richard.goellner@uni-potsdam.de


    Originalpublikation:

    Richard Göllner, Kristina Kögler: Control-value appraisals and the emergence of students' boredom: An in situ perspective within lessons, British Journal of Educational Psychology (2025): https://doi.org/10.1111/bjep.70048


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten, Lehrer/Schüler, jedermann
    Pädagogik / Bildung, Psychologie
    überregional
    Forschungsergebnisse
    Deutsch


     

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