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Die dritte Runde des Innovationswettbewerbs Industrie.IN.NRW bringt neue Projekte auf den Weg, eines davon ist „OptimizationChat“. Das Vorhaben zeigt, wie Mathematik und Künstliche Intelligenz (KI) gemeinsam industrielle Abläufe verbessern. Ein Chatsystem soll komplexe Planungsaufgaben in einfacher Sprache aufnehmen und automatisch in mathematische Modelle übersetzen. Dadurch gewinnen Unternehmen Zeit, nutzen Ressourcen effizienter und stärken ihre Wettbewerbsfähigkeit.
Das Land Nordrhein-Westfalen unterstützt das Projekt „OptimizationChat“ an der Universität Bielefeld mit rund 280.000 Euro. Das Vorhaben entwickelt ein Chatsystem, das Unternehmen hilft, Optimierungsprobleme unkompliziert zu lösen. Solche Probleme treten überall in der Industrie auf, etwa beim Planen von Produktionsreihenfolgen, beim Reduzieren von Kosten oder beim Organisieren von Lieferketten.
Schnell zur besten Lösung
Optimierungsprobleme entstehen, wenn viele Möglichkeiten gegeneinander abgewogen werden müssen. Mathematik hilft dabei, die beste Lösung zu finden. Dafür braucht es eine formale Modellierung, also die genaue Übersetzung eines Praxisproblems in ein mathematisches Rechenmodell. Bisher übernehmen Expert*innen diese Aufgabe in langen Gesprächen mit Betrieben. Das kostet Zeit und erfordert tiefes und teures Fachwissen, was gerade für kleine und mittelständische Unternehmen oftmals ein großes Hemmnis für den Einsatz von mathematischer Optimierung darstellt.
„OptimizationChat soll diesen Prozess stark vereinfachen“, erklärt Juniorprofessor Dr. Michael Römer von der Fakultät für Wirtschaftswissenschaften der Universität Bielefeld. „Das System nimmt Beschreibungen in normaler Sprache entgegen und erkennt automatisch die dahinterliegende Planungsaufgabe. Weiterhin fragt es bei unklaren Annahmen nach und weist auf fehlende Informationen hin. Zudem unterstützt es bei der automatisierten Bereitstellung und Aufbereitung betrieblicher Daten für die Optimierung.“
Es übersetzt die Resultate des Benutzerdialogs in ein Optimierungsmodell, ein mathematisches Gerüst, das Computerprogramme, sogenannte Solver, lösen können. Solver sind Programme, die aus vielen möglichen Lösungen die beste auswählen, zum Beispiel mit dem Verfahren Integer Linear Programming (ILP), einer Methode, die optimale Entscheidungen unter festen Bedingungen berechnet.
Das Projektteam aus der Universität Bielefeld, dem Fraunhofer IOSB-INA, der Databay AG, der Digital Twin Factory GmbH und der OPTANO GmbH arbeitet dafür eng zusammen. Die Forschenden entwickeln eine Schnittstelle, die auf das Vokabular der deutschen Industrie abgestimmt ist. So versteht das System typische Begriffe aus Produktion, Logistik und Planung. Besonders kleine und mittlere Unternehmen (KMU) sollen dadurch selbst ohne mathematische Vorkenntnisse Optimierungspotenziale erkennen und nutzen.
Produktionsprozesse werden effizienter und Ressourcen werden gespart
„Wenn Unternehmen Material, Energie und Arbeitszeit besser einsetzen, stärkt das die Wettbewerbsfähigkeit und macht Europa weniger abhängig von globalen Lieferketten. Zugleich fördert das Projekt die digitale Transformation, also den Wandel zu datenbasierten und automatisierten Arbeitsweisen, und unterstützt damit die Innovationskraft in Nordrhein-Westfalen“, sagt Römer.
Das Projekt „OptimizationChat“ trägt zur Forschung im Fokusbereich FAITH der Universität Bielefeld bei, in dem Grundlagen und Implikationen von Mensch-KI Teamarbeit untersucht werden.
Junior-Professor Dr. Michael Römer, Universität Bielefeld
Fakultät für Wirtschaftswissenschaften
Telefon: 0521 106 6940 (Sekretariat)
E-Mail: michael.roemer@uni-bielefeld.de
https://www.uni-bielefeld.de/fakultaeten/wirtschaftswissenschaften/lehrbereiche/... Website des Projekts an der Universität Bielefeld
https://www.in.nrw/news/industrie-in-nrw-2025-05-12 Meldung des Innovationswettbewerbs Industrie.IN.NRW
Junior-Professor Dr. Michael Römer von der Fakultät für Wirtschaftswissenschaften der Universität Bi ...
Quelle: Universität Bielefeld
Copyright: Universität Bielefeld
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten, Studierende, Wirtschaftsvertreter, Wissenschaftler
Elektrotechnik, Gesellschaft, Informationstechnik, Maschinenbau, Wirtschaft
überregional
Forschungsprojekte, Wettbewerbe / Auszeichnungen
Deutsch

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