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04.12.2025 11:32

Von kontaminierten Böden zu nachhaltigen Textilien: Einblicke in das pHYBi-Projekt

Anette Mack Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Steinbeis Europa Zentrum

    Das pHYBi-Projekt feiert sein einjähriges Bestehen mit dem Ziel, zirkuläre, biobasierte Textillösungen durch Bodensanierung und Biomasseverwertung voranzutreiben. Das Steinbeis Europa Zentrum ist im pHYBi-Projekt für Kommunikation, Verbreitung und Verwertung zuständig und sorgt durch Aktivitäten wie Co-Creation-Workshops dafür, dass die Innovationen effektiv und nachhaltig genutzt werden.

    Das von CBE JU finanzierte EU-Projekt pHYBi kombiniert die Sanierung kontaminierter Böden mit der Produktion wertvoller, lignozellulosehaltiger Biomasse für textile Anwendungen. Damit werden ökologische Nachhaltigkeit und die biobasierte Kreislaufwirtschaft unterstützt. Im Rahmen des Projekts werden Pilotstandorte in ganz Europa überwacht und innovative Phytomanagementstrategien unter Verwendung von holzigen und krautigen Industriepflanzen getestet. Die produzierte Biomasse wird charakterisiert und auf ihre Eignung für hochwertige Textilanwendungen geprüft. Virtuelle Tools unterstützen diesen Prozess, simulieren ihn für andere Regionen und bilden die Schnittstelle zwischen Biomasseproduzenten und Bioraffinerien.

    Das Steinbeis Europa Zentrum ist im pHYBi-Projekt für Kommunikation, Verbreitung und Verwertung zuständig und sorgt durch Aktivitäten wie Co-Creation-Workshops dafür, dass die Innovationen effektiv und nachhaltig genutzt werden.

    Pilotstandorte für Phytomanagment

    Im ersten Jahr untersuchte pHYBi bestehende und neu eingerichtete Pilotstandorte, um eine nachhaltige Landnutzung zu fördern und degradierte Böden zu sanieren. Dazu wurden Standorte in ganz Europa untersucht, die von Pyritasche, Abwasser, Ölverschmutzungen, Kohlenwasserstoffen und Versalzung betroffen sind. Die Standorte wurden dokumentiert und charakterisiert. Derzeit werden Bodenproben entnommen und detaillierte Kontaminationsanalysen auf Basis standardisierter Protokolle, die von den Projektpartnern entwickelt wurden, durchgeführt. Die Protokolle bilden Indikatoren für die Bodengesundheit (physikalisch, chemisch, mikrobiologisch), die Rohstoffqualität, sowie die Rückverfolgung von Schadstoffen ab. Darüber hinaus werden Fernerkundungstechniken zur Überwachung der Bodenverschmutzung und der Pflanzengesundheit getestet, wobei bereits erste Drohnenflüge in salzhaltigen Gebieten durchgeführt wurden. Zudem werden Salinitätsmodelle entwickelt, mit denen sich Feldprobedaten validieren lassen.

    Nachhaltige Strategien im Pflanzenmanagement

    Das pHYBi-Team testet und optimiert Phytomanagementstrategien unter Verwendung von holzigen und krautigen Pflanzen wie Miscanthus × giganteus und Cannabis sativa. Für alle Arten wurden Protokolle zum Pflanzenmanagement, einschließlich Bewässerung, Düngung und Schädlingsbekämpfung, definiert. Derzeit wird in Versuchen das Phytosanierungspotenzial dieser Pflanzen evaluiert. Mikrobielle Konsortien, Mykorrhiza und Düngemittel werden von den Projektpartnern untersucht, um die Biomasseproduktion und die Sanierungseffizienz zu verbessern. Vielversprechende mikrobielle Stämme, die aus kontaminierten Böden isoliert wurden, werden derzeit für weitere Tests kultiviert. Darüber hinaus werden genombasierte Stoffwechselmodelle (GEMs) entwickelt, um Wechselwirkungen zwischen Pflanzen und Mikroben zu erkennen und zu simulieren sowie Optimierungsstrategien für mikrobielle Interventionen zu entwickeln.

    Nächste Schritte

    Die pHYBi-Partner werden weiterhin Strategien zum Pflanzenmanagement testen und optimieren, während die geerntete Biomasse Verwertungsversuchen unterzogen wird. Dabei liegt der Schwerpunkt auf der Verbesserung der Fraktionierung von Lignocellulose-Biomasse und ihrer Charakterisierung, um potenzielle Absatzmärkte für Textilanwendungen zu identifizieren. Im Rahmen des Projekts wird außerdem ein virtuelles Replikations-Tool entwickelt, das Pflanzenmanagement, Biomasseverwertung und Endproduktanwendungen integriert und Leitlinien, Empfehlungen sowie Schwellenwerte für die Replikation in anderen Regionen bereitstellt.

    Die Einbindung von Stakeholdern und die Kollaboration mit verwandten Initiativen gewinnen zunehmend an Bedeutung. Im Dezember, zeitgleich mit der Unterzeichnung des EU-Bodenmissionsmanifests, sind Interessengruppen zu einem Co-Creation-Workshop in Sargentes eingeladen, um über nachhaltige Landnutzung und die Sanierung degradierter oder kontaminierter Böden zu diskutieren. Ein gemeinschaftlicher Ansatz ist unerlässlich, um die pHYBi-Ergebnisse zu verfeinern, ihre Akzeptanz zu fördern und aus anderen Forschungsbemühungen zu lernen.

    Kontakt
    Karoline Haack, Steinbeis Europa Zentrum,
    Email: karoline.haack@steinbeis-europa.de

    Andrea Martos – Idener R&D, pHYBi Koordinator
    Email: Andrea.dominguez@idener.ai
    Phone: +34 954460278


    Wissenschaftliche Ansprechpartner:

    Andrea Martos – Idener R&D, pHYBi Koordinator
    Email: Andrea.dominguez@idener.ai
    Phone: +34 954460278


    Weitere Informationen:

    https://www.phybi.eu - Projekt Website


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten, Wissenschaftler
    Biologie, Tier / Land / Forst, Umwelt / Ökologie, Wirtschaft
    überregional
    Forschungs- / Wissenstransfer, Forschungsprojekte
    Deutsch


     

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