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05.12.2025 13:37

Zweites Research Festival zeigt die Bandbreite der medizinischen Forschung in Kiel – von den Grundlagen bis zur Klinik

Eva Sittig Presse, Kommunikation und Marketing
Christian-Albrechts-Universität zu Kiel

    Die Medizinische Fakultät bot erneut eine Plattform für wissenschaftlichen Dialog. Junge Forschende präsentierten ihre aktuellen Arbeiten.

    „Dieser Tag gehört den Forschenden der Fakultät. Sie arbeiten an den Fragen, die für die Medizin von morgen wichtig sind.“ Mit diesen Worten eröffnete Forschungsdekan Professor Philip Rosenstiel am 2. Dezember 2025 das zweite Research Festival der Medizinischen Fakultät der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel (CAU) im Wissenschaftszentrum Kiel. Wie wichtig eine solche Veranstaltung ist, betonte Guido Wendt, Staatsekretär im Ministerium für Allgemeine und Berufliche Bildung, Wissenschaft, Forschung und Kultur des Landes Schleswig-Holstein in seinem Grußwort. „Das, was Sie hier machen, ist das, was wir brauchen.“ Universitäten benötigten inspirierende Orte wie das Wissenschaftszentrum und Forschende, die für ihre Themen brennen. „Nur so ist es möglich, dass sich neue Ideen entwickeln, die die medizinische Forschung auf dem exzellenten Niveau halten, auf dem sie ist.“

    Einblick in laufende Projekte, anregende Gespräche und neue Kontakte

    Wie bei der erfolgreichen Premiere im Vorjahr bot das Research Festival eine Plattform für den wissenschaftlichen Austausch. Ziel der Veranstaltung war es, insbesondere dem medizinischen Nachwuchs die Möglichkeit zu geben, eigene Forschungsergebnisse einem breiten Fachpublikum vorzustellen und den interdisziplinären Dialog zu fördern. Rund 150 Gäste nutzten diese Gelegenheit zur Information und Vernetzung. 80 Nachwuchsforschende stellten ihre Arbeiten in Form von Kurzvorträgen und Posterpräsentationen vor. Die Vorträge waren in vier thematisch unterschiedliche Blöcke aufgeteilt: (1) klinische Forschung und translationale Ansätze, (2) digitale Gesundheit, KI und biomedizinische Datenwissenschaft, (3) molekulare Mechanismen und Therapieziele sowie (4) Krankheitsmodelle und experimentelle Systeme. Die Teilnahme mit einem eigenen Beitrag setzte die Einreichung und positive Begutachtung eines Abstracts voraus.
    In seiner Begrüßungsansprache hob Rosenstiel die Verantwortung und die Wirkung hervor, die von jeder wissenschaftlichen Tätigkeit ausgehe: „Was ihr tut, bewirkt etwas und ihr müsst entscheiden, welche Wirkung ihr erzielen wollt.“ Er ermutigte die Teilnehmenden, trotz möglicher Rückschläge „mutig zu bleiben“ und einen Raum zu schaffen, „in dem Ideen wachsen dürfen, auch solche die ungewöhnlich unbequem oder ganz neu sind.“ Staatssekretär Wendt unterstrich die zentrale Bedeutung von fachübergreifendem Arbeiten. „Der Dialog über Disziplinen hinweg ist eine der hilfreichsten Ressourcen in der Wissenschaft. Das Netzwerk, das hier über die gemeinsame Nutzung von Infrastrukturplattformen und die gelebte Interdisziplinarität aufgebaut worden ist, steht damit auch Ihnen als Nachwuchs offen.“

    Kieler Materialwissenschaftler hält Keynote-Lecture

    Apropos Interdisziplinarität – die Keynote-Lecture hielt nicht etwa ein Mediziner oder eine Medizinerin, sondern der Materialwissenschaftler Professor Rainer Adelung. Der diesjährige Innovationspreisträger der Stadt Kiel leitet die Arbeitsgruppe für Funktionale Nanomaterialien am Institut für Materialwissenschaft der CAU. Er stellte zukunftsweisende Entwicklungen aus seiner Arbeitsgruppe vor, die Potenzial für medizinische Anwendungen haben. Dazu zählt etwa tetrapodales Zinkoxid, das aufgrund seiner speziellen Morphologie und Kristallstruktur besondere Eigenschaften hat. Zum Beispiel zieht es Viren an und hält sie fest. In einem Wundschutzgel gegen Lippenherpes ist es bereits auf dem Markt verfügbar. Auch andere Materialien aus seiner „Schmiede“ bieten vielfältige Möglichkeiten für Forschungskooperationen mit der Medizin.

    Verleihung der Research Festival Awards

    Im Mittelpunkt des Research Festival standen jedoch die jungen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, die in einem Vortragsmarathon ihre Projekte vorstellten. Die besten Präsentationen erhielten am Ende der Veranstaltung eine Auszeichnung in Form einer Urkunde und eines 100-Euro-Hugendubel-Gutscheins. Acht wissenschaftliche Beiträge wurden von einer Fachjury mit dem „Research Festival Award for Outstanding Research Achievements“ belohnt. Die Preisträgerinnen und Preisträger sind: Franziska Kimmig (Large-scale analysis of temporal gene expression variation in peripheral blood), Britt Sievers (Single-Incision Laparoscopic Surgery (SILS) Versus Standard Three-Port Laparoscopy (3PL) in Pediatric Appendectomy: Analysis of Preoperative Risk Factors and Outcomes), Andre Geisler (Vesiculome – Understanding bacterial vesicles of the human gut microbiome), Lena Best (Immune-Microbiome Interaction in the Gastrointestinal Tract of Aging Mice), Julia Wahrendorf (Intraoral scans as a communication tool regarding oral hygiene instructions within periodontal therapy), Yifan Chen (Mathematical modelling of CAR T-cell treatment in diffuse large B-cell lymphoma), Daniel Meisinger (Investigating SPPL3-Mediated Secretion Dynamics of Golgi Proteins Using the RUSH System), Josh Philipp Peters (NMR Hyperpolarization-Guided Insights into Monocarboxylate Transport in Pancreatic Tumors).
    Zusätzlich erhielten zwei Präsentationen, die den meisten Zuspruch vom Publikum erhielten, den „Research Festival Award for the Audience's Favorite Presentation“. Die Ausgezeichneten sind Juliane Adelssen (Mapping the Cross-Species Molecular Network in Xenotransplanted Hearts) und Charbel Assaf (J-coupling interactions and Hydrogen/Ligand Exchange in SABRE-pyruvate Systems).
    Noch vor Beginn der eigentlichen Veranstaltung konnten sich Studierende und Nachwuchsforschende in dem Workshop zu der Frage „How to start science?“ schlau machen. Zentraler Bestandteil des Workshops war die Entwicklung eines neuen Wahlfachs „Wissenschaftliches Arbeiten und evidenzbasierte Medizin“, das ab Sommersemester 2026 Studierende früh an wissenschaftliche Methoden heranführen und sie für eigene Forschungsarbeiten wie auch für die Promotion stärken soll.

    Bildmaterial steht zum Download bereit:

    http://www.uni-kiel.de/de/pressemitteilungen/2025/206-5.jpg
    In freudiger Erwartung: Rund 150 Gäste kamen zum zweiten Research Festival der Medizinischen Fakultät.
    © Felix Lürssen, Uni Kiel

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    Professor Philip Rosenstiel, Forschungsdekan der Medizinischen Fakultät, rief den wissenschaftlichen Nachwuchs dazu auf: „Schaut nicht nur auf die Ergebnisse, sondern auch auf den Weg, und habt den Mut, etwas auszuprobieren.“
    © Kerstin Nees, Uni Kiel

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    Guido Wendt, Staatssekretär im Ministerium für Allgemeine und Berufliche Bildung, Wissenschaft, Forschung und Kultur des Landes Schleswig-Holstein sagte: „Der Dialog über Disziplinen hinweg ist eine der hilfreichsten Ressourcen in der Wissenschaft.“
    © Kerstin Nees, Uni Kiel

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    Der Materialwissenschaftler Professor Rainer Adelung präsentierte in seinem Vortrag Nanomaterialien mit Potenzial für medizinische Anwendungen zum Beispiel in der Infektabwehr vor.
    © Kerstin Nees, Uni Kiel

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    Die Preisträgerinnen und Preisträger der “Research Festival Awards for Outstanding Research Achievements“ und „Research Festival Awards for the Best Presentations“
    © Kai Wittmacher, Uni Kiel

    http://www.uni-kiel.de/de/pressemitteilungen/2025/206-7.jpg
    Die Poster der Nachwuchswissenschaftlerinnen und -wissenschaftler wurden, in den Pausen intensiv diskutiert.
    © Kai Wittmacher, Uni Kiel

    Christian-Albrechts-Universität zu Kiel
    Presse, Kommunikation und Marketing, Eva Sittig, Text: Kerstin Nees
    Postanschrift: D-24098 Kiel, Telefon: (0431) 880-2104
    presse@uv.uni-kiel.de | http://www.uni-kiel.de
    http://www.instagram.com/kieluni | http://www.linkedin.com/school/kieluni | http://www.facebook.com/kieluni

    Link zur Meldung: http://www.uni-kiel.de/de/detailansicht/news/206-researchfestival


    Wissenschaftliche Ansprechpartner:

    Dr. Natalie Baier
    Geschäftsbereichsleitung “Wissenschaft und Kommunikation“
    Dekanat der Medizinischen Fakultät, CAU
    0431/500-14426
    baier.dekanat@med.uni-kiel.de


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten
    Medizin
    überregional
    Buntes aus der Wissenschaft
    Deutsch


     

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