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Wissenschaft
DFG bewilligt eine halbe Million Euro
Nr. 55
28. September 2004
Damit die durch einen dreitägigen Brand schwer beschädigte Herzogin Anna Amalia Bibliothek (HAAB) in Weimar möglichst schnell ihre Arbeit wieder aufnehmen kann, hat die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) auf Antrag der HAAB 498 000 Euro Notfallhilfe bewilligt. Damit stehen Personal- und Sachmittel für die Bestandserhaltung und -restaurierung, zur Dokumentation der Schäden und Verluste und zur Digitalisierung der Bestände zur Verfügung. Außerdem sollen Bestandslücken geschlossen und die Bibliothek so dem Forschungsbetrieb schnellstmöglich wieder zugänglich gemacht werden.
Das Feuer hatte Anfang September 2004 das historische Stammhaus der Bibliothek heimgesucht und zerstörte oder beschädigte nicht nur zentrale Teile des zum UNESCO-Weltkulturerbe zählenden Gebäudes, sondern auch eine große Menge des dort lagernden Bestands. Dabei handelt es sich um Werke des 16. bis 20. Jahrhunderts mit Schwerpunkt auf dem 17. und 18. Jahrhundert. Nach aktuellen Schätzungen wurde etwa ein Fünftel des Buchbestands bis 1850 zerstört, 61 800 Bände sind beschädigt. Viele davon befinden sich derzeit in Leipzig, wo die Mitarbeiter des Zentrums für Bucherhaltung an der Restaurierung arbeiten.
Mit den von der DFG bewilligten Mitteln sollen unter anderem die zur Rettung der Weimarer Bücher notwendigen Schritte in einem Expertengespräch festgelegt werden. Auch die nötigen Arbeiten für die Auswahl der zu restaurierenden Bücher sowie die Dokumentation des Verlustes und der Schäden werden von der DFG unterstützt. Die zu restaurierenden Bücher werden digitalisiert, außerdem sollen auf dem antiquarischen Markt vorhandene Titel
möglichst viele der zerstörten Bücher ersetzen.
Weitere Informationen:
Ansprechpartner bei der DFG ist Dr. Johannes Fournier, Gruppe Wissenschaftliche Literaturversorgungs- und Informationssysteme, Tel. 0228/885-2101, E-Mail: johannes.fournier@dfg.de.
Ansprechpartner bei der Herzogin Anna Amalia Bibliothek ist Bibliotheksdirektor Dr. Michael Knoche, Tel. 03643/545-200, E-Mail: haab@swkk.de.
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Bauwesen / Architektur, Gesellschaft, Medien- und Kommunikationswissenschaften, Pädagogik / Bildung, Sprache / Literatur
überregional
Organisatorisches, Wissenschaftspolitik
Deutsch
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