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29.09.2004 12:09

Erfolgsfaktoren bei klein- und mittelständischen Unternehmen

Charlotte Brückner-Ihl Presse, Kommunikation und Marketing
Justus-Liebig-Universität Gießen

    Deutsch-chinesisches Gemeinschaftsprojekt von Arbeits- und Organisationspsychologen mit Unterstützung der Deutschen Forschungsgemeinschaft und der Chinesischen National Science Foundation

    "Erfolgsfaktoren bei klein- und mittelständischen Unternehmen" stehen im Mittelpunkt eines großen internationalen Projekts, das derzeit an der Justus-Liebig-Universität Gießen und zeitgleich in China anläuft. Gießener Psychologen der Abteilung Arbeits- und Organisationspsychologie unter Leitung von Prof. Dr. Michael Frese (Fachbereich 06 - Psychologie und Sportwissenschaft) untersuchen Unternehmen aus den Branchen Hotel und Gastronomie, Auto und Maschinenbau, Baugewerbe und Softwareunternehmen und werden ihre Ergebnisse mit chinesischen Unternehmen vergleichen. Die Datenerhebung begann am 15. September 2004; offizieller Projektbeginn mit nötiger Vorlaufphase war bereits im Januar 2004. Bis Ende dieses Jahres sollen auf deutscher Seite 400 Unternehmer befragt werden. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler auf beiden Seiten wollen insgesamt fast 1.000 Unternehmer interviewen. Auf chinesischer Seite werden die Forschungen von Prof. Dr. Zhong Ming Wang, Universität von Zejiang, koordiniert.

    Gefördert wird das erste Kooperationsprojekt dieser Größenordnung, das auf einen Zeitraum von vier Jahren angelegt ist, durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) und die Chinesische National Science Foundation. Die Gießener Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler erhalten von der DFG zunächst für zwei Jahre etwa 108.000 Euro an Sachmitteln. Hinzu kommen zwei halbe BATIIa-Stellen.

    Prof. Frese und sein Team haben bereits mehr als 15 Untersuchungen in verschiedenen Ländern (in Europa, Afrika, Asien und Lateinamerika) durchgeführt. Seine Abteilung ist die in Deutschland wichtigste Professur für Arbeits- und Organisationspsychologie, die sich mit den persönlichen Voraussetzungen von Unternehmern beschäftigt, betont Prof. Frese nicht ohne Stolz.

    Was interessiert die Gießener Psychologen? Sie wollen wissen, welche Erfolgsfaktoren besonders wichtig sind, damit diese Erkenntnisse praktisch umgesetzt werden können. Im Mittelpunkt stehen Fragen wie Welche Fähigkeiten und Erfahrungen können den Unternehmern helfen und welche Entscheidungen und Handlungsstrategien führen zu Unternehmenserfolg? Die Kenntnis solcher Faktoren soll helfen, das langfristige Überleben von klein- und mittelständischen Unternehmen zu sichern und die Rahmenbedingungen zu verbessern.

    Welche kulturelle Unterschiede erwarten die Projekt-Beteiligten? China und Deutschland unterscheiden sich stark darin, wie viele Unternehmen gegründet werden. China hat eine der höchsten Gründungsraten in der Welt - Deutschland liegt im europäischen Vergleich im Mittelfeld. Das klingt zunächst so, als ob Deutschland nur von China lernen könne. Aber es gibt umgekehrt auch Vorteile in Deutschland: Hier planen die Unternehmer wahrscheinlich besser und haben ein kollegialeres Verhältnis zu ihren Mitarbeitern. Wichtig sind auch die Unterschiede im Kollektivismus: In China werden Personen durch ihre Familie definiert, und so sind die meisten Unternehmen auch Familienunternehmen. In Deutschland ist dies nicht so ausgeprägt. Die Psychologen gehen der Frage nach, ob sich diese Faktoren unterschiedlich auswirken auf langfristiges Wachstum und großen Unternehmenserfolg.

    Wer kann dabei mitmachen? Alle Unternehmer, die zumindest einen Mitarbeiter haben und in den Branchen: Hotel- und Gaststätten, Maschinenbau, Computer, und Baugewerbe tätig sind.

    Was erhalten die teilnehmenden Unternehmer zurück? Benchmarking. Die Unternehmer erhalten Rückmeldung darüber, wo und wie sie und ihre Firmen im Vergleich zu anderen Firmen stehen. Ein solches Benchmarking hilft erfahrungsgemäß den Unternehmen, ihre Strategien und Vorgehensweisen wesentlich zu verbessern. Benchmarking bietet die Möglichkeit, die Stärken, aber auch eventuelle Schwächen zu identifizieren. Schließlich planen die Wissenschaftler, nach Abschluss des Projekts, die Unternehmer zu einem Workshop einzuladen.

    Kontakt:
    Abteilung Arbeits- und Organisationspsychologie der JLU Gießen
    Prof. Dr. Michael Frese
    Dr. Andreas Rauch
    Otto-Behaghel-Straße 10 F
    35394 Gießen
    Telefon: 0641/99-26220; 99-26013
    Fax: 0641/99-26009
    E-Mail: Michael.Frese@psychol.uni-giessen.de
    Andreas.Rauch@psychol.uni-giessen.de


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Gesellschaft, Psychologie, Wirtschaft
    überregional
    Forschungsprojekte
    Deutsch


     

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