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Wissenschaft
Jenaer Studierendenstatistik zeigt verstärkten Trend zu Lehramt, Rechts- und Wirtschaftswissenschaften
Jena (30.09.04) Das Interesse der Studierenden an der Friedrich Schiller-Universität Jena hält ungebrochen an. Dies belegt die vorläufige Studierendenstatistik, die die Universität pünktlich zum Beginn des Wintersemesters 2004/05 am 1. Oktober vorgelegt hat. Beinahe 20.000 Studierende (am 30. September waren es 19.800) bevölkern in diesem Semester die Hochschule, was leicht über den Zahlen des Vorjahres liegt. Gleiches gilt auch für die ca. 4.500 Studierenden, die ins erste Fachsemester einsteigen. Gerade "bei den Erstsemestern ist diese Zahl überraschend, da die Universität zahlreiche Fächer mit Zulassungsbeschränkungen versehen musste", sagt Studiendezernent Dr. Michael Hinz.
Ob die 20.000er Marke in diesem Semester fallen wird, zeigt sich spätestens zur Feierlichen Immatrikulation am 19. Oktober. Dass die Studentenzahl nicht noch größer ist, beruht zum einen auf weiter gestiegenen Absolventenzahlen. Hauptursache sind aber die zu diesem Semester in Thüringen erstmals eingeführten Langzeitstudiengebühren. Rund 1.000 Studierende haben sich aus diesem Grund in Jena exmatrikuliert. Diese Zahl war selbst für die Universität überraschend, da sie deutlich geringer ausfällt als es die Erfahrungen in anderen Bundesländern bei der Einführung von Langzeitstudiengebühren gezeigt haben. "Entgegen den Entwicklungen andernorts haben wir sogar Zuwachs", freut sich Prof. Dr. Klaus Dicke. Der neue Rektor der Universität hält die diesjährige Exmatrikulationszahl für "einen einmaligen, erwünschten Effekt". Durch den Gebührendruck sind die ,Karteileichen' und diejenigen, die nur wegen der Vorteile eines Studentenausweises eingeschrieben waren, aus der Statistik verschwunden. Dadurch geben die neuen Zahlen die Realität der Betreuungsrelationen wieder. Denn nun ist davon auszugehen, dass die verbliebenen Studenten wirklich die Hörsäle besetzen. "Wir erwarten, dass die Zahl der Exmatrikulationen wegen Langzeitstudiengebühren in Zukunft deutlich geringer wird", betont Dicke. Der Rektor verspricht, dass die diesjährigen Einnahmen, die der Universität aus den gezahlten Langzeitstudiengebühren zugeflossen sind, "in vollem Umfang zur Verbesserung der Studienbedingungen eingesetzt werden".
Über 1.000 Studienanfänger haben sich für die Rechts- und Wirtschaftswissenschaften eingeschrieben, die damit zu den besonders nachgefragten Fächern in diesem Semester zählen. Auch der Trend zum Lehramtsstudium hat sich weiter erhöht. Hatten sich vor einem Jahr rund 500 Studierende dafür eingeschrieben, sind es nun 50 % mehr. Dieses Wachstum ist ebenfalls erstaunlich, da in diesem Bereich stark nachgefragte Fächer wie Geschichte, Geographie und Sozialkunde für das Gymnasium neu zulassungsbeschränkt wurden. Daher ist auch die erheblich gestiegene Nachfrage nach der Regelschul-Ausbildung ein besonderer Grund für den Zuwachs. Bislang sind in Jena Studienplätze in diesem Bereich - offenbar vor dem Hintergrund eines parallelen Angebots in Erfurt - kaum nachgefragt worden. Die Universitätsleitung sieht die Aufgabe, auch für diese Studenten ein adäquates Angebot zu gewährleisten und hat kurzfristig Gespräche mit den betroffenen Fächern eingeleitet. Ein anderer Grund sind die im Vergleich zum Vorjahr verdoppelten Anfängerzahlen für die Lehramtsfächer Physik, Chemie, Mathematik und Informatik.
Insgesamt liegen die Immatrikulationszahlen bei den naturwissenschaftlichen Studiengängen geringfügig über dem Vorjahresniveau. Die Steigerung ist vor allem den Lehramtsfächern, aber auch dem großen Interesse an der Materialwissenschaft zu verdanken, die ihre Erstsemesterzahlen verdoppeln konnte. In der Sportwissenschaft ist nach Aufhebung der Zulassungsbeschränkungen der Anstieg ebenfalls sehr deutlich. Dies ist aber eher als eine ungesunde Entwicklung zu betrachten, da dadurch erneut das Problem fehlender Hallen und Sportstätten brennend wird.
Deutlichen Rückgang gibt es im Bereich der Magisterstudiengänge, wo sich gut ein Viertel weniger Studierende neu eingeschrieben haben als im Vorjahr. Noch kann die Ursache nicht eindeutig bestimmt werden, doch Studiendezernent Hinz vermutet, dass dies auch auf die Medien zurückzuführen ist, die fast nur noch für die neuen Bachelor- und Master-Studiengänge werben.
Die Universität wird versuchen, die Ursachen zu ergründen, sagt Dr. Hinz und erhofft sich erste Hinweise bereits aus der endgültigen Studierendenstatistik der Universität Jena, die Anfang November vorliegen wird.
Kontakt:
Dr. Michael Hinz
Dezernat Studium, Controlling, Datenverarbeitung der Universität Jena
Fürstengraben 1, 07743 Jena
Tel.: 03641 / 931100
Fax: 03641 / 931102
E-Mail: michael.hinz@zuv.uni-jena.de
Merkmale dieser Pressemitteilung:
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