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41. Arbeitstagung der Dozentinnen und Dozenten der Sonderpädagogik in deutschsprachigen Ländern vom 7. bis 9. Oktober 2004 an der Universität Gießen - Pressegespräch am 8. Oktober um 13 Uhr
"Der kritisch-konstruktive Beitrag der Sonderpädagogik zu den Ergebnissen der Pisa-Studie" - so lautet das Thema der 41. Arbeitstagung der Dozentinnen und Dozenten der Sonderpädagogik in deutschsprachigen Ländern, die vom 7. bis 9. Oktober 2004 unter der Leitung von Prof. Dr. Christiane Hofmann, Institut für Heil- und Sonderpädagogik, an der Justus-Liebig-Universität Gießen stattfindet. Nach der Begrüßung (um 14.30 Uhr im Gästehaus der Universität, Rathenaustraße) durch den Ersten Vizepräsidenten, den Dekan des Fachbereichs Sozial- und Kulturwissenschaften und die Leiterin der Tagung sprechen Prof. Dr. Helga Deppe, Universität Frankfurt, über "PISA und IGLU - Bildungspolitische Dimensionen aus Sicht der Sonder- und Integrationspädagogik" und Prof. Dr. Ludwig Duncker, Universität Gießen, über das Thema "Zwischen Bildung und Qualifikation - Anmerkungen zum Wandel schulpädagogischer Leitorientierungen nach PISA". Zu einem Pressegespräch am Freitag, den 8. Oktober 2004, um 13 Uhr im Phil. II (Karl-Glöckner-Straße 21, Haus B, Raum 018) der Universität Gießen laden wir Sie recht herzlich ein. Die Arbeitstagung findet am 8. und 9. Oktober im Philosophikum II, Haus B, statt.
Die Ergebnisse der PISA-Studie zeigen deutlich, dass grundlegende Veränderungen im deutschen Schulsystem erforderlich sind, um künftige Schülergenerationen angemessen auf die gesellschaftlichen Erfordernisse vorzubereiten. Das massenhafte Versagen von Schülerinnen und Schülern mit Migrations-Hintergrund oder aus sozio-ökonomisch benachteiligten Familien führte zu einem unakzeptablen unterdurchschnittlichen Ranking-Platz im internationalen Vergleich.
PISA hat die Problemfelder in der deutschen Schullandschaft klar benannt: Die Lesekompetenz und mathematische Grundbildung liegt bei 10 % der Schüler in Deutschland unter der Kompetenzstufe 1, d.h. dass diese Schülerinnen und Schüler die Standards der Grundschule im 9. Schuljahr noch nicht erreicht haben. Weitere 13% der Schüler befinden sich auf der ersten Kompetenzstufe. Im Klartext bedeutet dies, dass fast 25% der deutschen Jugendlichen als Risikoschüler bezeichnet werden müssen, die für den Arbeitsmarkt nicht ausreichend qualifiziert sind.
Der Hauptbefund der PISA-Studie lautet dementsprechend, dass Deutschland im internationalen Vergleich besonders wenig erfolgreich bei der Sicherung des Standardniveaus ist. Genau hier können sonderpädagogische Kompetenzen und Konzepte wirksam werden. Immer noch besteht ein Zusammenhang zwischen der sozio-ökonomischen Stellung der Herkunftsfamilien und den Schülerleistungen sowie dem Schülerverhalten. In Deutschland wurde eine besonders drastische Benachteiligung festgestellt werden, die zum einen auf die Schulformgliederung zurückgeführt wurde, aber auch auf die ungelöste Migrations-Problematik.
PISA-Gewinner, wie beispielsweise Finnland, beschulen integrativ: Leistungsschwache Kinder werden nicht zurückgestuft oder ausgesondert, sondern gemeinsam beschult und individuell gefördert. Um solche Ziele auch in deutschen Schule zu verwirklichen, müssen keine neuen Konzepte entwickelt werden. Die Sonderpädagogen aller Fachrichtungen können ebenso wie die Integrationspädagogen ihre Erfahrungen sowohl bei der individuellen Förderung, wie auch bei der gemeinsamen Unterrichtung aller Kinder bereitstellen.
http://www.erziehung.uni-giessen.de/hsp/doko/frameset_doko.html
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Pädagogik / Bildung
überregional
Buntes aus der Wissenschaft, Wissenschaftliche Tagungen
Deutsch
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