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Vom 22. Januar bis zum 31. März 1999: Ausstellung über Leben und Werk des Arztes und Botanikers Jacob Theodor - Bedeutender pfälzischer Mediziner und Botaniker des 16. Jahrhunderts
Das Universitätsmuseum (im Gebäude der Alten Universität, Grabengasse 1, 69117 Heidelberg) zeigt im Rahmen der Wechselausstellungen im Foyer in der Zeit vom 22. Januar bis zum 31. März 1999 eine Ausstellung über Leben und Werk des Arztes und Botanikers Jacob Theodor.
Tabernaemontanus - wie er sich später auch nannte - wurde um 1522 als Jacob Ditter/Diether (Theodor) im heutigen Bergzabern geboren, erhielt seine Schulausbildung in Straßburg und entdeckte schon früh seine Leidenschaft für Kräuter und deren Wirkung. 1538 betätigte er sich als Kräutersammler im Raum Weißenburg im Elsaß, zwei Jahre später absolvierte er ein Medizinstudium in Padua und Montpellier. Nach seiner Rückkehr nach Weißenburg im Jahre 1548 setzte er seine Sammlertätigkeit fort und traf im Jahr darauf erstmals mit dem damals bedeutendsten Botaniker Hieronymus Bock zusammen, der zu diesem Zeitpunkt Leibarzt des Grafen Philipp II. von Nassau-Saarbrücken war. Als 1551/52 die Pest in der Pfalz grassierte, nutzte Theodor das erworbene Wissen zur Behandlung von Kranken. 1553 stellte er ein Buch ("Gewisse Pratick ...") fertig, in dem er seine Erfolge bei der Pestbekämpfung schilderte und therapeutische Ratschläge gab.
Nach dem Tode des Hieronymus Bock wurde Theodor 1554 kurzzeitig dessen Nachfolger als gräflicher Leibarzt, kehrte aber schon im gleichen Jahr erneut nach Weißenburg zurück, um sich hier als Arzt und Apotheker zu betätigen. Am 26. August 1562 immatrikulierte er sich im Alter von 40 Jahren an der Universität Heidelberg, um das Medizinstudium auch an einer deutschen Universität zu absolvieren, da die im Ausland erworbene Ausbildung in seiner Heimat nicht anerkannt wurde. Als 1563/64 in Heidelberg die Pest ausbrach, brachte Theodor eine aktuelle Pestschrift heraus, in der er seine persönlichen Erfahrungen verarbeitete. Nach weiterer zehnjähriger Wirkungszeit nannte er sich 1573 erstmals offiziell der "Artzney Doctorn". - 1590 starb Theodor in Heidelberg. Die Medizingeschichte wertet ihn (neben Hieronymus Bock) als den bedeutendsten pfälzischen Mediziner und Botaniker des 16. Jahrhunderts.
Zu den Exponaten der Ausstellung zählen wichtige Dokumente seines Lebens (wie etwa das Heidelberger Matrikelbuch mit dem Immatrikulationsvermerk aus dem Jahre 1562), einige seiner Schriften, darunter sein Lebenswerk, das 1588 veröffentlichte "New Kreuterbuch" und zahlreiche weitere Dokumente aus der Medizingeschichte des 16. Jahrhunderts.
Rückfragen bitte an:
Dr. Werner Moritz
Universitätsarchiv Heidelberg
Tel. 06221 547540
archiv@urz.uni-heidelberg.de
oder:
Dr. Michael Schwarz
Pressesprecher der Universität Heidelberg
Tel. 06221 542310, Fax 542317
michael.schwarz@rektorat.uni-heidelberg.de
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Biologie, Ernährung / Gesundheit / Pflege, Geschichte / Archäologie, Informationstechnik, Medizin
überregional
Buntes aus der Wissenschaft
Deutsch
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