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Krebserkrankungen - wie hoch ist das Risiko für Verwandte?
Bei Krebserkrankungen in der Familie können auch Verwandte ein erhöhtes Risiko haben. Besonders wenn mehrere Familienmitglieder betroffen sind und wenn Betroffene besonders jung erkranken, steigt die Wahrscheinlichkeit für eine gleichartige Krebserkrankung.
Wie das individuelle Risiko adäquat einzuschätzen ist wird sowohl von Ärzten als auch Familienangehörigen zunehmend nachgefragt. Das Institut für Humangenetik bietet nun in Kooperation mit dem Interdisziplinären Tumorzentrum des Universitätsklinikums Tübingen jetzt erstmals eine gemeinsame Krebsrisikosprechstunde an.
Durch die Analyse des Familienstammbaumes kann abgeschätzt werden, ob das Erkrankungsrisiko erhöht ist. Vielfach wird das tatsächliche Risiko überschätzt. Die Ratsuchenden können dann beruhigt werden. Ist das Risiko stark erhöht, kann meist mit individuellen und effektiven Vorsorgeuntersuchungen eine Früherkennung erfolgen.
In wenigen Familien ist ein einzelner Gendefekt für die Tumorerkrankung verantwortlich. Dann profitieren besonders (noch) nicht erkrankte Familienmitglieder vom Nachweis eines krankheitsverursachenden Gendefekts. Genträger können erweiterte Vorsorgeuntersuchungen und ggf. medikamentöse und chirurgische Präventionsstrategien in Anspruch nehmen. Nicht-Genträger können guten Gewissens auf die engmaschige Vorsorge verzichten.
Familiäre Brust-, Eierstock- und Darmkrebserkrankungen sind die häufigsten Beratungsanlässe. Für andere Tumorerkrankungen sind die Erkrankungswahrscheinlichkeiten ebenfalls ermittelbar.
Personen, die aufgrund eigener oder familiärer Tumorerkrankungen verunsichert sind, können sich nach Überweisung durch den niedergelassenen Arzt in der Tübinger Krebsrisikosprechstunde beraten lassen.
Anmeldung und Terminvergabe zur Krebsrisikosprechstunde
unter Tel. 0 70 71 / 29-7 64 08
Ansprechpartner für nähere Informationen
Universitätsklinikum Tübingen
Institut für Humangenetik, Medizinische Genetik
Dr. med. Robert Hering
Tel. 0 70 71 / 29-7 64 05
Fax 0 70 71 / 29-52 28
Email robert.hering@med.uni-tuebingen.de
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Ernährung / Gesundheit / Pflege, Gesellschaft, Medizin, Psychologie
regional
Forschungsprojekte
Deutsch
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