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Als erste Afrikanerin erhält die kenianische Umweltschützerin und DAAD-Alumna den Friedensnobelpreis für "Umweltentwicklung und Demokratie"
Die Folgen ihres Engagements für die Umwelt sind nicht zu übersehen: 20 Millionen Bäume haben vor allem Frauen seit 1977 in Kenia gepflanzt. Damals gründete Wangari Maathai die Umwelt- und Sozialbewegung "Green Belt Movement". "Wir haben eine besondere Verantwortung für das Ökosystem dieses Planeten. Indem wir andere Arten schützen, sichern wir unser eigenes Überleben." Ihre grüne Bewegung schärfte nicht nur das ökologische, sondern auch das politische Bewusstsein der Bevölkerung. Heute ist die Afrikanerin Vizeumweltministerin. Das Nobelkomitee in Oslo begründete die Vergabe am Freitag mit dem Einsatz der 64-Jährigen für eine "nachhaltige Umweltentwicklung sowie Demokratie und Frieden" in ihrem Heimatland und in Afrika.
Wangari Maathai war der Zeit immer ein Stück voraus. Als erste Frau Ostafrikas erhielt sie einen Doktortitel in Biologie, wurde 1971 die erste Professorin für Veterinäre Anatomie und später Dekanin ihres Fachbereichs an der Universität von Nairobi.
Früh kam Frau Maathai in Kontakt mit einem vom Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) geförderten Projekt zwischen den Universitäten in Gießen und Nairobi zum Aufbau einer veterinärmedizinischen Fakultät. Im Kontext dieser Partnerschaft verbrachte sie fast zwei Jahre in Gießen und München unter Betreuung von Professor Reinhold Hofmann, der wiederum mehrere Jahre als DAAD-Langzeitdozent in Nairobi arbeitete und maßgeblich an diesem Projekt beteiligt war.
Trotz dieser ungewöhnlichen Karriere hat sie die massiven sozialen und wirtschaftlichen Probleme der Frauen ihres Landes nie aus den Augen verloren. Im Gegenteil: Als Vorsitzende des "National Council for Women in Kenya" ermutigte sie junge Afrikanerinnen zu mehr Selbstständigkeit und gewann sie für die gigantische Baumpflanzaktion.
"Sie ist eine sehr mutige Frau, die sich stets für bessere Bildungschancen afrikanischer Frauen eingesetzt hat", sagt die stellvertretende Generalsekretärin des DAAD, Dorothea Rüland.
Die dreifache Mutter scheute auch nicht den Konflikt mit dem autoritären Moi-Regime. Wahrung der Menschenrechte, Emanzipation der Frauen, Gewaltlosigkeit, ökologische Nachhaltigkeit und Demokratie waren die Ziele, für die Wangari Maathai unbeirrt eintrat, und für die sie vor allem in den Neunzigerjahren immer wieder ohne Anklageerhebung verhaftet wurde.
Weltweite Aufmerksamkeit erregte 1998 ihre Opposition gegen ein vom Präsidenten unterstütztes Bauprojekt im Urwald. Im Dezember 2002 zog Wangari Maathai als Abgeordnete ins Parlament ein und wurde schließlich Mitglied im Kabinett des neuen Präsidenten Mwai Kibaki.
Merkmale dieser Pressemitteilung:
fachunabhängig
überregional
Studium und Lehre
Deutsch
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