idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Grafik: idw-Logo

idw - Informationsdienst
Wissenschaft

Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instanz:
Teilen: 
13.10.2004 08:37

"Die Kunst, die Natur vorzustellen"

Axel Burchardt Abteilung Hochschulkommunikation/Bereich Presse und Information
Friedrich-Schiller-Universität Jena

    Buchpräsentation der Kunsthistoriker am 18. Oktober, 16 Uhr an der Universität Jena

    Jena (13.10.04) ",Die Kunst, die Natur vorzustellen'. Die Ästhetisierung der Pflanzenkunde um 1800 und Goethes Gründung des Botanischen Gartens zu Jena im Spannungsfeld kunsttheoretischer und botanischer Diskussionen der Zeit" - so heißt der neueste Band aus der Schriftenreihe "Minerva. Jenaer Schriften zur Kunstgeschichte". Am kommenden Montag (18. Oktober) um 16.00 Uhr präsentieren das Kunsthistorische Seminar der Universität Jena und das Druckhaus Gera das Werk von Igor J. Polianski im Blauen Salon des Frommannschen Anwesens (Fürstengraben 18) der interessierten Öffentlichkeit.

    Der Schwerpunkt der interdisziplinär zwischen Kunst- und Wissenschaftsgeschichte angesiedelten Studie liegt in der Erforschung der ästhetischen Implikationen der "Historia naturalis" am Ende des 18. Jahrhunderts. Im Vordergrund stehen die Wechselwirkungen zwischen naturwissenschaftlichen und kunsttheoretischen Positionen in der Botanik und in der Gartenkunst, wie sie sich auf der lokalen Ebene Sachsen-Weimar-Eisenachs am Botanischen Garten der Jenaer Universität, der von Johann Wolfgang von Goethe und August Johann Georg Karl Batsch 1794 gegründet wurde, nachzeichnen lassen. Neben der Rekonstruktion der ursprünglichen Gestalt dieses Gartens verfolgt die Schrift die Auswirkungen des Projektes auf Goethes naturphilosophische, naturwissenschaftliche und künstlerische Konzepte und kann darstellen, dass nicht nur die "abstrakte Gärtnerei" des Dichters, sondern auch die Botanik Batschs eine Transformation physikotheologischer Theorien verfolgen.

    Die lokale Perspektive der Studie wird durch die Analyse der pflanzensystematischen Debatten der Zeit erweitert. Denn mit der Gartengründung wurde in Jena auf Anordnung Goethes das damals umstrittene "natürliche" Ordnungsprinzip eingeführt und so eine scharfe Kontroverse von gesamteuropäischer Bedeutung nach Jena geholt. Diese Diskussion um das "künstliche" und "natürliche" Pflanzensystem entfaltet sich vor der Folie der Auflösung der Physikotheologie und geht zugleich einher mit den in ganz Europa geführten Debatten über den Stil der Gartenkunst, deren Antipoden der "künstliche", französische Garten und der "natürliche" Landschaftsgarten sind.

    Das Natursystem und die Landschaft werden daher in der Studie, unter anderem am Beispiel der Auffassungen Alexander von Humboldts, aufeinander bezogen und als zwei ästhetisch-typologische Konstrukte definiert, die gemeinsam den Anspruch erhoben, die Naturwissenschaft holistisch zu erweitern. Sie waren gerade deshalb dazu prädestiniert, sich in einem botanischen Garten wechselseitig zu erhellen. Aus dem Jenaer Concetto von Natur im Garten lassen sich mit einem Blick auf den gesamteuropäischen Kontext der Spätaufklärung vielfältige Bezüge zwischen den bisher geschiedenen Sphären bestimmen.

    Der Band hat 384 Seiten und ist mit 77, zum Teil farbigen Abbildungen ausgestattet.

    Anlässlich der Präsentation kann der Band zum einmaligen Sonderpreis von 30 Euro erworben werden. Der Verkaufspreis im Buchhandel (Buchhandlung und Verlag Walther König, Köln) beträgt 48 Euro.

    Kontakt:
    Prof. Dr. Franz-Joachim Verspohl
    Kunsthistorisches Seminar mit Kustodie der Friedrich-Schiller-Universität Jena
    Fürstengraben 18, 07743 Jena
    Tel.: 03641 / 944150
    Fax: 03641 / 944152


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Biologie, Informationstechnik, Kunst / Design, Musik / Theater
    regional
    Buntes aus der Wissenschaft, Wissenschaftliche Publikationen
    Deutsch


     

    Hilfe

    Die Suche / Erweiterte Suche im idw-Archiv
    Verknüpfungen

    Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.

    Klammern

    Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).

    Wortgruppen

    Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.

    Auswahlkriterien

    Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).

    Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).