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Der Bonner Neurowissenschaftler Professor Dr. Oliver Brüstle sieht der heute angekündigten Klage der Umweltorganisation Greenpeace gegen eines seiner Patente gelassen entgegen. In der Patentschrift geht es um ein Verfahren, mit dem sich aus embryonalen Stammzellen gezielt Ersatzzellen für das Gehirn und das Rückenmark produzieren lassen. Die Umwelt-Aktivisten möchten Brüstle mit ihrer Klage vor dem Deutschen Patentgericht in München dazu zwingen, auf das Patent zu verzichten. Der Bonner Mediziner kann diesem Schritt auch positive Aspekte abgewinnen: "Allen wäre geholfen, wenn diese Sache ein für alle Mal vor Gericht abschließend geklärt würde."
Brüstle beklagt, dass die kampagnenartig betriebene Aktion von Greenpeace den Inhalt seiner Patentschrift völlig verzerrt darstelle. "Das seit Jahren öffentlich bekannte Patent beschreibt, wie aus existierenden embryonalen Stammzelllinien Ersatzzellen für das Gehirn und das Rückenmark gewonnen werden können. Mit Gentechnik, Klonen oder gar der Herstellung von Embryonen hat das Verfahren nichts zu tun."
Der Forscher sprach von "einem Versuch, in Form gezielter Attacken gegen Einzelpersonen eines der erfolgversprechendsten Gebiete der Biomedizin blockieren zu wollen". Weiterhin warf er Greenpeace ungenügende Sachkenntnis zum Stand des Verfahrens vor. So sei das Patent im Mai diesen Jahres vom Europäischen Patentamt erneut eingehend geprüft worden. Dabei hätten er und die Prüfer einvernehmlich festgehalten, dass das Verfahren sich auf bereits existierende Zelllinien beschränke und keine Zerstörung von Embryonen einschließen dürfe. Die Erfindung war daraufhin als patentierbar erklärt worden (Patentnr. 98966817; http://ofi.epoline.org/view/GetDossier). Anhand der angekündigten Aktion von Greenpeace werde wieder einmal deutlich, wie wenig sich die Thematik für eine undifferenzierte Darstellung eigne, so Professor Brüstle.
Rückendeckung bekam der Mediziner auch durch den Kanzler der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität, Dr. Reinhardt Lutz: "Greenpeace versucht offensichtlich, mit Professor Brüstle einen gewissenhaften und seriösen Hochschullehrer für eine unlautere Medienkampagne zu missbrauchen, die letztlich das Ziel hat, die Stammzellforschung als solche in ein schlechtes Licht zu rücken."
http://ofi.epoline.org/view/GetDossier
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Biologie, Ernährung / Gesundheit / Pflege, Gesellschaft, Informationstechnik, Medizin, Politik, Recht
überregional
Personalia, Wissenschaftspolitik
Deutsch
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