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Wissenschaft
Eric Allamanche und Jürgen Herre des Fraunhofer-Instituts für Integrierte Schaltungen IIS und Markus Cremer des Fraunhofer-Instituts für Digitale Medientechnologie IDMT werden für das AudioID-Verfahren zur automatischen Musikerkennung geehrt.
Im Radio läuft ein toller Song, aber keiner kennt den Titel. Wie soll man nur den Interpreten herausbekommen? Kein Problem: Einfach mit dem Handy eine für diesen Zweck eingerichtete Dienstnummer anrufen, an die Lautsprecherbox halten und keine Minute später kommt die Antwort per SMS. Möglich macht das die automatische Audio-Identifikation AudioID. Das Verfahren erkennt Musikstücke und liefert Informationen wie Titel und Namen des Interpreten.
Doch wie kann das Verfahren aus mehreren Millionen Liedern in Sekundenschnelle den gesuchten Song finden? Zunächst erstellt das Programm einen akustischen Fingerabdruck von jedem Musikstück. Dieser wird zusammen mit dem Titel und Interpreten in einer Datenbank abgelegt. "Sucht man nun ein bestimmtes Lied, wird einfach nach seinem Fingerabdruck gefahndet", erläutert Jürgen Herre vom Fraunhofer IIS. Um den digitalen Fingerabdruck abzunehmen, unterteilt das Programm die Musik zum Beispiel in 16 Frequenzbänder und berechnet jeweils die "spektrale Flachheit". Dieses Maß beschreibt, wie regelmäßig oder zufällig sich das Signal in diesem Frequenzband verhält. Einem Flötenton, der sehr gleichmäßig ist, wird ein Wert nahe 0 und dem stark vibrierenden Sound eines Schlagzeugs ein Wert nahe 1 zugeordnet. Die spektrale Flachheit ist für einen Musiktitel so charakteristisch wie die Muster eines menschlichen Fingerabdrucks.
Die neue Technologie wird schon vielfältig eingesetzt. Das Mobilfunkunternehmen O2 nutzt das Verfahren für die Musikerkennung via Mobiltelefon. Eine weitere Anwendung nennt Markus Cremer vom Fraunhofer IDMT: "AudioID hilft, das Programm von Radiostationen zu protokollieren." Das Unternehmen MusicTrace erfasst damit automatisch, wann und wo welche Musik oder Werbung gesendet wurde. So lassen sich Urheberrechtsansprüche exakt ermitteln. AudioID schafft zudem Ordnung in heimischen Musiksammlungen: Über ihre Software "Jukebox Plus" bietet die Firma Musicmatch die automatische Musikerkennung über das Internet an. Nutzer können online ihre auf dem PC gespeicherten Songs genau beschriften und sortieren lassen.
http://www.iis.fraunhofer.de
http://www.idmt.fraunhofer.de
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Elektrotechnik, Energie, Informationstechnik, Medien- und Kommunikationswissenschaften
überregional
Forschungsergebnisse, Forschungsprojekte
Deutsch
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