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Wissenschaft
Statusseminar, 25.-26. Januar 1999 in Frankfurt/Main
Chiptechnologie für DNA-Diagnostik und Sequenzanalyse in Deutschland
Die Chiptechnologie auf der Basis von Nucleinsäuren eröffnet uns neue Perspektiven in Wissenschaft, Medizin und im alltäglichen Leben. Die Möglichkeiten, die diese neue Technologie schon jetzt bietet und welche sie uns in Zukunft noch bieten kann, diskutierten ca. 400 Teilnehmer, Fachleute aus Forschungsinstituten und Firmen heute und morgen auf dem DECHEMA-Statusseminar "Chiptechnologie für DNA-Diagnostik und Sequenzanalyse in Deutschland" in Frankfurt am Main.
Neuentwickelte Verfahren ermöglichen das gezielte Aufbringen von Nucleinsäure-Bibliotheken auf Chips. Es wird erwartet, daß sich damit in Zukunft Universalchips herstellen lassen, die die Information des gesamten menschlichen Genoms speichern können. Spezialchips für bestimmte Gene, z.B. ein Chip der eine für den Brustkrebs verantwortliche Genmutation erkennt, wurden schon entwickelt. Eine minutenschnelle Diagnose in der Arztpraxis, so Dr. Jörg Hoheisel vom Deutschen Krebsforschungszentrum Heidelberg, ist damit in greifbare Nähe gerückt. Für welche Krankheiten und welche Anwendungen ein Einsatz der Biochips zu erwarten ist und in welchen Fällen die Chiptechnologie nicht eingesetzt werden sollte, sind Fragen, die hier in diesem Rahmen ebenfalls zur Sprache kommen werden.
Detektionsverfahren, die die Hybridisierung der Proben-DNA oder -RNA mit dem auf dem Chip fixierten Nucleinsäurestrang nachweisen, werden ebenfalls auf diesem Seminar vorgestellt. Einige Forscher arbeiten an sehr empfindlichen optischen oder isotopenbasierten Methoden, andere favorisieren den Nachweis mittels Massenspek-trometrie.
Besonders für DNA-Sequenzanalysen ist die neue Technologie für die Wissenschaftler von Interesse. Die Biochips stellen den erfolgreichen Abschluß des Human Genom Projektes schon sehr viel früher in Aussicht. Die Entschlüsselung anderer Genome, z.B. von Bakterien kann ebenfalls beschleunigt werden. Ein Chip mit dem gesamten Genom eines Hefestammes (6000 Gene) wurde bereits hergestellt.
Auch die Pharmaforschung ist an den Biochips interessiert, besonders die Krebsforschung bringt sie verstärkt in Einsatz. Durch das Verständnis, zum Beispiel einer Tumorentwicklung auf molekularer Ebene, erhofft man sich neue Angriffspunkte für Pharmazeutika, so Dr. Stefan Wohlfeil von der Bayer AG, Wuppertal.
Bei diesem Thema, das in so vielen Fachbereichen in Zukunft eine wichtige Rolle spielen kann, ist die Zusammenarbeit von Naturwissenschaftlern, Medizinern und Ingenieuren in besonderer Weise gefordert.
Information:
DECHEMA e.V.
Herr Dr. Rosenbaum, Frau Strauß
Theodor-Heuss-Allee 25, D-60486 Frankfurt
Tel.: 069 / 7564 249, Fax.: 069 / 7564 176
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Biologie, Chemie, Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin
überregional
Buntes aus der Wissenschaft, Wissenschaftliche Tagungen
Deutsch
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