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28.01.1999 10:29

Wie kann die Medizin von den Biochips profitieren?

Dr. Christina Hirche Kommunikation
DECHEMA Gesellschaft für Chemische Technik und Biotechnologie e.V.

    Statusseminar "Chiptechnologie für DNA-Diagnostik und Sequenzanalyse"
    am 25. - 26.01.1999 DECHEMA-Haus, Frankfurt am Main

    In der Medizin sind die DNA-Chips ein vieldiskutiertes Thema. Vor allem die Tumorforschung erhofft sich große Fortschritte von der Chiptechnologie. So können zum Beispiel Mutationen in einem Gen ermittelt werden, wenn dessen Sequenz bekannt ist. Dabei wird das "gesunde" Gen abschnittsweise auf einen Chip aufgebracht. Da die Proben-DNA nur an den Stellen an die Chip-DNA binden kann, an denen ihre Sequenz völlig mit der auf dem Chip übereinstimmt, werden Mutationen leicht erkannt, da an diesem Basenabschnitt auf dem Chip keine Hybridisierung stattfinden wird. Für das Gen BRCA1 (breast cancer 1) wurde bereits ein Chip entwickelt. Frauen, in deren Familien ein erhöhtes Brustkrebsrisiko besteht, können so schnell eine Antwort darauf erhalten, ob auch sie gefährdet sind.

    Visionen einer Arztpraxis

    Über eine Biochip-Analyse könnte in der Zukunft auch ein schnelles Bakterien-Screening in der Arztpraxis möglich sein. Heute dauert ein solches Test mit konventionellen Methoden noch mehrere Tage. Da der Patient so lange aber nicht warten kann, verschreibt ihm der Arzt ein Breitbandantibiotikum. Mit dem Biochip in der Praxis wäre der Erreger in wenigen Minuten ermittelt und der Patient würde mit spezifischen Antibiotika behandelt.

    Eine Stoffwechselkrankheit mit schwerwiegenden Folgen ist die Phenylketonurie. Ein Biochip, der speziell das defekte Gen erkennt, das Auslöser dieser Krankheit ist, könnte zur Diagnose bei Neugeborenen eingesetzt werden. Durch eine schnelle Umstellung der Ernährung des Kindes könnte dann der Ausbruch der Krankheit verhindert werden.

    Weitere Entwicklungen

    Zur Zeit sind auch schon DNA-Chips in Entwicklung, die Mutationen des HIV-Virus erkennen und damit feststellen können, warum der veränderte Virus auf bestimmte Medikamente nicht mehr reagiert.

    Die Medizin ist also ein weites Feld für die Chiptechnologie, es scheint möglich, daß Krankheiten, die wir heute noch für unheilbar halten, mit Hilfe dieser Technologie angegangen werden können. Mit Bestimmtheit wird sie aber die medizinische Forschung in den nächsten Jahren revolutionieren. Immerhin wird im Bereich der molekularen Medizin bis zum Jahr 2000 eine Verfünffachung des Marktvolumens prognostiziert.


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Biologie, Ernährung / Gesundheit / Pflege, Informationstechnik, Medizin
    überregional
    Buntes aus der Wissenschaft, Wissenschaftliche Tagungen
    Deutsch


     

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