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Wissenschaft
Anfang 2004 lief an der Fachhochschule Karlsruhe - Hochschule für Technik eine umfangreiche Spendenaktion zugunsten des Polytechnischen Instituts in der afghanischen Hauptstadt Kabul an. Über 60 der Hochschule nahe stehende Unternehmen waren mit der Bitte um finanzielle Unterstützung zum Kauf von Computerhardware angeschrieben worden und auch die Dekane der Fachbereiche an der Hochschule wurden gebeten, das Projekt über ausgemusterte PCs und nicht mehr eingesetzte Peripherie-Geräte zu unterstützen.
Ende März reiste eine kleine Delegation bestehend aus Noor Agha Tokhi, aus Afghanistan stammender ehemaliger Assistent des Studiengangs Baubetrieb an der Fachhochschule Karlsruhe, dessen Sohn Masud-Sven Agha und Torsten Jochem, Student aus dem Fachbereich Wirtschaftsinformatik der Hochschule, nach Kabul. Die Reise- und Unterkunftskosten sowie den Transport der 38 PCs, 28 Monitore, einem Laserdrucker, zwei Scannern und einer großen Zahl diverser Ersatzteile wurde vom Deutschen Akademischen Austauschdienst (DAAD) übernommen.
Am Polytechnikum in Kabul installierten die Karlsruher jeweils einen Pool-Raum mit 14 Rechnern in den Fachbereichen "Elektromechanik" und "Geologie und Minen" und sorgten für deren Vernetzung. Mit zehn Rechnern konnte für die Gesellschaft für Technische Zusammenarbeit (GTZ) ein Pool-Raum im Gebäude des Polytechnikums installiert werden und vier weitere Rechner wurden für Mitarbeiter der Hauptverwaltung eingerichtet. Im Fachbereich "Bauingenieurwesen" wurden die vorhandenen Rechner untereinander vernetzt und mit modernerer Konstruktions- und Kalkulations-Software ausgestattet. Parallel zu allen Installations- und Konfigurationsarbeiten wurden Studenten und Professoren des Polytechnikums in der Bedienung der Rechner und der eingesetzten Software geschult.
Ende April konnten plangemäß die Arbeiten abgeschlossen werden und zwei Mitglieder der Karlsruher Delegation kehrten nach Deutschland zurück. Noor Agha Tokhi blieb noch bis Ende Juli 2004, um die Schulungsmaßnahmen abzuschließen.
"Wir sind natürlich froh", so Prof. Dr. Manfred Heidt, ehemaliger Studiengangsleiter Baubetrieb an der Fachhochschule Karlsruhe und Leiter des Kooperationsprojekts mit der afghanischen Hochschule, "dass wir das Polytechnikum in Kabul mit Sachspenden und Personal in seinem weiteren Aufbau unterstützen konnten." Wie viel dort noch zu tun ist, verdeutlicht ein Blick in die Bibliothek. Fast alle Bücher stammen noch aus der Zeit der sowjetischen Besatzung. Sie sind damit etwa 30 Jahre alt und in russischer Sprache, die in Kabul nur von wenigen Dozenten und fast keinem Studenten mehr gesprochen wird. Benötigt werden nicht nur bewährte Standardwerke für bestimmte Fachrichtungen in englischer Sprache sondern auch ein PC zur Inventarisierung für das Ausleihsystem. "Um so wichtiger wäre für die Literaturrecherche auch ein entsprechender Internetzugang", betont Prof. Dr. Manfred Heidt, "über den die afghanische Hochschule bis heute nicht verfügt."
"In Abstimmung mit dem DAAD", so bestätigt Rektor Prof. Dr. Werner Fischer, "werden wir an der Fachhochschule Karlsruhe versuchen, die Aufbauarbeit des Polytechnikums in Kabul nach unseren Möglichkeiten weiter zu unterstützen."
Merkmale dieser Pressemitteilung:
fachunabhängig
regional
Forschungs- / Wissenstransfer, Organisatorisches
Deutsch
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