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Wissenschaft
Der Bayerische Forschungsverbund Materialwissenschaften (FORMAT) veranstaltet in Zusammenarbeit mit der Donaupark GmbH am 18. November 2004 im Archäologischen Museum der Stadt Kelheim das Abschlusskolloquium zum Forschungsvorhaben "Elektronenstrahlbehandlung von Werkstoffen". Renommierte bayerische Materialforscher, die Materialien von Keramiken bis hin zu Kunststoff-Geweben in der Medizintechnik untersuchten, berichten über die Möglichkeiten der Elektronenbestrahlung und die während der Projektlaufzeit gewonnenen Ergebnisse. Das Kolloquium wendet sich neben Wissenschaftlern ganz besonders auch an die Führungskräfte aus der Wirtschaft, um auf Produktverbesserungen und Produktneuheiten mittels der Elektronenbestrahlungstechnik aufmerksam zu machen. Die Anmeldung zur Teilnahme ist über die Geschäftsstelle von FORMAT möglich.
Verbesserte Materialien durch Elektronenstrahlen
In Saal an der Donau (Landkreis Kelheim) betreibt die Firma BGS Beta-Gamma-Service einen der leistungsstärksten Elektronenbeschleuniger weltweit. Im Rahmen der HTO-Offensive Bayern förderte die Bezirksregierung Niederbayern mit Fördermitteln von mehr als 1 Mio. € drei Jahre lang ein Forschungsvorhaben, das die Ausnutzung der Elektronenbestrahlung zur Materialverbesserung zum Ziel hatte. Insgesamt neun Forschergruppen von bayerischen Hochschulen waren an dem Vorhaben beteiligt, das interessante neue Ergebnisse erbrachte, die auf die verstärkte Nutzung der Elektronenbestrahlungstechnik hoffen lassen: So entwickelten Bayreuther Forscher eine neue Gruppe von keramischen Verbundwerkstoffen, die in ähnlichen Einsatzgebieten wie derzeitige Kohlefaserverbundwerkstoffe Verwendung finden können und gerade im hohen Temperaturbereich deutlich beständiger sind. Aluminiumoxid ließ sich mittels der Bestrahlung zu einem Sensor umwandeln, der in der Lage ist, Temperatur- und elektrische Feldstärkeverteilungen aufzunehmen und über Bild gebende physikalische Methoden sichtbar zu machen. Regensburger Mediziner arbeiten daran, mittels Elektronenstrahlen ein biologisch abbaubares Kunststoffgerüst so zu stabilisieren, dass anschließend problemlos natürliche Körperzellen einwachsen können, die beispielsweise die Knorpelmasse im Knie wieder wachsen lassen. Dass die "kalte" Vernetzung ? wie die Elektronenbestrahlung in der Kunststofftechnik auch genannt wird ? die mechanischen und thermischen Eigenschaften von einigen Kunststoffen ohne Beeinträchtigung der Langzeitbeständigkeit verbessert, wiesen Erlanger Materialwissenschaftler nach.
Abschluss an historischer Stätte
Das Abschlusskolloquium findet im Archäologischen Museum der Stadt Kelheim ? dem spätgotischen Herzogkasten ? am 18.11.2004 ab 10 Uhr statt. Wo historische Spuren der Region bis in die Keltenzeit zurückverfolgt werden können, wird das neue Mosaiksteinchen "Wissenschaftsstandort" in die Geschichte der Region eingefügt.
Das Abschlusskolloquium ist kostenfrei, eine Anmeldung über FORMAT ist aus organisatorischen Gründen erforderlich. Dort kann auch das Tagesprogramm angefordert werden.
FORMAT
Bayerischer Forschungsverbund Materialwissenschaften
c/o TU München
Arcisstraße 21
80333 München
Telefon: 089/289-25481
Fax: 089/289-22533
E-Mail: format@format.mwn.de
Internet: http://www.werkstoffe.de
http://www.abayfor.de
http://www.werkstoffe.de
http://www.format.mwn.de
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Biologie, Chemie, Ernährung / Gesundheit / Pflege, Maschinenbau, Medizin, Werkstoffwissenschaften, Wirtschaft
überregional
Buntes aus der Wissenschaft, Forschungsergebnisse, Wissenschaftliche Tagungen
Deutsch
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