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Wissenschaft
Ein neues Verfahren für den individuellen Chip-Entwurf ist an der Universität Siegen entwickelt worden.
Wo heute klein- und mittelständische Betriebe die Platinen für ihre Elektronikgeräte entwerfen, werden sie morgen ihre eigenen integrierten Schaltungen entwickeln. Einen Vorgeschmack auf die Zukunft bietet seit heute die Universität - Gesamthochschule Siegen. Am Institut für Hochfrequenztechnik wurde von 6 Studenten unter der Leitung von Prof. Dr. Dietmar Ehrhardt erstmals eine analoge integrierte Schaltung entwickelt, bei der lediglich Fertigungskosten von ca. 1.000 DM angefallen sind. Bei der Entwicklung wurden Designwerkzeuge benutzt, die kostenlos vom Internet ladbar und auf jedem PC lauffähig sind.
In der Elektronikindustrie besteht seit jeher der Wunsch nach Individuallösungen im Bereich der integrierten Schaltungen. Während in der digitalen Welt frei programmierbare Bausteine oder ASICs eine einfache und billige Lösungsmöglichkeit bieten, geht es in der analogen Welt nur über den Weg der klassischen Chip-Fertigung. Das bedeutete bislang Investitions- und Fertigungskosten in Millionenhöhe. In jüngere Zeit häufen sich die Angebote nach dem Motto "geteilter Chip, geteilte Kosten". Sie sind die Grundlage, die eine größere Verbreitung der individuellen Chipfertigung forcieren. Daher ist abzusehen, daß immer mehr Unternehmen ihre "eigenen" Chips entwickeln werden und bei Institutionen wie MOSIS fertigen lassen. Preiswerte Werkzeuge erlauben es sogar Kleinunternehmen, diese faszinierenden Fertigungsmöglichkeiten zu nutzen. Am Institut für Hochfrequenztechnik der Universität Siegen wurde mit dem Entwicklungsprojekt der Grundstein gelegt, um klein- und mittelständischen Betrieben beim Einstieg in die kostengünstige individuelle Chipfertigung zu helfen.
Dieses Entwicklungsprojekt hatte daneben auch einen didaktischen Aspekt. Praxisorientierte Elektroingenieure brauchen heute Kompetenz beim Entwurf integrierter Schaltungen, und das gilt besonders für analoge Schaltungen, da der Entwurf digitaler integrierter Schaltungen weitgehend automatisiert ist. Nur in geringen Stückzahlen vorhandene, weil zu teure Workstations sind in der Ausbildung ein schlechtes Mittel, um diese Kompetenz zu vermitteln. Enthusiasmus und Engagement steigen beträchtlich, wenn kostenfreie Software eingesetzt werden kann, die auf jedem einfachen Computer betrieben werden kann. So können sich die Studierenden die nötigen Kenntnisse zuhause ganz einfach selbst erarbeiten.
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Elektrotechnik, Energie
überregional
Forschungsprojekte
Deutsch
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