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Mit einer Initiative für mehr Sicherheit bei der digitalen Musikübertragung will die internationale Plattenindustrie die online-Musikpiraterie eindämmen. Das geplante System nutzt die bekannten Audiokompressionsstandards und ergänzt sie mit einem Urheberrrechtsschutz.
Kampf gegen online-Musikpiraterie
Sie segeln nicht unter schwarzer Flagge, aber wenn sie durch das Internet surfen, können Musikpiraten erheblichen Schaden anrichten. Die internationale Plattenindustie will dem jetzt einen Riegel vorschieben. Sie rief eine internationale Initiative für mehr Sicherheit bei digitaler Musikübertragung ins Leben: SDMI »Secure Digital Music Initia-tive«. Mit dabei ist das Fraunhofer-Institut für Integrierte Schaltungen IIS in Erlangen.
Seit mehr als zehn Jahren arbeiten die Wissenschaftler und Ingenieure des IIS auf dem Gebiet der Datenkomprimierung von Audiosignalen. Sie nehmen dabei eine führende Rolle in der Audio-Gruppe der Moving Pictures Expert Group (MPEG) ein, die bereits zahlreiche Standards, wie den MPEG Layer-3 (MP3) oder das MPEG-2 Advanced Audio Coding (AAC) etablierte. Diese Verfahren ermöglichen die Übertragung von Musik in hoher Qualität mit extrem niedrigeren Datenraten und beschleunigen damit den Datenverkehr im stark frequentierten Internet. Das erleichtert zum einen den Musikgenuß via Internet, verleitet aber auf der anderen Seite zahlreiche Nutzer zum Mißbrauch. Dieser Trend wird noch verstärkt durch die Verfügbarkeit von portablen Musikabspielgeräten, wie etwa den MPlayer3.
»Unser Ziel ist es, die bekannten Audiokompressions-Standards weiter zu nutzen, sie aber um ein Urheberrechtschutz-System zu ergänzen. Dabei kommen Verfahren wie Kryptographie und Watermarking zum Einsatz«, erklärt Niels Rump aus dem Fraunhofer IIS. »Wir müssen versuchen, die Möglichkeiten des Mißbrauchs einzudämmen. Dazu ist es zum einen nötig, daß die Musikindustrie attraktive (online-)Angebote macht, die von den Musikliebhabern gerne angenommen werden. Zum anderen muß aber auch ein technisches System entwickelt werden, das es schwer macht, illegal und unentdeckt Musik ins Internet zu stellen. Einen hunderprozentigen Schutz vor Raubkopien wird es aber dennoch nicht geben können.« Entscheidend bei diesem Urheberrechtschutz-Verfahren ist seine sehr einfache Bedienbarkeit für den Musikliebhaber. Zudem muß auch in Zukunft gewährleistet sein, daß Musiker ihre Stücke ohne großen Aufwand im Netz anbieten können. »Ich bin zuversichtlich, daß wir - in Zusammenarbeit mit Kollegen weltweit - diese Aufgabe lösen können«, lautet das Resümee von Rump »und so die online Musikpiraterie entscheidend zurückdrängen«.
Ansprechpartner:
Dipl.-Inform. Niels Rump
Telefon 0 91 31/7 76-6 11
Telefax 0 91 31/7 76-3 98
email: amm_info@iis.fhg.de
Fraunhofer-Institut für Integrierte Schaltungen IIS
Am Weichselgarten 3
D-91058 Erlangen
Pressekontakt:
Ulrike Godek
Telefon 0 91 31/7 76-63 73
Telefax 0 91 31/7 76-6 99
email: gok@iis.fhg.de
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Gesellschaft, Informationstechnik, Kunst / Design, Musik / Theater
überregional
Forschungsprojekte
Deutsch
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