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Wissenschaft
Workshop des SFB 482 "Ereignis Weimar-Jena" am 25.-26. November an der Universität Jena
Jena (22.11.04) "Auf alles, was ich als Poet geleistet habe, bilde ich mir gar nichts ein. Daß ich aber in meinem Jahrhundert in der schwierigen Wissenschaft der Farbenlehre der einzige bin, der das Rechte weiß, darauf tue ich mir etwas zugute." Diese Bemerkung Goethes zu Eckermann wird immer dann zitiert, wenn man auf Johann Wolfgang Goethes Bedeutung als Naturwissenschaftler hinweisen will.
Doch es ist bekanntlich nicht nur die Wissenschaft der Farbe, in der der Dichter und Minister Großes erreichte oder initiierte. Mit Goethes Programm einer Wissenschaft nach der Natur beschäftigt sich vom 25.-26. November ein Workshop des Sonderforschungsbereichs (SFB) 482: "Ereignis Weimar-Jena. Kultur um 1800" an der Friedrich-Schiller-Universität Jena. Bei der Expertentagung "Goethes Erfahrungswissenschaft" geht es aber nicht um die Rehabilitierung von Goethes Farbenlehre. "Dies ist längst geschehen, wenn auch nicht als Optik im Sinne Newtons, sondern als ein eigenes und anderes Projekt", sagt Dr. Jan Frercks, der den Workshop gemeinsam mit Prof. Dr. Dr. Olaf Breidbach leitet. Stattdessen geht es darum, die Verzahnung zwischen Goethes Farbenlehre und seinem ästhetischen Denken sowie den natürlichen Vorbildern in Beziehung zu setzen.
"Damit wird die heute oft vorausgesetzte Trennung zwischen Natur und Kunst - ausgehend von Goethe - in Frage gestellt", erläutert Frercks. Denn für Goethe, so der SFB-Mitarbeiter, bestand kein prinzipieller Unterschied in der Betrachtung einer Pflanze, von farbigen Schatten, eines Gipsabdrucks des Schädels Raphaels oder graphischer Reproduktionen von Gemälden. Zentrale Begriffe von Goethes Erfahrungswissenschaft wie "Serie" oder "Typus" finden sich sowohl in Objekten der Kunst wie der Natur. "Immer aber besteht Goethe auf der unmittelbaren Anschauung, auch wenn er auf das Allgemeine zielt", unterstreicht Frercks.
Ein solches übergreifendes Projekt wie Goethes Erfahrungswissenschaft kann in der heutigen Wissenschaft nur interdisziplinär erforscht werden. Der Workshop bringt daher Medienwissenschaftler, Germanisten, Philosophen, Wissenschafts- und Kunsthistoriker im Ernst-Haeckel-Haus der Jenaer Universität zusammen.
Kontakt:
Dr. Jan Frercks
Institut für Geschichte der Medizin, Naturwissenschaft und Technik - Ernst-Haeckel-Haus der Universität Jena
Berggasse 7, 07745 Jena
Tel.: 03641/949513
Fax: 03641/949502
E-Mail: jan.frercks@uni-jena.de
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Geschichte / Archäologie, Mathematik, Medien- und Kommunikationswissenschaften, Philosophie / Ethik, Physik / Astronomie, Religion, Sprache / Literatur
überregional
Buntes aus der Wissenschaft, Wissenschaftliche Tagungen
Deutsch
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