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Wissenschaft
Zum ersten Mal in ihrer fast 50jährigen Geschichte veranstaltet die Südosteuropa-Gesellschaft am kommenden Samstag (20.2.) ihre Jahreshauptversammlung in Jena.
Als Festredner der Veranstaltung in der Aula der Friedrich-Schiller-Universität spricht Giorgios A. Papandreou, der Stellv. Außenminister Griechenlands, über die europapolitischen Zukunftsperspektiven seines Landes. Wichtigste Gesprächsthemen der Teilnehmer werden die diplomatische Lösung der Kosovo-Krise, aber auch die diskutierte EU-Erweiterung, u. a. um Zypern und Slowenien, sowie die weiteren Schritte der europäischen Einigungspolitik sein. In diesem Zusammenhang wird die Rede des als weltoffen und liberal geltenden Papandreou mit Spannung erwartet. Die international tätige Südosteuropa-Gesellschaft mit derzeit rund 550 Mitglieder will den wissenschaftlichen, wirtschaftlichen und kulturellen Austausch zwischen der Bundesrepublik Deutschland und den Balkanstaaten, der Slowakei, Slowenien, Moldawien, der Türkei und Zypern fördern.
Für die Jenaer Slawistin Prof. Dr. Gabriella Schubert kam die Entscheidung über den Konferenzort keineswegs unerwartet. Seit 1995 unterhält die Südosteuropa-Gesellschaft in der Saalestadt eine ihrer 19 Zweigstellen, deren Leiterin seit vergangenem Oktober Gabriella Schubert ist. Zudem verlegte die Deutsche Forschungsgemeinschaft ihr Sondersammelgebiet Griechenland an die Universität Jena, und seit einem Jahr gibt es dort den bundesweit einzigartigen Studiengang Südosteuropastudien. Darin werden ethnien- und sprachenübergreifend historische, sprachliche, literarische, kulturwissenschaftliche, aber natürlich auch gesellschaftliche und politische Fragestellungen auf den südosteuropäischen Raum fokussiert. Jenaer Philologen, Politologen und Historiker arbeiten dabei eng und interdisziplinär zusammen.
"Dieser Austausch steht für mich eigentlich im Zentrum der Tagung", erläutert Gabriella Schubert, "es treffen Experten mit sehr unterschiedlichen Spezialkenntnissen zusammen; am Ende entsteht ein sehr präzises Bild von einer reichhaltigen, aber auch konfliktträchtigen Region, die wir lieben, die uns aber auch in Atem hält." So verleiht die Gesellschaft aus gutem Grunde Förderpreise an junge Wissenschaftler und einen Journalistenpreis, den Dr. Walter Althammer, der Präsident der Südosteuropa-Gesellschaft, während der Jahreshauptversammlung am Samstag dem freien Balkan-Korrespondenten Norbert Mappes-Niediek überreicht. Der Schriftsteller Aleksandar Tisma, der mit seinen Romanen "Der Gebrauch des Menschen", "Das Buch Blam" und "Kapo" weltliterarische Bedeutung erlangte, wird für sein von einer humanistischen Geisteshaltung geprägtes Werk mit der Konstantin-Jirecek-Medaille geehrt. Bereits am Freitag veranstaltet der Wissenschaftliche Beirat der Gesellschaft im Jenaer Hotel Esplanade ein Symposion unter der Frage "Wo und wie forschen die Südosteuropäer über ihre südosteuropäischen Nachbarn?"
Hinweis: Ein Pressegespräch zur Jahrestagung der Südosteuropa-Gesellschaft mit dem Präsidenten Dr. Walter Althammer, dem Geschäftsführer Dr. Hansjörg Brey sowie Prof Dr. Gabriella Schubert als Gastgeberin findet am Freitag, dem 19.02.1999 um 11.00 Uhr im Hotel Esplanade, Jena, statt.
Ansprechpartner:
Dr. Hansjörg Brey
Geschäftsführer der Südosteuropa-Gesellschaft
Tel.: 089/212154-0, Fax: 2289469
Friedrich-Schiller-Universität
Referat Öffentlichkeitsarbeit
Dr. Wolfgang Hirsch
Fürstengraben 1
07743 Jena
Tel.: 03641/931031
Fax: 03641/931032
e-mail: h7wohi@sokrates.verwaltung.uni-jena.de
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Geschichte / Archäologie, Gesellschaft, Kunst / Design, Musik / Theater, Politik, Recht, Sprache / Literatur
überregional
Buntes aus der Wissenschaft, Wissenschaftliche Tagungen
Deutsch
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