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30.11.2004 08:54

Hybrid-Antrieb zieht Experten an

Diplom-Übersetzerin (FH) Cornelia Mack Referat Kommunikation
Hochschule Esslingen

    Der Fachbereich Fahrzeugtechnik der Fachhochschule Esslingen - Hochschule für Technik lud ein und Experten aus ganz Deutschland kamen. Das Thema "Hybrid-Antrieb - Technik der Zukunft" des 10. Esslinger Forums für Kfz-Mechatronik gehört zu den Topthemen im Automobilbereich.

    Über 200 Teilnehmer nahmen am Mittwoch, 24. November, einen Besuch an der FHTE wahr, um sich über die Entwicklungen und den Forschungsstand von Hybrid-Antrieben zu erkundigen. Dr. Christian Mohrdieck von der DaimlerChrysler-Forschung sowie Prof. Henning Wallentowitz, international anerkannter Forscher auf dem Gebiet des Kraftfahrwesens und Professor der renommierten Technischen Universität Aachen, hielten die Eingangsvorträge. Die Forschungsergebnisse konnten in der begleitenden Fachausstellung besichtigt werden, so auch die Forschungsfahrzeuge F500mind von DaimlerChrysler und Comet von der Fa. Bosch.

    Während der Tagung wurden unterschiedlichste Möglichkeiten zur technischen Realisierung des Hybrid-Antriebs vorgestellt und diskutiert: Von der einfachsten Möglichkeit, bei der Anlasser und Lichtmaschine durch einen so genannten Starter-Generator ersetzt werden bis hin zu einem Voll-Hybrid-Fahrzeug mit leistungsstarkem Elektromotor.

    Der Starter-Generator hat im Vergleich zum Verbrennungsmotor nur eine sehr geringe Leistung, d. h. der Verbrennungsmotor kann nur kurzfristig abgeschaltet werden. Die Realisierung ist günstig, die Verbrauchsvorteile aber relativ gering.

    Mit dem Voll-Hybrid-Antrieb sind Kraftstoffeinsparungen von weit über 20 % möglich. Besonders verbrauchsgünstig ist der Hybrid-Antrieb im Stadtverkehr wenn häufig angefahren und gebremst wird. Beim Bremsen kann dann der Elektromotor als Generator dienen und die Batterien wieder aufladen.

    Aus Sicht der Ressourcenschonung ist Hybrid-Antrieb sinnvoll, aber technisch aufwändiger und, wie alle neu entwickelten technischen Geräte, die nur in geringer Stückzahl zunächst produziert werden, deutlich teurer. Daher sollte zunächst der Hybrid-Antrieb in der meist verbreiteten Fahrzeugklasse, der Golf-Klasse eingeführt werden. Sinnvoll erscheint auch die Realisierung bei Geländefahrzeugen. Diese haben zwar keine so hohe Verbreitung aber mit konventioneller Technik einen sehr hohen Verbrauch. Durch die gleichzeitige Verwendung von Verbrennungs- und Elektromotor können dann z. B. in großen Steigungen die Anfahr- und Beschleunigungsfähigkeit verbessert werden.

    Es herrschte Einigkeit darüber, dass zurzeit ein Kunde nur ein Hybrid-Fahrzeug kauft, wenn es sich wirtschaftlich trägt oder er einen Zusatznutzen hat. Damit es für den Kunden wirtschaftlich wird, muss es zunächst durch steuerliche Anreize stärkere Verbreitung finden. Hier wäre es wünschenswert, wenn die deutschen Politiker sich ein Beispiel an europäischen Nachbarländern oder der USA nehmen, die bereits Hybrid-Fahrzeuge fördern.

    Zusatznutzen können Hybrid-Fahrzeuge dadurch erlangen, dass sie Fahrspaß bieten. Ein Elektromotor gibt, wenn es der Fahrer wünscht, bereits bei geringer Drehzahl sehr spontan hohe Leistung ab und wird dadurch spritzig. In USA haben Hybrid-Fahrzeuge eine eigene Steckdose, so dass der Handwerker auf der Baustelle seine Elektrogeräte daran anschließen kann und nicht einen zusätzlichen Stromgenerator benötigt. In den USA haben Hybrid-Fahrzeuge bereits eine derartige Beliebtheit erreicht, dass man darüber nachdenkt, die Förderungen für Hybrid-Fahrzeuge wieder abzuschaffen.

    DaimlerChrysler sieht den Hybrid-Antrieb als Zwischenschritt zum Fahrzeug mit Brennstoffzelle, die ebenfalls einen Elektromotor als Antriebsmaschine verwendet.

    Die FHTE bereitet ihre Studierenden auf diese neuen Entwicklungen vor. So wurde im Fachbereich Fahrzeugtechnik der neue Schwerpunkt "Alternative Antriebe" eingerichtet. Dieser beschäftigt sich hauptsächlich mit Antriebsthemen. Einen Einblick in diese Welt erhielten die Studierenden beim Forum, das nicht nur Technik pur vermittelte, sondern auch die politische Seite einer Entwicklung hinterfragte und dabei mit anderen Ländern Vergleiche zog.

    Weitere Informationen:
    Prof. Dr. Karl-Ludwig Haken, Fachbereich Fahrzeugtechnik (Tel. 0711/397 33 44, Email: karl-ludwig.haken@fht-esslingen.de)


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Maschinenbau, Verkehr / Transport, Werkstoffwissenschaften, Wirtschaft
    überregional
    Buntes aus der Wissenschaft, Forschungs- / Wissenstransfer, Wissenschaftliche Tagungen
    Deutsch


     

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