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06.12.2004 11:53

Kopierschutz - nein danke!

Presse Abteilung Kommunikation
Fraunhofer-Gesellschaft

    Hörbuch-Downloadportal www.soforthoeren.de
    schützt sich mit Wasserzeichen gegen Raubkopien

    Hörbuch-Verleger Harald Rieck:
    "Wir wollen Inhalte verkaufen, keine Abspielgeräte"

    Harsche Kritik an der gegenwärtigen bundesweiten Diskussion über den Schutz vor Raubkopien bei Musik, Hörbüchern und Videos übt der schwäbische Hörbuch-Verleger Harald Rieck, der das Hörbuch-Portal www.soforthoeren.de betreibt. "Wir wollen unsere Hörbücher online über das Internet verkaufen, und haben kein Interesse an Kopierschutztechniken, für die der Kunde sich entweder neue Abspielgeräte kaufen oder Spezialsoftware auf seinem Computer installieren muss. Unsere Kunden wollen schnell und einfach etwas hören, und niemand aus unserer Branche wird glücklich werden mit Systemen, die an unserer Zielgruppe vorbeigehen oder vor allem der Hardware-Industrie nützen."

    Doch ganz ungeschützt möchte auch Rieck seinen elektronischen Content nicht verteilt sehen. Der Schwabe, der sein Angebot seit der Frankfurter Buchmesse im Oktober auf rund zweihundert deutschsprachige Titel fast verdoppeln konnte, hat eine Lösung gefunden: Er setzt unhörbare digitale Wasserzeichen ein, eine Entwicklung des Fraunhofer-Instituts IPSI in Darmstadt (www.ipsi.de/wasserzeichen). Er lädt - mit Erfolg - auch andere Verlage ein, sich an seinem Portal zu beteiligen; rund dreissig Verlage sind bei ihm bereits an Bord, darunter auch Campus, Patmos und Steinbach. Das Hörbuchprogramm geht querbeet von Erzählungen, Gedichten, Science-Fiction bis hin zum Sachbuch und soll weiter ausgebaut werden. Ganz neu ist beispielsweise Edgar Allan Poe's "Detektiv C. Auguste Dupin ermittelt in Paris".

    "Wir bieten die Hörbücher zum Download im populären MP3-Datenformat ohne Kopierschutz an, so dass sie ohne Komplikationen auch auf älteren Playern oder Billiggeräten aus dem Supermarkt abgespielt und beliebig oft auf CD gebrannt werden können", schildert Rieck die Vorzüge der Technologie.
    Doch wer meint, er könne diese MP3-Dateien dann illegal über Tauschbörsen verbreiten, hat sich getäuscht. Er kann durch die nicht entfernbaren und unhörbaren digitalen Wasserzeichen identifiziert und belangt werden - was bereits in einigen Fällen geschehen ist. Und der Schadensersatz kann hoch ausfallen. So will Rieck die schwarzen Schafe bestrafen, ohne die ehrlichen Nutzer mit hohen Kosten für Abspielgeräte oder umständliche Softwareinstallationen zu schikanieren. Natürlich sollte man sich sehr genau überlegen, ob man noch selbstgebrannte CDs mit diesen Titeln weitergibt - denn die Wasserzeichen überstehen beliebig viele Kopiervorgänge. Ärger droht also auch dann, wenn der Freund des Freundes die Dateien in einer Tauschbörse veröffentlicht.

    Fraunhofer IPSI: Auf Dauer wird jeder Kopierschutz gebrochen

    Dr. Martin Steinebach, Leiter des Wasserzeichen-Entwicklungsteams beim Fraunhofer IPSI, sekundiert Rieck noch aus einer anderen Sicht: "Auf Dauer bleibt kein Kopierschutz ungebrochen - wer sich im Internet umschaut, findet regelmäßig schon kurz nach der Einführung eines neuen DRM-Systems die Instrumente, mit denen er es wieder aushebeln kann. Also machen Investitionen in solche Systeme wenig Sinn - die Unschuldigen werden durch hohe Hardwarekosten und umständliche Handhabung bestraft, und die Raubkopierer bleiben unerkannt."

    "Wer nicht über den Schlüssel des Wasserzeichens verfügt, kann noch nicht einmal feststellen, ob überhaupt ein Wasserzeichen in eine Datei eingebettet ist. Damit dürfte in der Praxis das Wasserzeichen kaum entfernbar sein, da kein Angreifer überprüfen kann, ob er erfolgreich war. Tests haben gezeigt, dass die IPSI-Wasserzeichen selbst eine analoge Rundfunkübertragung und Aufnahme vom Lautsprecher auf Tonband überstehen", berichtet Steinebach.

    3560 Zeichen - Veröffentlichung frei, Beleg erbeten - Pressekontakt: s. unten - Text und Bildmaterial online bei www.ipsi.fraunhofer.de im Pressebereich oder Sie können Material in elektronischer Version mit dem Antwortabschnitt anfordern

    Verfügbares Bildmaterial - online unter www.ipsi.de/presse

    Schema Wasserzeichenverfahren

    Hörbuchverleger Harald Rieck

    Pressekontakt:

    Fraunhofer-Institut für
    Integrierte Publikations- und
    Informationssysteme IPSI
    Dolivostraße 15
    64293 Darmstadt

    Dipl.-Volkswirt Michael Kip
    Telefon +49 (0) 61 51/8 69-60152
    Telefax +49 (0) 61 51/8 69-968
    michael.kip@ipsi.fraunhofer.de
    www.ipsi.fraunhofer.de

    Antwortabschnitt - Hörbücher mit Wasserzeichen
    Fax 069/17 23 72, per E-Mail an michael.kip@ipsi.fraunhofer.de oder per Post an
    mpr, Feldbergstrasse 49, 60323 Frankfurt

    ( ) Bitte senden Sie mir den Text per E-Mail an:
    ( ) Bitte senden Sie mir das Bildmaterial per E-Mail an:
    ( ) Bitte nehmen Sie mich in den Presseverteiler "Mediensicherheit" des Fraunhofer IPSI auf.

    Absender:

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    E-Mail:


    Weitere Informationen:

    http://www.ipsi.de/wasserzeichen
    http://www.soforthoeren.de/info.php?hsite=watermark


    Bilder

    Verfahrensschema Wasserzeichenprozess
    Verfahrensschema Wasserzeichenprozess
    Grafik: Fraunhofer IPSI, Veröffentlichung frei in Verbindung mit Berichterstattung zur Wasserzeichentechnologie des Fraunhofer IPSI Darmstadt. (Tif-Datei auf www.ipsi.de/presse)
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    Kopierschutz - nein danke! Hörbuchverleger Harald Rieck setzt statt dessen auf unhörbare digitale Wasserzeichen.
    Kopierschutz - nein danke! Hörbuchverleger Harald Rieck setzt statt dessen auf unhörbare digitale Wa ...
    Foto: Diderot Media, Veröffentlichung frei in Verbindung mit Berichterstattung über Fraunhofer-IPSI-Wasserzeichen.
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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Informationstechnik, Medien- und Kommunikationswissenschaften, Sprache / Literatur
    überregional
    Forschungs- / Wissenstransfer, Forschungsergebnisse
    Deutsch


     

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