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04.03.1999 17:56

Automatisch Brände entdecken: AUBE 1999

Beate Kostka M. A. Presse- und Informationsstelle, Standort Duisburg
Gerhard-Mercator-Universität Duisburg (bis 31.12.2002)

    Vom 16. bis 18. März findet an der Mercator-Universität Duisburg die 11. Internationale Fachtagung zur Automatischen Brandentdeckung, kurz AUBE '99, statt. Die AUBE ist weltweit die einzige große Tagungsfolge zum Themenkreis automatische Gefahrenerkennung im Brandschutz, zu der etwa 300 internationale Teilnehmer aus Wissenschaft und Industrie erwartet werden.

    Veranstalter ist das Uni-Fachgebiet Nachrichtentechnik zusammen mit der "European Society for Alarm Systems (EUSAS)", dem "Verband der Schadenversicherer (VdS)" und der "Akademie für Wissenschaft und Technik (AWT)" der Universität.

    500 Brandtote und 15 Mrd. DM Schadenkosten pro Jahr

    Brände sind nicht nur lebensgefährlich, sondern auch sehr teuer: Allein in Deutschland sterben jährlich rund 500 Menschen durch nicht rechtzeitig entdeckte Feuer. Industrie-, Gewerbe- und Wohnungsbrände verursachen einen volkswirtschaftlichen Schaden in Höhe von etwa 15 Mrd. DM pro Jahr.

    Der Duisburger Experte für automatische Brandentdeckung, Prof. Dr.-Ing. Heinz Luck: "Es liegt auf der Hand: Man kann ein Feuer erst dann wirksam bekämpfen, wenn man es erkannt hat, je früher desto besser für Mensch, Tier und Sachwerte."

    Voraussetzung dazu sind zuverlässige automatische Brandmelde- und Löschanlagen sowie Überwachungssysteme, die auch in der öffentlichen Sicherheit eine zunehmend wichtige Rolle spielen. Andererseits dürfen die Geräte bei aller Empfindlichkeit aber auch nicht ständig Fehlalarme auslösen.

    Fehlalarme vermeiden

    Deshalb sind all diese Sicherheitssysteme, etwa automatische Brandbekämpfungsanlagen, auf eine sehr zuverlässig funktionierende Signalentdeckung angewiesen. Automatische Brandmelder können als Signaldetektoren für ein spezielles "Signal im Rauschen"-Detektions-Problem aufgefaßt werden, das mit modernen Methoden der Signalverarbeitung zu lösen ist.

    Die Signalentdeckung muß so schnell wie möglich erfolgen, weil die damit verbundene Kostenfunktion in hohem Maß von der Entdeckungszeit abhängt. Die Fehlalarmrate muß extrem niedrig liegen, weil jede Gegenmaßnahme in einer "Nicht-Alarm"-Situation unakzeptabel hohe Kosten verursachen kann, so z.B. bei Auslösung eines automatischen Feuerlöschsystems in einer "Nicht-Alarm"-Situation.

    Prof. Luck: "Die Probleme sind bisher keineswegs gelöst. Es gibt zwar viele funktionstüchtige Brandmeldeanlagen mit guten Detektionseigenschaften. Aber oft gibt es hier das Fehlalarm-Problem, das umso gravierender wird, je mehr Melder installiert werden.

    Wissenschaftliche Forschung und darauf aufbauende Entwicklung im Bereich automatischer Brandentdeckung wird international nur an wenigen Stellen betrieben. Das Fachgebiet Nachrichtentechnik an der Mercator-Universität Duisburg ist eine davon mit Vorreiterrang.

    Weltweit einzigartig: Duisburger Brandentdeckungslabor

    Hier findet man auch das weltweit einzige Brandentdeckungslabor an einer Hochschule. Dieses Labor bietet den Duisburger Wissenschaftlern unter der Leitung von Prof. Luck die Möglichkeit, das Ausbreitungsverhalten von Brandphänomenen in experimentellen Untersuchungen bereits in der ersten Brandphase systematisch zu untersuchen.

    Die Wissenschaftler arbeiten intensiv an der Einführung neuer Technologien in der Brandentdeckungstechnik sowie der Entwicklung störsicherer Brandmelder. Im Labor können neu entwickelte Signalentdekkungs- und Signalverarbeitungalgorithmen getestet und praktisch erprobt werden.

    Das Duisburger Laboratorium ist für Experimente in den folgenden Bereichen konstruiert und eingerichtet:

    - Versuchsbrände in der Anfangsphase eines Feuers
    - Versuche über das Ausbreitungsverhalten von Rauch und Brandgasen unter unterschiedlichen Bedingungen, z.B. Entstehungsbrände mit und ohne Thermik
    - Testserien nach verschiedenen genormten Prozeduren

    Das VORTRAGSPROGRAMM der AUBE 99 umfaßt u.a. folgende Themenbereiche:

    - Gasentdeckungstechnologien
    - Drahtlose Entdeckungs- und Alarmsysteme
    - Integrierte Brandmelde- und Einbruchmeldesysteme, integrierte Hausleittechnik
    - Elektromagnetische Verträglichkeit in Brandmeldesystemen
    - Internationale Situation bei Normung, Prüfmethodik, Prüftechnik und Zertifizierung

    Neben dem Vortragsprogramm werden Poster gezeigt und eine Ausstellung mit neuesten Brandmeldesystemen präsentiert.

    Weitere Infos:
    - im Internet unter http://fb9nt.uni-duisburg.de/aube99/
    - telefonisch im Fachgebiet Nachtichtentechnik unter 0203/379-3363


    Weitere Informationen:

    http://fb9nt.uni-duisburg.de/aube99/
    http://fb9nt.uni-duisburg.de/nt.html


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Elektrotechnik, Energie, Informationstechnik
    überregional
    Buntes aus der Wissenschaft, Wissenschaftliche Tagungen
    Deutsch


     

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