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Wissenschaft
Eine neue Methode hilft Firmen, ihre Software, schneller und kostengünstiger zu entwicklen. Der Trick: Ausgehend von Produktlinien wird eine standardisierte Softwareplattform erarbeitet. Sie ist wiederverwendbar und läßt sich auf jede Anwendung schnell anpassen.
Wiederverwendbare Software
Software macht - vom Kinderspielzeug bis zum kompletten Haus - Produkte intelligent. Sie beschleunigt und vereinfacht Vorgänge in Banken und Versicherungen und hilft zuhause bei der Steuererklärung. Aber selbst Programme für sehr ähnliche Produkte eines Unternehmens sind oft Einzelentwicklungen. Die Fraunhofer-Einrichtung für Experimentelles Software-Engineering IESE stellt auf der CeBIT 99 eine Vorgehensweise vor, die Unternehmen zeigt, wie Software wiederverwendbar wird. Aufwendige, teuere und zum Teil unzuverlässige Unikate gehören der Vergangenheit an.
Zwei Eckpunkte bestimmen PuLSE - Product Line Software Engineering. Zum einen die intensive Analyse der Anwendungsdomäne, also der bestehenden und zukünftigen Software-Produkte. Der zweite ist die Entwicklung einer standardisierten Produktplattform: einer domänenspezifischen Referenzarchitektur. »Darunter verstehen wir die Beschreibung der Software-Komponenten eines Systems und wie sie jeweils zusammenarbeiten«, erklärt Dr. Peter Knauber vom IESE. »Die Referenzarchitektur macht Software wiederverwendbar. Sie wird so geschrieben, daß sie die notwendigen Optionen für jedes Produkt beinhaltet. Im konkreten Fall muß dann nur entschieden werden, welche der Optionen für das Produkt wesentlich sind und welche nicht.«
Beispiel Produktlinie Warenwirtschaftssysteme: Unterschiedlichste Branchen sind Abnehmer derartiger Programme - vom Gemüsegroßhändler bis zum Versandhaus. Der Trick besteht darin, die Referenzarchitektur so zu gestalten, daß sie die wesentlichen Optionen all dieser Systeme unterstützt. Mit entsprechenden Änderungen ist sie dann für den jeweiligen Fall in Kürze maßgeschneidert. Will eine Firma beispielsweise ein externes Abrechnungssystem benutzen, läßt sich die Schnittstelle auf diesen Bedarf ebenso anpassen wie für den Fall, daß die Abrechnung als Teil des Systems verwirklicht werden soll. »Die Software-Architektur ist so ausgelegt, daß sie beide Möglichkeiten unterstützt«, so Dr. Knauber. »Es muß lediglich die für das spezielle Produkt richtige, wiederverwendbare Komponente ausgewählt werden.«
Neben PuLSE präsentieren die IESE-Forscher noch weitere Entwicklungen auf der CeBIT 99 (Halle 16, Stand B43). Zum Beispiel COBRA: Ein Werkzeug, das Risiken und Kosten bei der Software-Entwicklung vorhersagt, oder SPEARMINT, ein System mit dem komplexe Entwicklungsprozesse erfaßt, dargestellt und analysiert werden können.
Ansprechpartner:
Dr. Peter Knauber
Telefon 0 63 01/7 07-2 51
Telefax 0 63 01/7 07-2 02
email: knauber@iese.fhg.de
Fraunhofer-Einrichtung für Experimentelles Software-Engineering IESE
Sauerwiesen 6
D-67661 Kaiserslautern
Pressekontakt:
Petra Steffens
Telefon 0 63 01/7 07-1 60
Telefax 0 63 01/7 07-2 03
email: steffens@iese.fhg.de
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Informationstechnik, Wirtschaft
überregional
Forschungsprojekte
Deutsch
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