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Wissenschaft
Am 14. Januar treffen sich zum siebten Mal ca. 100 Schüler und Schülerinnen aus Erfurt und der Erfurter Region in der Fachhochschule Erfurt, um ihre Erfahrungen als Schülermediatoren auszutauschen und sich fortzubilden. Das Treffen wird von der Unfallkasse Thüringen unterstützt, die ebenfalls ein Interesse daran hat, dass Streitigkeiten durch Mediation gelöst und nicht durch Gewalt ausgetragen werden. Nach Angaben der Unfallkasse wurden 2004 in Thüringen 44 217 Schülerunfälle gemeldet. Davon hatten 1888 ihre Ursachen in Raufereien auf den Schulwegen und in Pausen, ein Teil dieser Raufereien war mit aggressiver Gewalt verbunden.
Seit 5 Jahren gibt es das durch das Thüringer Kultusministerium geförderte Programm "Streitschlichtung an Thüringer Schulen". Ab der 6.Klasse werden SchülerInnen der Regelschulen und Gymnasien durch Psychologen und Pädagogen im Rahmen eines Projekts der FH unter Leitung von Prof. Dr. Hans-Dieter Will, das den Einfluss der Streitschlichtung auf die Schulkultur systematisch erfasst. in vier Tagen trainiert. Sie sollen die Streitereien ihrer Mitschüler durch Mediation schlichten. Sie lernen eine Gesprächsführung, die es den Streithähnen ermöglicht aufeinander zu zugehen und eine Lösung für das Problem, das sie miteinander haben, gemeinsam zu finden. Oft geht es um die Aufklärung von Missverständnissen oder die Wiedergutmachung von angerichtetem Schaden.
Über 65 Thüringer Schulen haben inzwischen an der Ausbildung teilgenommen. An vielen Schulen ist das "Streitschlichterteam" fester Bestandteil der Schülerschaft geworden. Seine Arbeit wird von den Lehrern und Lehrerinnen geschätzt. Eine Schülerin beim letzten Treffen: "Unsere Schulleiterin hat gesagt, dass sie jetzt ein Drittel mehr Zeit hat, seit sie sich nicht mehr um die Streitigkeiten kümmern muss. Sie findet unsere Arbeit richtig gut". Einige SchulleiterInnen berichten, dass das Schulklima deutlich friedlicher geworden ist, seit es die Streitschlichter gibt. Die Schüler fühlten sich stärker verantwortlich für das soziale Klima an ihrer Schule.
Kontakt: Forschungs- und Praxisstelle Mediation, Prof. Dr. Hans-Dieter Will, will@soz.fh-erfurt.de, 0361/ 6700-554 oder über -531
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Pädagogik / Bildung, Politik, Recht
regional
Forschungsprojekte, Organisatorisches
Deutsch
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