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17.01.2005 12:47

Neujahrsempfang an der Universität Hannover

Dr. Stefanie Beier Referat für Kommunikation und Marketing
Leibniz Universität Hannover

    Präsident Prof. Ludwig Schätzl spricht über Präsidentennachfolge und Spitzenuniversität

    Mehr als 900 Gäste aus Politik, Wirtschaft und Wissenschaft waren am 14. Januar 2005 der Einladung des Präsidenten der Universität Hannover Prof. Ludwig Schätzl in den Lichthof des Welfenschlosses gefolgt, unter ihnen 17 neu berufene Professoren. Angesichts der Naturkatastrophe in Südasien entschloss sich die Hochschulleitung beim diesjährigen Empfang auf ein Rahmenprogramm zu verzichten und an Stelle dessen für unicef zu sammeln, jedoch nicht zweckgebunden.

    "Eigentlich war vorgesehen, dass ich Anfang 2005 meine Amtskette einem neuen Präsidenten übergebe und dieser dann die Neujahrsansprache hält", sagte der Präsident der Universität Hannover Prof. Ludwig Schätzl in seiner Rede zum Neujahrsempfang.

    In seiner Rede skizzierte Professor Schätzl das Verfahren zur Präsidentenfindung. "Ich möchte sie heute über den offensichtlich schwierigen Findungsprozess meiner Nachfolge korrekt informieren und um ihr Vertrauen und ihre Solidarität mit der Universität Hannover werben", erklärte Professor Schätzl.

    Beteiligt nach dem Niedersächsischen Hochschulgesetz waren vier Akteursgruppen: Findungskommission, Senat und Hochschulrat und darüber hinaus das Ministerium für Wissenschaft und Kultur. Bei einem erfolgreichen Besetzungsverfahren müsste die Findungskommission eine Persönlichkeit vorschlagen, die der Senat wählt, der Hochschulrat bestätigt und der Minister ernennt.
    "Wie sie sehen, ist die Hochschulleitung am Findungs- und Besetzungsverfahren kraft Gesetzes nicht beteiligt", betonte Professor Schätzl an diesem Abend.

    Auch die Chronologie des Verfahrens beschrieb Universitätspräsident Schätzl: im Mai 2004 wurde die Findungskommission benannt, das Ministerium genehmigte den vom Findungskommission und Senat beschlossenen Ausschreibungstext. Bis zum Bewerbungsschluss Ende Juli 2004 lagen 14 Bewerbungen vor.
    Am 8. Oktober 2004 fand eine hochschulöffentliche Anhörung der drei von der Findungskommission ausgewählten Bewerber statt. Am gleichen Tag beschloss die Findungskommission einvernehmlich einen "Einervorschlag". Der Senat wählte den vorgeschlagenen Kandidaten mit neun zu vier Stimmen. Am 24. Oktober 2004 traf der Hochschulrat noch keine Entscheidung, mit dem Ziel noch interne Gespräche führen zu wollen.
    Der Hochschulrat traf am 16. Dezember 2004 die Entscheidung, den Vorschlag nicht zu bestätigen. Die Mitglieder des Hochschulrats sind ehrenamtlich tätig und an Aufträge und Weisungen nicht gebunden. Dieses Gremium sah nicht überbrückbare Meinungsunterschiede zwischen Senat und einer großen Zahl von Fakultäten der Universität.

    Am 22. Dezember 2004 teilte der eingeladene Staatssekretär Dr. Josef Lange des Ministeriums für Wissenschaft und Kultur mit, dass der Minister im Jahr 2004 keine Entscheidung mehr treffen wird. Der von der Finkdungskommission vorgeschlagene Kandidat hat daraufhin am 28. Dezember 2004 seine Bewerbung zurückgezogen.

    "Damit ist dieses Besetzungsverfahren beendet", schloss Professor Schätzl.

    Die Hochschule stehe nun vor der Aufgabe, die Frage zu beantworten, wohin sich die Universität Hannover auf der Grundlage der schwierigen finanziellen Situation des Landes in den nächsten fünf bis zehn Jahren entwickeln soll. "Das Ministerium erwartet, dass die Hochschule Strategien für die Zukunft entwickelt", erklärt Professor Schätzl.

    Die Universität müsse durch Schwerpunktsetzung und Zusammenarbeit mit anderen niedersächsischen Hochschulen und außeruniversitären Forschungseinrichtungen ein unverwechselbares Profil entwickeln. "Es sollte keinen Zweifel geben, dass die Universität Hannover in den nächsten Jahren den Weg in Richtung auf eine national anerkannte und international sichtbare Spitzenuniversität fortsetzen muss; auch die Universität Göttingen und die TU Braunschweig verfolgen dieses Ziel. Für eine Spitzenuniversität in Deutschland ist Exzellenz in der Lehre und Exzellenz in der Forschung unverzichtbar", betont Professor Schätzl das Ziel in den nächsten Jahren.

    An diesem Abend stellte Professor Schätzl auch Elemente vor, mit denen sich die Universität Hannover als Spitzenuniversität behaupten kann. "In der Lehre werden Spitzenuniversitäten die neu geschaffene Chance nutzen, in anspruchsvollen Verfahren bis zu 90 Prozent der Studierenden selbst auszuwählen." Spitzenuniversitäten werden Bachelor- und Master - Strukturen mit dem Ziel einführen, die Qualität der Lehre zu verbessern und gleichzeitig die Studienzeiten zu verkürzen, die Abbruchquoten zu verringern und die Berufschancen der Absolventen zu verbessern. "Es ist auch das erklärte Ziel der Universität Hannover, mit hoher Priorität diese Strukturen zu schaffen. Bereits zum Wintersemester 2005/06 wird die gesamte gymnasiale Lehrerbildung ebenso wie das Lehramt an Berufsschulen und die Sonderpädagogik umgestellt. Die Lehrerausbildung stellt einen profilbildenden Schwerpunkt der Universität Hannover dar; die Fach-zu-Fach-Integration wird 2005 abgeschlossen; ein Zentrum für Lehrerbildung eingerichtet", stellt Präsident Schätzl dar.

    An der geplanten "Exzellenzinitiative des Bundes und der Länder zur Förderung von Wissenschaft und Forschung an deutschen Hochschulen" wird sich die Universität Hannover beteiligen. Voraussichtlich werden Anträge für Graduiertenschulen zur Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses und für Exzellenzcluster zur Förderung der Spitzenforschung gestellt. "Die Antragstellung erfolgt in der Regel in enger Kooperation mit anderen Hochschulen beziehungsweise außeruniversitären Forschungseinrichtungen in Hannover, Niedersachsen aber auch anderen Bundesländern", erläutert Professor Schätzl das Vorgehen.

    Forschung und Lehre benötigt auch gute materielle, organisatorische und personelle Rahmenbedingungen. Mit dem Produktionstechnischen Zentrum in Garbsen und dem Bau des neu geschaffenen Max-Planck-Instituts für Gravitationsphysik (Albert-Einstein-Institut) wurde die räumliche Basis für Spitzenforschung geschaffen.

    Als wichtigste interne Organisationsmaßnahme wurde im September 2004 die Zusammenfassung der 17 Fachbereiche zu neun Fakultäten beschlossen. 2005 ist die Binnenstruktur der neuen Fakultäten zu organisieren.


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    fachunabhängig
    regional
    Buntes aus der Wissenschaft
    Deutsch


     

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