idw - Informationsdienst
Wissenschaft
Garchinger Astrophysiker spricht am 26. Januar, 17.30 Uhr im Jenaer Ernst-Abbe-Kolloquium
Jena (21.01.05) "In etwa 2,4 Milliarden Jahren wird unsere Milchstraße vom Andromeda-Nebel verschluckt", sagt Prof. Dr. Günther Hasinger (50) voraus. Der Direktor am Max-Planck-Institut für extraterrestrische Physik in Garching beschäftigt sich seit Jahren mit der Vergangenheit und der Zukunft von Sternen und Galaxien und gilt als Jäger Schwarzer Löcher. Der Astronom, der wie der Jenaer Laserphysiker Prof. Dr. Andreas Tünnermann in diesem Jahr mit dem höchstdotierten deutschen Forschungsförderpreis ausgezeichnet wird, hält am Mittwoch, den 26. Januar, um 17.30 Uhr im Jenaer Zeiss-Planetarium (Am Planetarium 5) einen öffentlichen Vortrag. Im Rahmen des Ernst-Abbe-Kolloquiums, das die Friedrich-Schiller-Universität gemeinsam mit der Ernst-Abbe-Stiftung ausrichtet, spricht er über "Vom Schicksal des Universums - Neue Erkenntnisse über Schwarze Löcher". Die Öffentlichkeit ist herzlich eingeladen, der Eintritt ist frei.
Mit dem Urknall vor etwa 13,7 Milliarden Jahren begann die Geschichte unseres Universums, von dem wir heute wissen, dass es sich permanent abkühlt und ausdehnt. Die Strukturen im All lassen sich inzwischen dank kosmologischer Simulationen und mit immer ausgefeilteren Beobachtungstechniken vermessen. Röntgenteleskope spielen dabei eine große Rolle. An ihrer Entwicklung und Nutzung hat Hasinger großen Anteil. Der Garchinger Astrophysiker nutzt die Röntgenastronomie vor allem für die Suche nach "Schwarzen Löchern". Diese entstanden aus massereichen Sternen am Ende ihres normalen Lebens. Nachdem sie kollabiert, also zu Schwarzen Löchern geworden sind, ziehen sie wie ein astronomischer Staubsauger das Gas und den Staub aus ihrer Umgebung an und verschlucken sie.
Hasingers Team ist es gelungen, aus der Röntgenstrahlung das Wachstum der Schwarzen Löcher über die gesamte Geschichte des Kosmos zu sehen. "Die Schwarzen Löcher müssen demnach praktisch zusammen mit oder bereits vor den Galaxien entstanden sein", formuliert der Astrophysiker seine aktuelle These. Eine große Rolle dabei spielen Verschmelzungsprozesse von Galaxien. Hasinger konnte vor zwei Jahren erstmals zwei Schwarze Löcher in der gleichen Galaxie nachweisen, die in Zukunft verschmelzen werden. Bei dieser etwa 400 Millionen Lichtjahre entfernten Galaxie dauert dies noch ein paar hundert Millionen Jahre. Doch im Leben unseres Universums bedeutet diese Zeitspanne gerade einen Wimpernschlag.
Seine neuen Befunde wird Prof. Hasinger im Ernst-Abbe-Kolloquium vorstellen und dabei versuchen, ein geschlossenes Bild der Entstehung und Entwicklung Schwarzer Löcher zu zeichnen.
Prof. Dr. Günther Hasinger wird am 26. Januar in Jena über Schwarze Löcher sprechen.
Foto: privat
None
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Mathematik, Physik / Astronomie
regional
Buntes aus der Wissenschaft
Deutsch
Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.
Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).
Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.
Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).
Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).