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Einen in Deutschland ungewöhnlichen, wenn nicht sogar sensationellen Weg beschreitet die Bochumer Frauenforschung: Im Sommersemester besetzt mit Prof. Dr. Robert W. Connell (Universität Sydney/Australien) ein Mann die "Marie-Jahoda-Professur - Internationale Gastprofessur für Frauenforschung" an der RUB.
Bochum, 17.03.1999
Nr. 61
Ein Mann auf dem Frauenforschungslehrstuhl
Prof. Dr. Robert W. Connell lehrt an der RUB über Männer
Australier erforscht ein in Deutschland unbekanntes Thema
Einen in Deutschland ungewöhnlichen, wenn nicht sogar sensationellen Weg beschreitet die Bochumer Frauenforschung: Im Sommersemester besetzt mit Prof. Dr. Robert W. Connell (Universität Sydney/Australien) ein Mann die "Marie-Jahoda-Professur - Internationale Gastprofessur für Frauenforschung" an der RUB. Connell ist Erziehungswissenschaftler und Soziologe und gilt derzeit als wichtigster Vertreter der "kritischen Männer-und Geschlechterforschung". Seit Mitte der 80er Jahre beschäftigt er sich mit den gesellschaftlichen Bedingungen von "Männlichkeit".
Termine
Ab 14. April 1999 bietet er jeden Mittwoch 14 bis 16 Uhr, Raum GC 03/146, Seminare zum Verhältnis "Globalization and Gender". Die Veranstaltungen stehen Studierenden und anderen Interessierten aller Fachrichtungen offen. Prof. Connell wird neben der RUB-Tätigkeit auch an anderen Universitäten oder Institutionen Vorträge halten. Ein Workshop ist auch wieder in Planung.
Männliche Subjektivität gefragt
Während sich in den USA gestreßte Manager schon lange auf die Suche nach dem "wilden Mann" befinden, im Urlaub täglich vergnügungssüchtige Touristen per "Paragliding" von Klippen springen oder im Kampf mit wilden Naturkräften beim "Wildwasserrafting" den "Kick" suchen, sind die Themen Connells ein in Deutschland nur wenig diskutiertes und erforschtes Thema. Connell verbindet sozialwissenschaftliche Analysen mit subjektiven Erfahrungen von Männlichkeit und erforscht die gesellschaftlichen Bedingungen von Männlichkeit bei der schulischen Jungensozialisation oder in empirischen Projekten zu Aids, Sexualität und Geschlecht. Bald erscheint in Deutschland auch die Übersetzung seines letzten Buches "Mas-cu-linities" mit dem deutschen Titel "der gemachte Mann".
Aktiver Männerforscher
Prof. Connell besuchte Deutschland bereits vor zwei Jahren, 1996 als Gast des DFG-Graduiertenkollegs "Geschlechterverhältnis und Sozialer Wandel" (Universität Dortmund/RUB). Von 1987 bis 1988 war er Präsident der Socio-logical Associa-tion of Australia und New Zealand. Zudem gibt er Fachzeitschriften wie "Theory and Society", "Gender and Society", "Journal of Gender Studies" oder "Gender, Work and Organization" heraus.
Namenspatronin
Seit Ende 1994 gibt es an der RUB die Marie-Jahoda-Professur. Die Seminare und Workshops haben sich mittlerweile als reges und anerkanntes Diskussionsforum etabliert. Die über neunzigjährige Namenspatronin Marie Jahoda aus Wien war Professorin für Sozialpsychologie in den USA und Großbritannien und forschte u.a. zu den Themen Arbeitslosigkeit und Vorurteilsstrukturen.
Weitere Informationen
Bei Abstimmung auswärtiger Vorträge und zusätzlichem Informationsbedarf wenden Sie sich bitte an: Dr. Paula-Irene Villa, Ruhr-Universität Bochum, Fakultät für Sozialwissenschaft, GC 04/141, Tel.: 0234-700-2986,
e-mail: Paula.F.Villa@ruhr-uni-bochum.de.
Ein Mann auf dem Frauenlehrstuhl der RUB
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Merkmale dieser Pressemitteilung:
Geschichte / Archäologie, Gesellschaft
überregional
Personalia, Studium und Lehre
Deutsch
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