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Wissenschaft
Lage im ostdeutschen Baugewerbe auf neuen Tiefpunkt,
Aussichten schwach unter Vorjahresstand
Die Geschäftslage im ostdeutschen Baugewerbe hat sich laut IWH-Umfrage unter mehr als 300 Unternehmen im Februar sowohl gegenüber dem Jahresende 1998 als auch dem Vorjahresniveau auf breiter Front verschlechtert. Mit zwei Dritteln pessimistischer Urteile reicht das Ergebnis an den extrem schlechten Befund beim Wintereinbruch vor drei Jahren. Auch in diesem Jahr dürfte der Stimmungsabfall zu einem Teil auf den etwas strengeren Winter zurückzuführen sein, der wahrscheinlich zu mehr Produktionsausfällen geführt hat als im ausgesprochen milden Vorjahreszeitraum. Der Rückgang der Geschäftslage zieht sich durch alle Bausparten und dürfte deshalb aber auch die Reaktion der Bauunternehmen auf die sich weiter "normalisierende" Baunachfrage in Ostdeutschland zum Ausdruck bringen.
Ihre Geschäftsaussichten für die nächsten Monate bewerten die Unternehmen aller Sparten mit Blick auf den Sommer wieder optimistischer. Der Saldo aus den positiven und negativen Wertungen steigt im Vergleich zur Dezember-Umfrage 1998 wieder deutlich an. Der Vorjahreswert wird allerdings vom Baugewerbe insgesamt um drei Saldenpunkte verfehlt. Dabei ist eine verhaltenere Stimmung bei den Ausbauunternehmen zu beobachten, die den zu erwartenden Nachfrageausfall im Bereich der Modernisierung und Sanierung aufgrund der Rückführung der Sonderabschreibungen zum Ausdruck bringt. Im Hoch- und Ausbaubereich halten sich aber hinsichtlich der Geschäftsaussichten die Optimisten und Pessimisten nahezu wieder die Waage. Im Tiefbaubereich bleiben die Erwartungen zwar überwiegend ungünstig, der negative Extremwert vom Vorjahr wird aber nicht wieder erreicht. Dies dürfte vor allem darauf zurückzuführen sein, daß die Auftragsvergabe der öffentlichen Gebietskörperschaften und der Un-ternehmen von Bahn und Post in den letzten beiden Quartalen 1998 deutlich über dem Niveau vom Vorjahr lagen.
Die Situation im Baubereich bleibt schon wegen des Übergewichts der Pessimisten angespannt. Auch die Auftragseingänge und Baugenehmigungen deuten daraufhin, daß die kontraktiven Einflüsse weiterhin dominieren werden. Die rückläufige Tendenz könnte sich im laufenden Jahr aber etwas abschwächen, wenn die Infrastrukturinvestitionen auf dem Niveau des Vorjahres fortgesetzt werden und die Modernisierungs- und Sanierungsaktivitäten sich auf einem niedrigeren Niveau wieder stabilisieren.
Brigitte Loose (blo@iwh.uni-halle.de)
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Wirtschaft
überregional
Forschungsergebnisse, Wissenschaftliche Publikationen
Deutsch
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