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23.03.1999 08:37

Rohstoffpreise weiter auf niedrigem Niveau

Ina Hormuth Öffentlichkeitsarbeit
HWWA-Institut für Wirtschaftsforschung Hamburg

    Rohstoffpreise weiter auf niedrigem Niveau

    Der Rückgang der Weltmarktpreise für Rohstoffe setzte sich in den letzten Monaten fort. Im Februar seien sie, gemessen am HWWA-Index auf US-Dollar-Basis, um 20 % niedriger als vor Jahresfrist gewesen; seit Herbst 1997 seien die Preise sogar um reichlich 30 % gesunken, schreibt der Rohstoff- und Energieexperte des HWWA, Klaus Matthies, in der neuesten Ausgabe der Institutszeitschrift WIRTSCHAFTSDIENST.

    Besonders stark sind die Ölpreise gefallen. Mit 10 US-$ je Barrel - für die Sorte Brent - waren sie zum Ende des vergangenen Jahres auf dem niedrigsten Stand seit Mitte der achtziger Jahre, Die Erwartung weiterer Förderkürzungen nach der nächsten Opec-Konferenz habe die Notierungen allerdings Anfang März anziehen lassen. Der Preisindex für nicht-energetische Rohstoffe habe dagegen bereits seit Oktober nur noch wenig nachgegeben.

    Bei den Industrierohstoffen sei der Preisrückgang zwar in den letzten Monaten des vergangenen Jahres weitgehend zum Stillstand gekommen, dies führte jedoch nicht zu einer Erholung. Ausschlaggebend dafür sei die sich hinziehende Krise in Asien; die ostasiatischen Volkswirtschaften sind wichtige Abnehmer von Industrierohstoffen. Ihre Nachfrage nach Vorleistungen, insbesondere für die Produktion von Gütern für den heimischen Konsum und für den Export, ist bei dem niedrigen Produktionsniveau ein wesentlicher Grund für die anhaltende Preisschwäche auf den Weltmärkten für Industrierohstoffe, schreibt das HWWA weiter. Außerdem hätten die Anbieter von Rohstoffen ihre Produktion gesteigert, um Verluste im Inland auszugleichen. Dabei hätten sie auch die Preissenkungsspielräume genutzt, die sich infolge der Abwertung ergeben hatten.

    Die niedrigen Rohstoffpreise haben nach Auffassung des HWWA die wirtschaftliche Entwicklung in vielen vom Rohstoffexport abhängigen Ländern stark beeinträchtigt. In Lateinamerika, wo Rohstoffe die Hälfte der Warenexporte ausmachten - ohne Mexiko belaufe sich der Rohstoffanteil sogar auf rund 70 % -, habe die Preisschwäche bei Rohstoffen zu einem erheblichen Rückgang der Devisen-, teilweise auch der Steuereinnahmen geführt.

    Die Nachfrage der Verarbeiter von Industrierohstoffen wird vorerst nur verhalten zunehmen. Bei mehreren Industrierohstoffen trügen ein reichliches Angebot infolge hoher Produktionskapazitäten und Lagerbestände sowie merklich gesunkene Produktionskosten infolge technischer Fortschritte zur Preisschwäche bei. Einige Länder dürften weiterhin versuchen, ihre Deviseneinnahmen durch verstärkte Exporte etwa von Nichteisen-Metallen, zu stabilisieren. Ankündigungen von Produktionseinschränkungen seien daher bislang kaum umgesetzt worden.
    Das Angebot bleibt auf den Weltrohstoffmärkten reichlich. Daher werden sich die Preise für Industrierohstoffe auch bei der erwarteten Stabilisierung der Lage in den asiatischen Schwellenländern und einer beginnenden Erholung in Japan nur allmählich festigen. Im Jahresdurchschnitt 1999 ist - bei leichter Erholung im Jahresverlauf - nochmals ein Rückgang zu erwarten, der aber deutlich geringer ausfällt als 1998; im vergangenen Jahr betrug er 14%.

    Hamburg, 22.03.99 Telefon 040 428 34 354


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Wirtschaft
    überregional
    Forschungsergebnisse
    Deutsch


     

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